Infrastruktur

Am besten bleibt der Strom in der Steckdose

27. Oktober 2011, 11:26 Uhr | Josef Brunner Chief-Architect und Co-Founder, JouleX

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Energie kommt Datacentern teuer zu stehen

„Nachhaltigkeit“ und „Green IT“ sind vielstrapazierte Schlagworte, die oftmals nicht mit Leben gefüllt werden. Denn nicht das plötzlich erwachende Umweltbewusstsein veranlasst ein Unternehmen, „grün“ zu denken. Vielmehr sind es handfeste ökonomische Interessen, die Firmen dazu bringen, ökologisch zu handeln. Verantwortliche in Rechenzentren zum aktiven Umweltschutz zu bewegen, ist stets eine Sache des Anreizes. Und den schaffen beispielsweise Lösungen, die es erlauben, den Energieverbrauch exakt zu messen, im Betrieb zu kontrollieren und Einsparungspotenziale zu erkennen. Allerdings sind dies Lösungen, die noch in vielen Rechenzentren fehlen. So ist es wenig erstaunlich, dass laut einer von Research Concepts durchgeführten und von Avocent beauftragten Studie rund ein Drittel aller IT-Verantwortlichen keinerlei Kenntnisse über die Stromkosten in ihrem Rechenzentrum haben.

Eine Senkung des Energieverbrauchs entlastet aber nicht nur den IT-Etat von Unternehmen direkt über niedrigere Stromrechnungen. Sie erlaubt es auch, das verfügbare Energievolumen dort einzusetzen, wo es benötigt wird. Denn viele Unternehmen mit eigenen Datacentern sehen sich regelmäßig mit einer unzureichenden Energieversorgung konfrontiert. So weist eine Untersuchung von Nemertes Research (Data-Center Outsourcing: The Emergence of Outsourcing into the Cloud, 2010) Energieversorgungsprobleme sowie eine unzureichende HLK-Ausstattung (Heizung, Lüftung, Klimatechnik) als Hauptgründe für den Neubau von Rechenzentren aus. Oftmals wird diese Problematik innerhalb eines Unternehmens verdrängt, da die einzelnen Komponenten wie Lüftung, Kühlung sowie die Anzahl und Art der Rechner und Router kaum aufeinander abgestimmt sind und eine Neuordnung unverhältnismäßig aufwendig wäre. So kommt es im Ergebnis zu erhöhten Ausfallzeiten und den damit einhergehenden Umsatz- und Produktivitätsverlusten. Zudem entstehen häufig vermeidbare Kosten bei notwendigen Erweiterungen des Rechenzentrums, da die notwendige zusätzliche Energiemenge nicht verfügbar ist. Eine übersichtliche Visualisierung der Verbrauchs-, Bedarfs- und Verfügbarkeitswerte macht es einfach, latente Risiken und Optimierungspotenziale zu erkennen und ein entsprechendes Provisioning vorzunehmen. Parallel schafft diese Transparenz die Voraussetzungen für eine reibungslose Implementierung aktueller Technologien wie Cloud-Computing und Virtualisierung, die dazu führen, dass die Komplexität in den Rechenzentren zu- und die Halbwertzeit bestehender Architekturen abnimmt. Hinzu kommt, dass es einfacher wird, die stetig anspruchsvoller werdenden gesetzlichen Auflagen zum Klimaschutz zu erfüllen.

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