Software in der öffentlichen Verwaltung

Open Source als Treiber der Digitalisierung

6. Oktober 2017, 15:46 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Kardinalfehler vermeiden

Univention-CEO Peter Ganten ist auch Vorsitzender der Open Source Business Alliance
Univention-CEO Peter Ganten ist auch Vorsitzender der Open Source Business Alliance
© Univention

Zur Vermeidung der häufigsten Fehler empfiehlt Peter Ganten, Geschäftsführer der Univention GmbH und Vorsitzender der Open Source Business Alliance (OSBA), der öffentlichen Hand daher ein Subskriptionsmodell, bei dem sie, ähnlich wie bei der Lizenzierung von Standardsoftware, zentrale und aufwendige Aufgaben wie Weiterentwicklung, Pflege, Support und Produkthaftung befristet an einen kompetenten Vertragspartner der eigenen Wahl übergibt. »Solche Angebote verbinden die Vorteile proprietärer Software mit denen von Open-Source-Software, und zwar Auditierbarkeit, Herstellerunabhängigkeit, Anpassbarkeit und Flexibilität«, erklärt Ganten im Interview mit CRN.

Dass das Zusammenspiel von OSS und öffentlicher Hand unter Berücksichtigung dieser Faktoren reibungslos funktionieren kann, zeigen zahlreiche Beispiele. Gerade erst konnte etwa Univention seinen Service- und Supportvertrag mit dem Landesmedienzentrum (LMZ) Baden-Württemberg verlängern, über den mehr als 500 Schulen von der pädagogischen Musterlösung »paedML Linux« profitieren und so erfolgreich die Digitalisierung der Bildung vorantreiben. Und während SPD-Vertreterin Anne Hübner München beim Linux-Einsatz als »mit die letzten Mohikaner« wähnt, hat das Bundesland Schleswig-Holstein beschlossen, künftig möglichst weitgehend auf die offenen Alternativen umzusatteln. Bei zumindest gleicher Eignung sollen Open-Source-Lösungen in allen Ausschreibungen bevorzugt werden.

Letztlich sollte die Entscheidung für oder gegen Open Source nie eine Glaubensfrage oder ausschließlich sein. Vielmehr gilt es, die Vor- und Nachteile bereits vorab gründlich abzuwägen, einen realistischen Zeitrahmen zu stecken und sich nach passenden Partnern für die Umsetzung umzusehen.


  1. Open Source als Treiber der Digitalisierung
  2. Gegen den Trend
  3. Kardinalfehler vermeiden

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