Speicherung der Daten und Netzwerkanforderungen
- Ein Leitfaden für die Planung erfolgreicher Videoüberwachungsprojekte
- Speicherung der Daten und Netzwerkanforderungen
- Expertenkommentar: Nicht in die Kostenfalle treten!
- Expertenkommentar: Sicherheitssysteme sind Teil des frühen Planungsstadiums!
Neben der Kamera ist natürlich auch die Wahl des passenden Aufzeichnungsgerätes von Bedeutung. Kann der Server in genügend hoher Auflösung aufzeichnen? Arbeitet das Gerät zuverlässig und bietet es eine hohe Ausfallsicherheit? Sind die Bilder als Beweis vor Gericht zugelassen („LGC Forensics“-Zertifizierung“)? Soll permanent aufgezeichnet werden oder beispielsweise nur, wenn Bewegung im Bild festgestellt wird? Wie lange sollen die Bilder gespeichert werden? Soll für die Aufzeichnung vorhandene Hardware genutzt werden? Anhand dieser Fragen lässt sich leicht ermitteln, wieviel Speicherplatz (Festplattenkapazität) benötigt wird und ob für den jeweiligen Bedarf eine spezielle Video-Hardware oder vielleicht doch eine virtualisierte Lösung ideal ist.
Außerdem sollten sich Reseller darüber im Klaren sein, dass für ein Video-over-IP-System, bei dem permanent große Bilddaten übertragen werden müssen, andere Anforderungen an das Netzwerk (Bandbreite, Server und Appliances) gestellt werden, als dies beispielsweise bei einem E-Mail-Server der Fall ist. Deshalb sollte man sich auch die Netzwerk-Anbindung genauer ansehen und wichtige Fragen beantworten. Wie hoch ist etwa die Datenübertragungsrate des vorhandenen Netzwerks? Wie ist die momentane Netzwerkauslastung? Muss das Netzwerk mit Zusatzkomponenten (zum Beispiel Switches) ausgestattet werden oder kann die vorhandene Infrastruktur weiter genutzt werden? Ist die vorhandene Hardware PoE-fähig und welche Betriebssysteme sind im Einsatz?
Videomanagement und Auswertung
Wie benutzerfreundlich ein Videosystem letztendlich ist, zeigt sich vor allem bei der Steuerung der Anlage und der Auswertung der Bilder. Um hier das geeignete System zu finden, sollte man sich überlegen, wie viele Kameras die Videoanlage letztendlich umfasst und wie viele Bedienplätze vonnöten sind. Wie sollen die Daten weiterverarbeitet und verteilt werden? (Welcher Alarm soll an wen gemeldet werden?) Sollen Integrationen zu bestehenden Gebäudemanagement-Systemen oder Alarmsystemen hergestellt werden? Ist eine Remote-Verwaltung der Aufzeichnungssysteme oder ein mobiler Zugriff auf Live- und aufgezeichnetes Bildmaterial notwendig?
Richtige Installation
Selbst die beste Technik nützt nichts, wenn sie falsch installiert wurde. Wenn beispielsweise das Gesicht des Kunden, der an der Kasse zahlt, erkannt werden soll, muss die Kamera in einem möglichst flachen Winkel zum Gesicht angebracht werden. Wird sie hingegen an der Decke montiert, kann man zwar den Hut oder Scheitel des Kunden erkennen, aber – vorausgesetzt er sieht nicht zufällig nach oben und direkt in die Kamera – nicht sein Gesicht.
Ein anderer Aspekt: Je größer die Brennweite, desto höher ist der tote Winkel vor der Kamera. Im ungünstigsten Fall könnte das heißen: Man sieht auf den Aufzeichnungen, dass weiter hinten im Laden gerade etwas Verdächtiges passiert, kann die Person auf die Entfernung allerdings noch nicht identifizieren. Sobald sie sich aber der Kamera nähert, steht sie im toten Winkel und wird von der Kamera überhaupt nicht mehr erfasst.
Dies sind nur zwei Beispiele von vielen, die in der Praxis leider immer wieder vorkommen. Dabei könnten solche Fehler leicht vermieden werden, wenn man sich bereits im Vorfeld Gedanken macht, was man mit den Bildern erreichen will.