Fünf Prozent der Digitalunternehmen betroffen

Vertrauensverluste im E-Commerce

20. Juli 2018, 9:11 Uhr | Jona van Laak
Unsicherheiten im E-Commerce (Foto: Andrey Popov - Fotolia)

Abmahnungen durch die DSGVO sind keine Einzelfälle mehr. Fünf Prozent der Digitalunternehmen wurden bereits abgemahnt, fast die Hälfte hat ihre Onlinepräsenz eingeschränkt – so eine Studie des BVDW. Die Unsicherheit im Markt ist hoch.

Die DSGVO hat seit Mai für Wirbel und Unsicherheit im E-Commerce gesorgt und jetzt gibt es erste Zahlen zu den Konsequenzen. Einer Mitgliederumfrage des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) zur Folge, haben bereits fünf Prozent der Digitalunternehmen eine Abmahnung erhalten, die sich auf die DSGVO stützt. Weitere 28 Prozent der Befragten rechnen demnach fest mit solchen Abmahnungen. Die auf den ersten Blick hohe Zahl von fünf Prozent sollte jedoch nicht zur Panikmache verleiten. In den Marktforschungsergebnissen lässt sich nämlich nicht abbilden, ob die ausgesprochene Abmahnung wirklich allein auf die DSGVO zurückzuführen ist oder datenschutzrechtlich bereits zuvor einen Abmahngrund dargestellt hätte. Diese bestätigte auch Pressesprecher Tim Sausen auf telefonische Nachfrage.

Besorgniserregender mutet eher der Vertrauensverlust an, der durch die DSGVO im Markt entstanden ist. 43 Prozent der Digitalfirmen haben der Umfrage zufolge ihre digitalen Aktivitäten wegen der DSGVO eingeschränkt und 56 Prozent rechnen mit einer negativen oder sehr negativen Umsatzentwicklung wegen der DSGVO. »In erster Linie hat die DSGVO zu Unsicherheit geführt – oft ist nicht klar, wie die neuen Bestimmungen angewendet werden müssen«, kritisierte BVDW-Vizepräsident Thomas Duhr in der Verbandsmitteilung. Problem seien unklare Formulierungen der Verordnung und sich widersprechende Vorgaben. »Jetzt regiert die Unsicherheit, die in diesem Fall eine gesamte Wirtschaft lähmt.«


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