Data-Center: Cloud-Computing

»Wolkenware« von IBM: Big Blue bringt Systeme und Services für Cloud-Computing

17. Juni 2009, 13:57 Uhr | Bernd Reder

Mit neuen Services und Produkten für Cloud Computing verstärkt IBM sein Engagement auf diesem Zukunftsmarkt. Ziel ist die Standardisierung möglichst vieler IT-Funktionen.

Nahezu alle Hersteller positionieren sich derzeit für das heraufdämmernde Geschäft mit Cloud-Computing. So jetzt auch IBM mit seinem »Smart-Business«-Portfolio. Allerdings ist »Big Blue« bereits seit Oktober 2007 im Bereich Cloud-Computing aktiv, teilweise in Kooperation mit Google.


IBMs Cloud-Computing-Center in Southbury (Connecticut): Derzeit stellt
das Unternehmen Cloud-Services über 13 Rechenzentren bereit, die
weltweit verteilt sind.

Mittlerweile betreibt IBM weltweit 13 Rechenzentren, über die Cloud-Computing-Services angeboten werden. Dazu gehören auch Collaboration-Anwendungen aus dem eigenen Haus wie »Lotus Live«.

IBM gibt an, in den letzten fünf Jahren zehn Milliarden Dollar in die Entwicklung der Technologien dieser Cloud-Lösungen investiert zu haben. Die neuen Angebote und Services sollen ganze Geschäftsprozesse in einfache IT-Services verwandeln. Den Anfang machen Dienste für Entwicklung, Test und Desktop-Virtualisierung.

Die Cloud-Lösungen bieten eine weit gehende Automatisierung und quasi Selbstbedienung der Anwender. Das Cloud-System für Softwareentwicklung und -test kann in drei Formen realisiert werden: Zum einen als IBM Smart Business Test Cloud hinter der Firewall im Betrieb von IBM oder durch den Anwender (»Smart Business Development & Test on the IBM Cloud«).

Zudem lässt sich dieser Dienst komplett über die IBM-Cloud beziehen (»Smart Business Test Cloud«). Die dritte Variante besteht darin, dass der Anwender den Service betreibt. In diesem Fall kommen jedoch vorkonfigurierte Hard- und Softwarekomponenten von IBM zum Einsatz (»IBM Cloud Burst«).

Desktops über die »Wolke« bereitstellen

Bei den Services, die virtualisierte Desktop-Rechner bereitstellen, bietet IBM zwei Versionen an. Bei »Smart Business Desktop on the IBM Cloud« lagern die Desktops in Rechenzentren von IBM und werden von dort aus den Anwendern in Unternehmen zur Verfügung gestellt. Angeblich verringert das die IT-Support-Kosten um 40 Prozent; die Energiekosten sinken um bis zu 73 Prozent.

Wer die Desktops lieber im eigenen Data-Center hosten will, kann das mit »IBM Smart Business Desktop Cloud« tun. Auch in diesem Fall, so der Hersteller, liegen die Vorteile in deutlich niedrigeren Energie- und Support-Kosten.

Alle Servicetypen werden von einem zentralen Servicemanagement-System gesteuert. Damit können sich die Anwender selbst mit den nötigen Diensten versorgen. Das Management-System überwacht das gesamte Cloud-System und hilft, zentral Dienste für Anwender einzurichten.

IBM sieht in derartigen Servicemanagement-Systemen eine zentrale Ressource: Sie seien »die Betriebssysteme des 21. Jahrhunderts«.

Appliances für unternehmensinterne Clouds

Unternehmen und Behörden, die in Eigenregie eine Cloud-Computing-Umgebung einrichten möchten, können auf Appliances von IBM zurückgreifen. Die Firma vermarktet sie unter dem Namen »Cloud Burst«.

Ein Bestandteil sind die Blade-Server der Reihe Blade Center HS22, ein weiterer die Management-Tools der Tivoli-Serie. Mit ihnen lassen sich Services aufsetzen und verwalten. Derzeit bietet IBM eine Appliance für den Bereich Software-Entwicklung an. Eine weitere für die Datenanalyse ist geplant.

Konkurrenz durch HP, Dell, Sun und Salesforce

Mit seinen Angeboten tritt IBM gegen Konkurrenten wie Hewlett-Packard, Sun/Oracle und Dell an. Auch kleinere Unternehmen wie Salesforce setzen auf Cloud-Computing.

Auf einer Kundenveranstaltung in München zeigt Salesforce beispielsweise Erweiterungen für sein Cloud-gestütztes CRM-System »Service Cloud«. So unterstützt die Lösung jetzt »moderne« Kommunikationskanäle wie Social-Networking-Plattformen à la Facebook oder den Kommunikationsdienst Twitter. Damit, so Salesforce, lasse sich die Kommunikation zwischen Anbieter und Kunden deutlich verbessern.


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