Nachdem Microsoft und Yahoo bereits vor einigen Monaten eine Partnerschaft bei der Internetsuche vereinbart haben, wird diese jetzt in der Praxis umgesetzt: Ab sofort übergibt Yahoo seine Suchanfragen in Nordamerika an Microsofts Suchmaschine Bing.
Nachdem sich Microsoft und Yahoo im vergangenen Jahr erst monatelang um eine Übernahme gestritten hatten, war dabei am Ende wenigstens die Vereinbarung einer engen Partnerschaft herausgekommen. Nochmals fast ein Jahr später nimmt diese Zusammenarbeit jetzt auch konkrete formen an: Die auf den nordamerikanischen Seiten von Yahoo auflaufenden Suchanfragen werden seit Dienstag dieser Woche an Microsofts Suchmaschine Bing weitergeleitet. Wie der Suchmaschinen-Chef von Yahoo, Shasi Seth, in einem Unternehmensblog mitteilt, sollen demnächst weitere Länderseiten von Yahoo entsprechend umgestellt werden.
»Wir sind froh, dass der Übergang reibungslos vonstatten gegangen ist«, schrieb der zuständige Microsoft-Manager Satya Nadella im Bing-Blog. Er hoffe, dass bis zum Herbst auch die gemeinsame Werbeplattform gestartet werden könne. Betrachtet man die Daten der Marktforscher von Nielsen für die USA und Kanada, kommen Yahoo und Bing gemeinsam auf einen Marktanteil von etwa 26 Prozent. Damit liegen sie selbst mit vereinten Kräften noch weit hinter dem Marktführer Google, der zwei drittel des Marktes kontrolliert. In Europa ist Google sogar noch stärker, da sich Bing hier aufgrund vorerst noch eingeschränkter Funktionalität noch nicht so durchsetzen konnte wie in Nordamerika.
Während Bing noch immer wächst, verzeichnen die Analysten von Comscore für Yahoo eine Stagnation. Zuletzt hielt sich die Zahl der Besucher pro Monat relativ stabil bei rund 622 Millionen. Zum Vergleich: Das Social Network Facebook bringt es derzeit auf etwa 572 Millionen Besucher monatlich und dürfte Yahoo damit bald überholen.