CRN 47 / 2014

SAPs smarte Strategie

19. November 2014, 15:35 Uhr | Werner Fritsch

Die neue Generation betriebswirtchaftlicher Anwendungen von SAP verspricht einfache Bedienung und leichte Integration mit bestehenden ERP-Lösungen. Voraussetzung ist jedoch die hauseigene In-Memory-Datenbank Hana.

© ICT CHANNEL

Editorial

Der Hersteller SAP will die s-innovations genannten Applikationen zum neuen Kern seiner Anwendungssoftware machen. Sie bieten Benutzeroberflächen, die auf der Technologie Fiori beruhen und der von Apps ähneln, und sind stärker modularisiert als bisherige ERP-Anwendungen. Nutzen lassen sie sich On-Premise ebenso wie im Rahmen einer Managed oder Public Cloud. Als erste Applikation dieser Art ist Simple Finance verfügbar: Sie soll die operative und auch die analytische Arbeit von Finanzmanagern vereinfachen. Die s-innovations werden ausschließlich für die hauseigene In-Memory-Datenbank Hana angeboten, die ein einfacheres Datenmodell ohne Voraggregierungen ermöglicht.

Applikationen dieser neuen Generation können zusammen mit bisherigen Anwendungen aus der Business Suite eingesetzt werden. SAP verbindet auf diese Weise Altes und Neues in wahlfreien Bereitstellungsformen. Für die Kunden eine gute Nachricht: Sie können Neuerungen schrittweise und mit der für sie zweckmäßigen Geschwindigkeit einführen und ansonsten ihre laufenden SAP-Installationen weiter nutzen und damit ihre Investitionen schützen.

Auch für die Partner wird das Leben einfacher: Sie müssen beim Vertrieb der In-Memory-Plattform nicht mehr mühsam nach sinnvollen Einsatzszenarien suchen und den Kunden im Detail überzeugen. Denn wer nicht auf dem alten Stand der SAP-Anwendungen stehen bleiben will, kommt um Hana künftig nicht mehr herum. Eine weitere für SAP erfreuliche Wirkung: Die traditionellen relationalen Datenbanken von IBM, Oracle und Microsoft werden aus der eigenen Welt verdrängt. Voraussetzung ist allerdings, dass die Kunden tatsächlich in großem Maßstab auf Hana umschwenken – eine Wette, die noch nicht gewonnen ist.

Die s-innovations sind das Pendant zu Business ByDesign: Richtet sich die zweitgenannte SaaS-Produktlinie an Mittelständler und Tochtergesellschaften, so bietet die erstgenannte Cloud-Anwendungen für Großunternehmen. SAP hält sich damit nicht zuletzt Wettbewerber vom Leib: Zum Beispiel den im Mittelstand gut vertretenen Konkurrenten Microsoft, der neuerdings über die Cloud auch ins Highend drängt. Oder den SaaS-ERP-Spezialisten Workday, der in den USA rasch wächst. Und natürlich den Hauptwettbewerber Oracle, der inzwischen ebenfalls in die Cloud geht.

Mit den besten Grüßen

Werner Fritsch

CRN-Redakteur


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