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Unified-Communications

One size fits all?

Die Vorteile, die UC-Lösungen mit sich bringen, haben die Kunden bereits überzeugt. Was bleibt ist die Frage nach dem Wie und dem Was: Wie lässt sich die Migration so sanft und kostengünstig wie möglich gestalten? Und was passt am besten zu den Kundenanforderungen, wenn es um Funktionalitäten und die Art der Bereitstellung geht? Gibt es das Standardmodell?

Autor:Claudia Rayling, Redaktion funkschau handel • 6.3.2014 • ca. 2:15 Min

© fsdh / Quelle: Kalim - Friedberg- Fotolia.com

Betrachtet man den Status quo deutscher Arbeitsplätze, begegnet man einer großen Einheitlichkeit – trotz der unterschiedlichen Kommunikationsanforderungen der heterogenen Belegschaft. Und trotz der Tatsache, dass die Optimierung der Kommunikation weit oben auf der Agenda der IT-Entscheider steht. Zu diesen Ergebnissen kommen die Experten des Analystenhauses Pierre Audoin Consultants (PAC) im Rahmen der Recherchen für eine repräsentative Studie zu den Arbeitsplätzen in Deutschland. „Wir sehen eine klare Tendenz in Richtung Unified-Communication und Collaboration (UCC) sowie zur Integration von UCC – mit Geschäftsanwendungen – und dies über alle Branchen und Größenklassen hinweg. Wesentliche Treiber dabei sind der Wunsch nach mehr Vernetzung, produktiverer Zusammenarbeit und besserer Bedienbarkeit der Arbeitsplatzanwendun-gen“, resümiert Dr. Andreas Stiehler, Principal-Analyst bei PAC Deutschland.

Speziell der Mittelstand besticht durch eine besonders hohe Heterogenität. Dr. Ralf Ebbinghaus, Vorstandsvorsitzender von Swyx, plädiert im Falle dieser Zielgruppe für eine Universalplattform. Damit ist zwar eine unternehmensweite und einheitliche Lösung gemeint, dennoch können die unterschiedlichen Kommunikationsbedürfnisse der jeweiligen Mitarbeiter je nach Funktion, Arbeitsort und Position bei UCC-Anwendungen befriedigt werden. „Wir stellen Unified-Communications-Software speziell für den Mittelstand her. Zusätzlich können Unternehmen flexibel Userlizenzen für die einzelnen Mitarbeiter buchen – gegen den Einheitsbrei am Arbeitsplatz. So kann der Außendienstmitarbeiter etwa mobil auf seine Kontakte zugreifen, nutzt das One-Number-Konzept, mit dem er Kunden über die Bürodurchwahl aus anrufen kann, obwohl er unterwegs ist. Oder er ist im Home-Office über Videokonferenzen beziehungsweise durch das gemeinsame Betrachten von Dokumenten genauso gut mit den Kollegen vernetzt, als säße er neben ihnen im Büro“, so Ebbinghaus. Seiner Meinung nach gehe es eher marginal um bestehende Voraussetzungen in den Unternehmen, vielmehr stünden die individuellen Bedürfnisse im Vordergrund. Er rät Fachhändlern daher, eine Bedarfsanalyse mit dem Kunden zu erstellen. Bestehende Infrastrukturen könnten dann im Zuge der UC-Migration genutzt werden: „Entscheidet sich der Kunde beispielsweise für eine Inhouse-basierte UC-Lösung, kann er über bereits existierende ISDN-Module oder Gateways terminieren. Bezieht er bereits Dienste aus dem Rechenzentrum und möchte auch die Telefonie auslagern, liegt die Terminierung beim Service-Provider, der die Applikation über SIP-Trunk-basierte Softswitche anbindet. Sollen bestimmte Anwendungen wie ERP- oder CRM-Systeme in eine bereits bestehende Telefonie-Lösung integriert werden, hilft Middleware bei der Reali-sierung.“

Thomas Schmieske, Senior-Vice-President Indirect-Channel bei Unify, empfiehlt Resellern, vor der Entscheidung eines Kunden für eine UC-Lösung genau zu prüfen, wie das Unternehmen sein Geschäft betreibt und welche Ziele erreicht werden sollen – um dann erörtern zu können, welches technologische Konzept diese Anforderungen am besten erfüllt. „Ein Händler ist daher gut beraten, mit einem Hersteller zusammen zu arbeiten, der einen sanften Migrationspfad hin zu UC anbietet“, meint Schmieske. „Welches Deployment-Modell gewählt wird – ob on-premise, Cloud oder Hybrid – hängt eher von den finanziellen Zielen des Kunden, seinem Sicherheitsdenken sowie den Anforderungen durch seine Geschäftsprozesse ab.“ Was die unterschiedlichen Voraussetzungen beim Endkunden betrifft, beobachtet Schmieske im Markt einen Wandel von TDM zu IP– nichtsdestotrotz seien aus verschiedensten Gründen noch viele TDM- und konvergente Systeme im Einsatz. Besondere Anforderungen wie Notruf-Funktionalitäten, Dect-Installationen, Faxgeräte, modembasierte Wartungssteuerung und ähnliches machen daher eine Kombination von herkömmlicher und innovativer Technologie erforderlich, so Schmieske weiter.

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