Mercedes Benz schickt in den kommenden Monaten eine Flotte von 10 e-Actros im Kundeneinsatz auf die Straße. Getestet werden Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit des 18-25-Tonnen-LKW.
Die Nutzung elektrischer Lieferfahrzeuge im Transportgeschäft könnte noch in diesem Jahr weiteren Aufwind erhalten. Mercedes-Benz hat mit dem »eActros« einen 18- bis 25-Tonnen-LKW mit Elektroantrieb vorgestellt, der in den kommenden Monaten zu den ersten Kunden rollen wird, um Alltagstauglichkeit und Wirtschaftlichkeit unter realen Bedingungen zu testen. Das Projekt wird vom Bundesumweltministerium (BMUB) sowie vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) mit insgesamt rund zehn Millionen Euro gefördert.
Der e-Actros nutzt den Rahmen des normalen Actros als Basis. Darüber hinaus handelt es sich aber um eine vollständig auf Elektroantrieb ausgerichtete Entwicklung. So basiert beispielsweise die Antriebsachse auf dem Typ ZF AVE 130, der sich als Niederflur-Portalachse in Hybrid- und Brennstoffzellen-Omnibussen von Mercedes-Benz bewährt hat und nun für den eActros wesentlich überarbeitet wurde.
Der Antrieb erfolgt über zwei Elektromotoren nahe den Radnaben der Hinterachse. Diese Dreiphasen-Asynchronmotoren sind flüssigkeitsgekühlt und arbeiten mit einer Nennspannung von 400 Volt. Ihre Leistung beläuft sich auf jeweils 125 kW, das maximale Drehmoment auf jeweils 485 Nm. Nach der Übersetzung werden daraus jeweils 11 000 Nm. Die Fahrleistung ist damit der eines Diesel-Lkw ebenbürtig.
Die maximal zulässige Achslast liegt bei den üblichen 11,5 Tonnen. Die Energie für bis zu 200 km Reichweite kommt aus Lithium-Ionen-Batterien mit 240 kWh, die in insgesamt elf Paketen verbaut sind. Die Batterien lassen sich bei einer realistischen Stationsleistung von mobilen Ladegeräten im Fuhrpark von 20 bis 80 kW innerhalb von drei bis elf Stunden vollständig aufladen.