Interview mit Axians-Deutschlandchefin Diana Coso

»Wir sehen uns als Systemhaus 2.0«

24. Oktober 2017, 13:40 Uhr | Ulrike Garlet
Diana Coso

Diana Coso leitet seit April als Managing Director das Geschäft von Axians in Deutschland. Im CRN-Interview erklärt sie, was sie mit dem IT-Dienstleister vorhat, wie die digitale Transformation das Geschäftsmodell von Axians verändert und warum die Cloud das Systemhausgeschäft nicht bedroht.

CRN: Mit Axians, aber auch den deutschen Systemhäusern Fritz & Macziol und Crocodial hat die Vinci-Gruppe in den vergangenen Jahren gleich mehrere IT-Dienstleister übernommen. Warum akquiriert ein Bauunternehmen IT-Spezialisten?
Diana Coso: Vor allem im Indus­triesektor und in der Produktion passiert gerade viel zum Thema IoT. Auch wenn es um Strom- und Energiethemen geht, gibt es eine Wende. Einerseits werden wir energiebewusster und versuchen, unseren eigenen Strom zu produzieren, andererseits wird auch mehr Energie gebraucht. Themen wie Smart Grid und Smart Cities werden immer wichtiger. Da hat sich Vinci mit Axians die notwendige IT-Denke dazugeholt. Wir können diese beiden Welten verbinden. Im Gegenzug hilft uns die Einbindung in Vinci Energies zu verstehen, wie man Digitalisierung in der Praxis konkret vorantreibt. Wenn ich zu einem Industrieunternehmen gehe, kann ich zum Beispiel meine Kollegen von Vinci als Sparringspartner mitnehmen.

CRN: Seit Anfang des Jahres firmieren alle Systemhäuser der Vinci-Gruppe unter der einheitlichen Marke Axians. Die im deutschen Markt gut eingeführten Namen Crocodial und Fritz & Macziol gibt es nicht mehr. Müssen Sie diesen Schritt den deutschen Kunden noch erklären?
Coso: Viel Erklärungsbedarf sehe ich da nicht mehr. Ich persönlich finde eine Corporate Identity enorm wichtig. Mit der einheitlichen Marke haben wir unsere Durchschlagskraft eher erhöht.

CRN: Die digitale Transformation verändert auch die Rahmenbedingungen für IT-Dienstleister nachhaltig. Welche Auswirkungen hat das auf das Geschäftsmodell von Axians?
Coso: Wir sehen uns nicht mehr als klassisches Systemhaus, sondern als Systemhaus 2.0. Früher waren wir einmal volumenorientiert, aber mittlerweile gilt bei uns Ertrag vor Größe. Wir machen inzwischen viel als Service Provider und als Systemintegrator und auch Cloud-Themen sind unser täglich Brot geworden. Der Digitalisierungszug wird uns noch mindestens in den nächsten fünf Jahren beschäftigen. Im Jahr 2020 soll Axians ein Gattungsname für Digitalisierung sein: Wenn Unternehmen an Digitalisierung denken, sollen sie an uns denken.


  1. »Wir sehen uns als Systemhaus 2.0«
  2. Das Handelsgeschäft bleibt
  3. Energie und IT aus einer Hand

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