Mit dem beschriebenen Umweg können die Onlinehändler also faktisch den offiziellen Verkaufstermin umgehen und Windows 7 bereits eine Woche früher anbieten, als geplant. Auch wenn Microsoft selbst dies nicht weiter zu stören schient, hat die Sache für die Kunden auch einen kleinen Haken: Zwar sind die System-Builder-Versionen vollwertige Lizenzen – allerdings fehlen einige Extras.
Während die vollen Versionen etwa einen 90-tägigen Support beinhalten, gibt es bei Problemen mit den jetzt verkauften Versionen keinerlei kostenlose Hilfe bei Problemen. »System-Builder-Versionen sind zwar vollwertige Windows 7-Lizenzen, umfassen aber keine Support-Angebote oder sonstige Dienstleistungen«, bestätigt Microsoft gegenüber InformationWeek.
Bekommen Kunden der Vollversion außerdem sowohl die 32-, als auch die 64-Bit Version des Betriebssystems geliefert, muss man sich bei SB bereits beim Kauf für eine Variante entscheiden. Ebenso ist die originale Verpackung mit dem Handbuch nicht mit dabei, auch wenn viele Händler diese derzeit noch irreführend als Bild neben ihren Angeboten präsentieren.
Entscheidender Vorteil von Windows-7-System-Builder ist für die Kunden dafür der Preis: Während eine Vollversion von Windows 7 Professional etwa 310 Euro kosten soll, gibt die entsprechende SB momentan schon ab 115 Euro. Damit bekommt Microsoft durch die Vorab-Verkäufe enorme Konkurrenz aus dem eigenen Hause. Bei den versierten Kunden wird das SB-Angebot auch dementsprechend dankend angenommen. So bestätigt etwa Notebooksbilliger unserer Schwester-Redaktion, dass die gesamte »nicht unerheblich« Tranche an SB-Lizenzen »noch wesentlich schneller als gedacht ausverkauft« war.
Für die Händler ist neben dem reinen Verkaufserlös natürlich insbesondere der Marketing-Effekt wichtig: Nachdem die ersten Vorab-Angebote raus waren, blieb kaum einem etwas anderes übrig, als seinen Kunden auch jetzt schon die SB-Versionen anzubieten.
Mit freundlicher Genehmigung von InformationWeek