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Experten im Interview

Mobilität ist Trumpf

Der Markt rund um Mobility boomt. Treiber sind sowohl ausgeklügelte neue Devices in allen Facetten, höhere Anforderungen an Technologie sowie deren Integration in die Geschäftsprozesse und nicht zuletzt die gestiegenen Sicherheitsanforderungen. Dahinter verstecken sich attraktive Margen für Fachhändler – sofern sie es verstehen, Stolpersteine zu meistern, Chancen zu erkennen und zu nutzen.

Autor:Claudia Rayling, Redaktion funkschau handel • 22.10.2014 • ca. 2:30 Min

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Inhalt
  1. Mobilität ist Trumpf
  2. Weitere Fragen
Stefan Völkel,  Country-Manager und Managing-Director Germany bei Tech Data Mobile
Stefan Völkel, Country-Manager und Managing-Director Germany bei Tech Data Mobile
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Ein Interview mit Stefan Völkel, Country-Manager und Managing-Director Germany bei Tech Data Mobile, und Markus Schepp, Vice-President und Managing-Director Central-Europe bei Good Technology.

funkschau handel: Wie beurteilen Sie die Potenziale im Bereich Mobility für Händler in Deutschland?

Stefan Völkel: Wir sehen ein erhebliches Potenzial im Bereich der mobilen Sicherheitslösungen, wenn man die Entwicklung der Märkte in UK oder den USA betrachtet. Deutschland befindet sich sicherlich erst im Anfangsstadium eines volumenträchtigen und profitablen Marktsegmentes. Dies unterstreichen auch die aktuellen Marktreports. So sieht der Bitkom alleine im Bereich Software ein Marktvolumen von 19,1 Milliarden Euro in diesem Jahr.

Markus Schepp: Nicht umsonst ist Mobilität einer der Schwerpunkte auf den Messen dieser Tage, sei es die CeBIT, die IFA oder der Tech Data Kongress. Durch erschwingliche neue Technologien und jede Menge Apps wird das Arbeitsumfeld der 90er- und 2000er-Jahre sehr schnell und gründlich gewandelt. Jetzt steht das sichere mobile Arbeiten für alle an. Was heißt das finanziell? Die mobilen Geräte kosten jeweils zwischen 100 und 500 Euro. Sie bilden aber nur rund 15 Prozent der Gesamtkosten der Mobilität. Nach den Mobilfunkkosten sind oft die Betriebskosten der größte Block im Gesamtpaket. Hier ergeben sich entsprechende Potenziale für Händler und Integratoren. Für Deutschland stehen dabei Marktzahlen im deutlichen dreistelligen Millionenbereich in den Schätzungen der Mobility-Analysten. Bei den Software-Anbietern werden jährliche Wachstumsraten von deutlich über 30 Prozent bei den Partnern gesehen. Und der Markt ist noch lange nicht gesättigt. Gerade der Mittelstand hat das Thema noch vor sich, aber auch viele Dax-Unternehmen.

funkschau handel: Welchen Herausforderungen haben sich Händler in diesem Segment zu stellen?

Völkel: Eine besondere Herausforderung stellt die Komplexität der Thematik dar, so ist zum Beispiel das klassische Mobile-Device-Management (MDM) in unseren Augen nur der Einstieg. Wir denken, dass die Reise recht zügig vom MDM über Content-Sicherheit zu App-Security bis hin zu mobilen Workflows gehen wird. Das alles muss unter der Berücksichtigung des Sicherheitskonzeptes und der bestehenden IT-Richtlinien eines Unternehmens geschehen. Dazu muss der Händler einen Überblick über die am Markt angebotenen Lösungen besitzen und im Rahmen einer Consulting-Dienstleistung die für seinen Kunden beste Alternative herausfinden. Hier sehen wir Good Technology mit seinem angebotenen modularen Paket in einer hervorragenden Ausgangsposition. Unter der Voraussetzung, dass der Partner sich technisch kontinuierlich weiterentwickelt, sind gerade in der Projektierungs- und Umsetzungsphase unnötige Stolpersteine vermeidbar. Die sich für den Partner daraus ergebenden Chancen und Potenziale sind erheblich: Neben der Implementierung des Systems und der Entwicklung von unternehmensspezifischen Lösungen sind Zusatzgeschäfte wie Hardware- und Zubehörumsatz sowie weitere Dienstleistungen wie 24-Stunden-Sofortaustausch, Finanzierungs- und Versicherungslösungen möglich.

Schepp: Ein Stolperstein ist das Thema der durchgängigen Verschlüsselung. Das ist komplex und anspruchsvoll. Die besten Produkte am Markt sichern die Durchgängigkeit bei der Verschlüsselung sowohl für die Übertragung auf das Mobilgerät als auch für die Ablage dort und insbesondere für die Übergabe zwischen Apps. Neben der durchgängigen Verschlüsselung ist extrem wichtig, Herr über die Güte des Passworts zu sein. Daher muss die Verschlüsselung unabhängig vom System des Gerätes erfolgen, denn ein üblicher vierstelliger Gerätecode ist in Minuten überwunden. Gerne werden bei Mobility-Projekten auch die Sekundärkosten im Vorfeld falsch eingeschätzt. Dabei geht es auch um die Kosten für Sprache und Daten, aber noch viel mehr um die Kosten für Firewalls und andere Netzwerk-Hardware. Als Merksatz kann gelten: Je weniger Komplexität durch ein Mobility-Projekt hinzukommt, desto besser wird es laufen. Und je weniger eingehende Verbindungen oder zusätzliche Server behandelt werden müssen, desto besser.