Abkehr vom Betriebssystem

Windows 10 Mobile ist tot

9. Oktober 2017, 17:03 Uhr | Andreas Dumont
© Scanrail - Fotolia

Das mobile Betriebssystem soll künftig nur noch Bug-Fixes und Sicherheitsupdates erhalten. Neue Funktionen und neue Hardware wird es nicht geben.

Joe Belfiore, Corporate Vice President bei Microsoft, hat bestätigt, dass Windows 10 Mobile nicht weiterentwickelt werden soll. Er sieht die Zukunft des Konzerns im Geschäft mit Software und Cloud. Überraschend kommt dieser Schritt nicht. Der Marktanteil des Betriebssystems lag nach Angaben der Analysten von IDC zuletzt bei mickrigen 0,1 Prozent. Umsätze mit Smartphones macht Microsoft praktisch überhaupt keine mehr, was auch die jüngsten Quartalszahlen verdeutlichten. Als Antreiber für die Verbreitung des eigenen mobilen Betriebssystems sind Microsoft-Smartphones somit nicht geeignet.

Wie lange Microsoft sein mobiles Betriebssystem noch unterstützt, bleibt offen. Derzeit sichert Microsoft für Geräte, die im April das Creators Update erhalten haben, einen Support bis Juni 2019 zu. Ebenso unklar bleibt die Zukunft des Surface Phone, dessen Release immer wieder verschoben wurde. Privatanwendern rät Belfiore, die Plattform zu wechseln, weil die Vielfalt an Geräten und Apps auf anderen Plattformen viel größer sei. Das größte Problem von Windows 10 Mobile dürfte gewesen sein, dass sich nur wenige App-Entwickler mit der Plattform auseinandersetzten. Microsoft wollte das Problem mit finanziellen Anreizen bekämpfen, aber laut Belfiore war die Nutzerbasis einfach zu klein.

Gerüchten zufolge droht 2019 auch dem Surface das Aus. Steve Brazier, CEO des Marktforschungsunternehmens Canalys, sagte, Nadella sei ein Software-Mensch, der nicht vor harten Einschnitten zurückschrecke. Mit dem schwächelnden Surface hat Microsoft bislang kaum Geld verdient. Es diente eher dem Zweck, die Möglichkeiten der Microsoft-Software zu demonstrieren. Das Hardware-Segment ist rückläufig und ging im ersten Quartal diesen Jahres um 26 Prozent zurück. Auch viele Microsoft-Partner rechnen offenbar damit, dass sich der Konzern 2019 vom Surface-Geschäft verabschiedet. Microsoft hat das dementiert.


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