Microsoft hat auf Klagen von Usern reagiert, denen zufolge ein Sicherheits-Patch vom 10. November PCs »einfrieren« lasse. Die Vermutung des Softwareherstellers: Schadsoftware sei der Auslöser der Probleme. Das bestätigte nun auch die britische Sicherheitsfirma Prevx.
Wie berichtet (siehe Microsoft-Patch legt …), haben sich PC-Nutzer darüber beklagt, dass ihre Windows-Rechner nach Einspielen eines Sicherheits-Patches von Microsoft nicht mehr reagieren würden. Die Systeme zeigten einen schwarzen Bildschirm.
Die britische Sicherheitsfirma Prevx sprach von einem »weit verbreiteten Phänomen« und hat ihrerseits eine Software bereitgestellt, welche die Probleme mit dem Patch vom 10. November beheben soll.
Nun hat sich Microsoft zu Wort gemeldet und die Vorwürfe zurückgewiesen. Christopher Budd, Chef der Abteilung Security Response Communications, sagte, die Berichte über die Fehlfunktionen seien übertrieben.
»Nach unseren Untersuchungen hat keines der Updates zu den Resultaten geführt, die in den Berichten erwähnt wurden«, so der Microsoft-Sprecher.
Budd äußerte die Vermutung, »Black Screens« seien ein Indiz dafür, dass auf einem Rechner Schadsoftware ihr Unwesen treibe.
Mittlerweile ist Prevx zurückgerudert. In einem Blog-Beitrag entschuldige sich Prevx-Mitarbeiter Jacques Erasmus für die vorschnellen Schlüsse, die das Unternehmen aus dem Einfrieren der Windows-Rechner gezogen habe.
Mittlerweile habe man herausgefunden, dass ein falscher Shell-Value in der Windows-Registry für den Effekt verantwortlich sei. Falls Malware – oder aber ein anderes Programm – diesen Wert ändere, werde die Shell nicht mehr ordnungsgemäß geladen. Der Patch von Microsoft, das hätten neue Untersuchungen von Prevx ergeben, verändere den Registry-Eintrag nicht.
Auch die Redaktion konnte nach Einspielen der Patches das geschilderte Phänomen nicht beobachten. Weder auf Systemen unter Windows XP noch Vista noch Windows 7 kam es zu einem »Freeze« der Geräte.
Auch ein Dell-System des Autors, das mit einer ATI-Radeon-HD-Grafikkarte bestückt ist und das einige User und MSDN-Mitglieder (Microsoft Developer Network) als besonders anfällig für das Problem eingestuft haben, läuft einwandfrei. Bei besagtem Rechner sind auf mehreren Partitionen drei Windows-Betriebssysteme installiert: XP, Vista und die 64-Bit-Ausgabe von Windows 7.