Scientology malt sich neue Jünger

Stolz feierte die in den USA als Glaubensgemeinschaft agierende Sekte Scientology vergangene Woche die Eröffnung eines neuen Gemeindezentrums in Portland (Oregon). Auf der US-Internetseite von Scientology ist seither zu lesen, dass rund 2.500 Anhänger an der feierlichen Eröffnungsveranstaltung teilgenommen hätten. Untermauert wird die Meldung von einer Bildergalerie der Zeremonie. Laut Augenzeugen waren jedoch weit weniger als ein Drittel der genannten Zahl an Scientologen vor Ort. Dieser Widerspruch hat sofort einige amerikanische Medien und Scientology-kritische Blogger auf die Idee gebracht, sich die Fotos von der Veranstaltung noch einmal genauer anzusehen. Und siehe da: tatsächlich wird schnell klar, dass hier wohl etwas nicht stimmt. Allzu offensichtlich sehen einige der Bilder aus, als wären sie mit einer Bildbearbeitungssoftware so umgebaut worden, dass weit mehr Menschen vor dem Gebäude zu stehen scheinen, als dort wirklich waren.

Dabei sind die bemängelten Korrekturen auch noch extrem schlecht gemacht: Die offensichtlich nachträglich eingefügten Menschengruppen sind im Vergleich zum Rest des Bildes äußerst unscharf (siehe Bild) und auch die Perspektive stimmt nicht mehr so recht. Bei noch genauerem Hinsehen fällt auf, dass einige der Extra-Zuschauer gleich mehrfach eingefügt wurden, darunter laut US-Zeitungen sogar ein Mann ohne Kopf, der auf dem Bild zweimal auftaucht. Zudem fällt im direkten Vergleich mit einigen anderen Bildern auf, dass die zusätzlich einmontierten Menschen an einer Stelle stehen, an der eigentlich eine Reihe Bäume aufgestellt war.

Statt der erhofften Propaganda einer wundersamen Vermehrung der eigenen Jünger bekommt die Sekte jetzt also was sie verdient: Hohn und Spott aus aller Welt. Und die frohe Botschaft der Hoffnung, dass die Mitgliederzahl der Scientology-Sekte selbst in den USA offensichtlich zunehmend bröckelt. Einfach himmlisch.