Abrechnungen für Abonnementdienstleistungen

SaaS-Anbieter Zuora nimmt den deutschen Markt ins Visier

7. Dezember 2011, 11:00 Uhr | Werner Fritsch
Tien Tzuo, Gründer und CEO von Zuora, sieht sich im Wettstreit mit Business-Software-Riesen wie SAP und Oracle.

Der amerikanische SaaS-Anbieter Zuora will sich mit seiner Abrechnungssoftware nun auch in Europa ausbreiten. Im Fokus stehen Unternehmen, die in Abonnementmodellen Dienstleistungen erbringen.

Im Jahr 2008 hat Tien Tzuo im kalifornischen Silicon Valley das Unternehmen Zuora gegründet. Davor arbeitete er neun Jahre bei dem SaaS-CRM-Pionier Salesforce.com und war dort abwechselnd für Technologie, Strategie und Marketing zuständig. Unter anderem hat er das dortige Abrechnungssystem aufgebaut. Ganz in der SaaS-Welt angesiedelt und dem Gedanken des mietenden Abonnierens von Diensten verpflichtet ist denn auch sein eigenes Unternehmen. Das Portfolio besteht aus SaaS-Angeboten für Abrechnungen, die in eigenen Rechenzentren für Kunden erbracht werden. Im amerikanischen Stil stellen Risikokapitalgeber Mittel für rasches Wachstum zur Verfügung.

Geschäftsmodelle, die auf Subskriptionen oder Abonnements beruhen, sind in der Telekommunikations- und in der Medienbranche seit langem gang und gäbe. Darüber hinaus hat CEO Tzuo neue Aktivitäten von Unternehmen im Visier, die durch Cloud-Technologien, mobile Endgeräte und soziale Netzwerke möglich werden. Zu den Kunden von Zuora gehören große Konzerne ebenso wie Start-ups. Menschen und Unternehmen würden es immer öfter vorziehen, Dienste zu abonnieren statt Produkte zu kaufen, argumentiert der CEO. Traditionelle betriebswirtschaftliche Applikationen aus dem Umfeld des Enterprise Resource Planning (ERP), etwa von SAP oder Oracle, hält er für ungeeignet: »Herkömmliche ERP-Systeme wurden für das produzierende Gewerbe entworfen, nicht für Subskriptionsdienste.« Der Wechsel zu Dienstleistungen und zur »Subscription Economy« werde ähnlich bedeutsam sein wie die Einführung der industriellen Massenfertigung vor hundert Jahren.

Zuoras Software umfasst einen Katalog für nutzungsbezogene Preise und Bezahlungsweisen, ein Kundenmodul sowie eine Applikation zur Abrechnungsdurchführung. Es geht um Preiskalkulationen bei Abonnements, Angebotsnachfragen, Bestellungen, Rechnungslegung, Bezahlung und Abo-Erneuerung. Im nächsten Jahr soll Funktionalität hinzukommen: Analyse- und Forecast-Möglichkeiten sowie Features für Handelsunternehmen. Betrieben, die mehr ERP-ähnliche Funktionalität etwa für die Finanzbuchhaltung brauchen, empfiehlt Tzuo die Online-Angebote von SaaS-Firmen wie Workday. Für Customer Relationship Management (CRM) rät er zu Salesforce.com. An traditionellem CRM von Anbietern wie SAP oder Oracle kritisiert er, dass es an Produkteinheiten orientiert sei und nicht an Kunden und Diensten.


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