Virtuelles Einsatz-Training

Zocken mit dem Feuerwehr-Avatar

4. Januar 2013, 8:23 Uhr | Elke von Rekowski
Auf ihre Einsätze können sich Feuerwehrleute künftig spielend vorbereiten (Foto: Kzenon - Fotolia.com).

Bei einem Feuerwehreinsatz muss alles schnell gehen und alle müssen optimal zusammenarbeiten. Wie das noch besser funktioniert, sollen die Einsatzkräfte jetzt interaktiv am PC oder Tablet lernen.

Jeder Spieler wird durch einen Avatar repräsentiert (Foto: Technische Informatik Universität Kassel).
Jeder Spieler wird durch einen Avatar repräsentiert (Foto: Technische Informatik Universität Kassel).

Dazu haben Informatiker an der Technischen Universität Kassel eine virtuelle Arena für Feuerwehr-Übungen entwickelt. Das Programm mit dem Namen »KATIE« modelliert Einsatz-Umgebungen nach realen Vorlagen. Auf den ersten Blick ähnelt die Oberfläche des Programms der eines 3D-Adventure-Games auf dem PC oder einer Spielekonsole. Doch anders als bei diesen Spielen muss hier kein Schatz gefunden oder ein Gegner eliminiert werden. Hier geht es darum einen Brand zu bekämpfen oder einen Zug zu evakuieren, und zwar nach Lehrplan der Feuerwehr oder des Katastrophenschutzes.

Anders als bei Feuerwehr-Schulungsprogrammen lässt sich bei KATIE eine 3D-Umgebung nach Wunsch programmieren. Auf diese Weise können die Feuerwehren ganz konkret einen Einsatz in der Schreinerei um die Ecke oder im nächstgelegenen Eisenbahntunnel durchspielen. Das soll vor allem den Freiwillige Feuerwehren nutzen, die mit Hilfe des kostenlosen Programms ihr Zusammenspiel optimieren sollen. »Es geht nicht darum, den Griff am Schlauch zu üben; das geht in der Realität besser«, sagt Prof. Dr. Dieter Wloka, Leiter des Fachgebiets Technische Informatik, die Ausrichtung. »Wir trainieren die human skills, das Zusammenspiel der einzelnen Funktionsträger«.

Damit das möglich ist, wird jeder Teilnehmer der Schulung im Programm durch einen Avatar repräsentiert. Im Spiel begegnen sich dann die digitalen Stellvertreter und können interagieren. Der Ausbilder kann das Verhalten seiner Gruppe während des Spiels beobachten oder auf Video aufzeichnen.

Die Trainings-Umgebung ist skalierbar, das Training kann auf dem PC oder Tablet ebenso durchgeführt werden, wie online oder nach Absprache sogar in der »Cave« des Fachbereichs Elektrotechnik/Informatik der Universität Kassel; das ist eine Projektionsumgebung, in der sich Menschen mit Hilfe einer 3D-Brille in einer virtuellen Welt bewegen können. Entwickelt wurde KATIE übrigens zusammen mit Brandschutz-Experten und mit dem Kreisfeuerwehrverband Fulda.

Weitere Informationen stellen die Wissenschaftler unter www.katie-katastrophensimulation.de zur Verfügung. Auf dieser Seite steht zudem Demomaterial zur Verfügung.


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