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Vermarktung

Der mobile Aspekt

Claudia Rayling, Verantwortliche Redakteurin funkschau handel • 22.1.2014 • ca. 1:50 Min

Die Digitalagentur Tisoomi moniert, dass die Hälfe der umsatzstärksten Online-Shops bislang nicht für mobile Endgeräte optimiert seien, und den Betreibern dementsprechend erhebliche Umsatzpotenziale durch die Lappen gingen. Immerhin hätten, den Recherchen zufolge, knapp ein Drittel der Smartphone-Besitzer schon einmal mobile Einkäufe getätigt. Interessant für die Versender von Newslettern dürfte sein, dass bereits heute 48 Prozent der E-Mails auf Smartphones geöffnet werden – daher sollten Händler darauf achten, dass nur auf Seiten verlinkt wird, die für mobile Endgeräte optimiert sind. „Viele Versandhändler unterschätzen die Relevanz des Themas und sind sich des Potenzials von ,M-Commerce‘ schlicht nicht bewusst. Andere scheuen die Kosten einer Optimierung ihres Online-Shops für Smartphones und Tablets“, berichtet Tim Wendorff, Geschäftsführer bei Tisoomi. „Statt enorme Marketingsummen in die Akquise neuer Kunden zu investieren, könnten sie ihr Bestandskundengeschäft auf dem mobilen Weg nicht nur halten, sondern schnell und einfach erweitern: Eine Anpassung lässt sich oft innerhalb eines Monats umsetzen – mit vergleichsweise geringem Ressourceneinsatz.“

Alexander Maier, Senior-Director B2B bei Ingram Micro, verweist auf Studien, die belegen, dass die Mehrzahl der befragten Kunden von Fachhändlern vor dem Kauf online nach einem regionalen Händler suchen – und zwar, so vermutet Maier, nicht nur um das Produkt vor Ort in Augenschein zu nehmen und selbst zu testen, sondern auch, um es dann gleich zu kaufen. „Das zeigt, dass der Fachhändler hier ansetzen kann. Wichtig dabei sind vor allem die sofortige Verfügbarkeit sowie Vertrauen und guter Service, der auch Verlässlichkeit beinhaltet – damit kann der stationäre Handel beim Verbraucher punkten“, meint Maier.

Gerrit Heinemann vom eWeb Research Center, betont in Zusammenhang mit der Mobilität der Konsumenten insbesondere die Wichtigkeit stationärer Dienste. Seinen Recherchen zufolge setzen knapp mehr als die Hälfte der Smartphone- und Tablet-User in Deutschland auf solche Dienste, um sich Informationen über Preis- und Warenangebote von Händlern in der Nähe anzeigen zu lassen: „Derzeit ist im Handel eine extreme Dynamik zu beobachten, die zu enormen Veränderungen der Handelsstrukturen führt. Insbesondere die Digitalisierung des Handels und die Entwicklung des mobilen Internets sind Treiber dieser Entwicklung. Vor allem Smartphone-Nutzer und standortbezogene Dienste bringen enorme Chancen für den stationären Handel mit sich.“

Um das Potenzial voll auszuschöpfen, müssten solche Dienste gewisse Kriterien erfüllen: Zu nennen sind in erster Linie Informationen zu Ladenöffnungszeiten oder Standorten von Händlern in der Nähe, aktuelle Angebote sowie Verfügbarkeit und Preis der Produkte. Als größte Hemmnisse im Zuge der Nutzung standortbezogener Dienste nennt Heinemann technische Einschränkungen wie etwa fehlendes WLAN in Geschäften.