Angesichts des dichter werdenden Stadtverkehrs sieht sich Moia nicht in einem Verdrängungswettbewerb. »Es werden neue Antworten gebraucht werden, um dem wachsenden Verkehr gerecht zu werden - in ganz Europa«, sagte Henrichs. Das von der VW-Tochter gestartete Projekt ist aufgrund der Regelungen im Personenbeförderungsgesetz vorerst auf vier Jahre begrenzt. »Innovative Konzepte wie Ridesharing sind dort nicht geregelt. Dadurch haben wir Rechtsunsicherheit«, kritisierte Henrich und sprach sich für eine Novellierung des Gesetzes aus.
Die Taxi-Betreiber sehen den schärfer werdenden Wettbewerb vorerst gelassen. Thomas Lohse, Vorstandsmitglied bei Hansa Funktaxi, verwies darauf, dass sein Unternehmen als bundesweit erste Taxizentrale geteilte Fahrten schon seit 3. Dezember 2017 angeboten habe. »Das ist ein alter Hut.« Einen Vorteil sieht Lohse in der Telefon-Bestellung: »Es gehen immer noch knapp 90 Prozent der Taxibestellungen telefonisch ein.« Mit 70 Mitarbeitern im Call-Center sei das Unternehmen »bestens aufgestellt«. Neue Fahrdienste könnten dagegen nur per App erreicht werden.
Für mehr Mobilität stehen in Hamburg des weiteren zur Verfügung: Car2Go/DriveNow (Carsharing von BMW und Daimler), Ioki (On-Demand-Angebot Deutsche Bahn), Clever Shuttle (Ridepooling) und BlaBlaCar (Mitfahrzentrale). In der Switchh-App bündelt Hamburg Mobilitätsangebote: von U- und S-Bahnen über Leih-Fahrräder, Mietwagen, Car-Sharing bis hin zu Sammeltaxis. Der Benutzer soll so mit einer Anwendung in seinem Smartphone den schnellsten und günstigsten Weg finden, seine Mobilität in der Stadt sicherzustellen, ohne ein eigenes Auto zu benutzen.