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Microsoft Windows Phone 7 als Ladenhüter

Windows Phone 7: Erste Hersteller klagen über schleppenden Verkauf

Rund ein Viertel Jahr ist Microsofts neues Smartphone-Betriebssystem Windows Phone 7 nun auf dem Markt. Doch statt der versprochenen Revolution haben es entsprechende Geräte derzeit noch schwer: Erste Hardware-Partner beginnen bereits verhalten Kritik zu äußern.

Autor:Lars Bube • 17.1.2011 • ca. 1:20 Min

Kaum sind die berühmten ersten 100 Tage Schonfrist für Microsofts neues Smartphone-Betriebssystem Windows Phone 7 vergangen, schon regt sich erste Kritik unter den Hardware-Partnern. Während andere Hersteller bisher nur hinter vorgehaltener Hand über mangelnden Erfolg sprechen, hat sich LG jetzt in die Offensive gewagt. Im Blog »Pocket-lint« äußerte sich der LG-Marketing-Stratege James Choi enttäuscht darüber, dass »die Sichtbarkeit von Windows Phone 7 bei den Konsumenten weit geringer ist, als wir es erwartet hatten«. Dies falle umso negativer auf, als »die Industrie besonders hohe Erwartungen an das neue Betriebssystem hatte«.

Nach Chois Ansicht könnte einer der Hauptgründe für den schleppenden Erfolg bei Konsumenten sein, dass ihnen das Betriebssystem zu einfach zu bedienen sei. Gerade für echte Technikfreunde und altgediente Handynutzer »könnte es nach ein, zwei Wochen ein bisschen langweilig werden«, befürchtet Choi. Dieser negative Effekt werde zusätzlich noch dadurch verstärkt, dass wegen der hohen Hardwareanfordungen bisher nur relativ teure Geräte im Angebot seien, die eben wiederum eher technikaffine Kunden ansprechen. Somit möchte Choi die Hoffnung auch nicht aufgeben, dass Windows Phone 7 doch noch ähnlich durchstartet, wie sein großer Desktopbruder. Wenn im Frühjahr neue, günstigere Geräte auf den Markt kommen, werde der Verkauf in Schwung kommen und sich somit zeigen, dass das Betriebssystem eigentlich »absolut perfekt für ein riesiges Marktsegment« sei.

Tatsächliche Zahlen, wie viele oder wenige Smartphones mit Windows 7 von ihnen bereits verkauft wurden, gibt allerdings bisher keiner der Hardware-Hersteller heraus. Einzig die Zahl von insgesamt 1,5 Millionen abgesetzten Geräten in den ersten sechs Verkaufswochen wurde kommuniziert. Doch selbst Microsoft-Chef Steve Ballmer hatte schließlich schon zur Veröffentlichung des Systems im Oktober eingestanden, dass man trotz eines sehr guten Produktes auch einen ebenso langen Atem brauchen werde, um die großen Konkurrenten Google (Android) und Apple (iOS) auch in Sachen Image und Aufmerksamkeit der Verbraucher einzuholen.