Colocation

Auch wenn die IT geht, bleibt die Verantwortung

8. Januar 2018, 12:52 Uhr | Autor: Stefan Maier Redaktion: Sabine Narloch und Stefan Adelmann
© Mark Agnor -123rf

Die Anforderungen an die IT-Infrastruktur verändern sich stetig. Immer neue Trends verlangen nach Anpassungen oder Änderungen hinsichtlich der technischen Gegebenheiten.

Vor allem die wachsende Bedeutung von Cloud-Diensten – seien es Public oder Private Clouds – und das allgegenwärtige Thema des Internet of Things (IoT) führen Rechenzentrumsbetreibern vor Augen, wie wichtig schnelle Services, hohe Performance und eine hervorragende Konnektivität sind.

Welchen Weg sollten Unternehmen künftig beschreiten, um den hohen Anforderungen der Zukunft Rechnung zu tragen? Die Gretchenfrage lautet: Eigenbetrieb oder Auslagerung? Die Auslagerung der IT, komplett oder in Teilen, oder gar des gesamten Rechenzentrums, ist eine Entscheidung, die wohl durchdacht sein will. Egal, wie diese ausfällt – in jedem Fall bleibt die Verantwortung, die IT in absolut sicherer Umgebung sieben Tage in der Woche, 24 Stunden am Tag, aufrechtzuerhalten.

Kundenanforderungen müssen exakt definiert sein

Speziell Outsourcing sollte wohl überlegt sein und nicht einfach umgesetzt werden, weil es der Trend vorgibt. Denn die Verantwortung wird nicht verlagert, diese bleibt. Kommt es tatsächlich zur Nutzung einer Colocation, fängt die Arbeit erst an. Zunächst ist es der Anforderungskatalog, der vielen IT-Managern Kopfzerbrechen bereitet – sowohl bei selbstbetriebenen Rechenzentren als auch bei ausgelagerten. Bei letzteren gestaltet sich dieser jedoch nochmals komplexer und die Erstellung birgt große Herausforderungen. Eine exakte Definition der Ansprüche sowie der Erwartungen des Kunden ist somit unabdingbar. Kommt es hier zu Ungenauigkeiten oder Fehlern, sind diese zu einem späteren Zeitpunkt nur schwer auszumerzen. Die passende Strategie genauso wie die Abwägung des Für und Wider betreffend der Kosten oder der Datensicherheit sollten absolut ausgereift sein. Welche Leistungen sind Voraussetzung? Wo liegen meine Bedürfnisse und künftigen Anforderungen an die IT? Wie verändern sich meine Prozesse? All dies sind bedeutende Fragen auf dem Weg zu einer zufriedenstellenden Auslagerung ohne böses Erwachen.

Die IT auf die richtige Spur bringen

An dieser Stelle sollten Experten mit ins Boot geholt werden, die dabei helfen können, die Weichen in Richtung eines zukunftsfähigen IT-Betriebes richtig zu stellen. Die Umsetzung sollte anschließend folgende Schritte enthalten: Zunächst erfolgen eine Abstimmung zur Klärung des gewünschten Leistungsinhaltes und die anschließende Besprechung der Ergebnisse sowie eventueller Alternativen. Im Zuge dessen werden sowohl organisatorische, technische als auch kaufmännische Parameter herangezogen. Der Umgang mit der vorhandenen Technik, den Prozessen und Projekten sowie der allgemeine Betrieb des Colocation-Rechenzentrums werden dabei exakt beleuchtet. Und auch die technischen Voraussetzungen werden auf Herz und Nieren geprüft: Der Zustand der technischen Gebäudeausrüstung, wie beispielsweise die Kälte- und Raumlufttechnik, Elektrotechnik sowie die Gefahrenmeldetechnik, sollten hier stets auf dem neuesten Stand sein. Geeignete Brandschutzmaßnahmen – sowohl von technischer als auch baulicher Seite – gehören ebenfalls zu den relevanten Faktoren. Der Verfügbarkeitsanspruch ist ein weiterer Punkt, bei dem keine Kompromisse gemacht werden sollten. Ein energieeffizienter Betrieb sowie die Möglichkeit zu wachsen und sich zu entwickeln sollten die Leistungen eines zuverlässigen Colocation-Providers abrunden. Zu guter Letzt sind es einige kaufmännische Punkte, beispielsweise hinsichtlich der Investitionsausgaben, die eingehend betrachtet werden. Die bereitgestellten Flächen inklusive Wachstums- und Schrumpfoptionen, der Energiebedarf, Zugangsregelungen und Abrechnungskriterien sind nur einige der Punkte, die in einem Anforderungskatalog definiert werden sollten.

Die Qual der Wahl

Sobald der Anforderungskatalog feststeht, erfolgt die Auswertung beziehungsweise Auswahl möglicher Outsourcing-Partner. Man sollte dabei bewusst von einer Partnerschaft ausgehen, da ein Vertrauensverhältnis zwischen Kunden und Colocation Provider unabdingbar ist. Denn hat das Outsourcing erst einmal stattgefunden, gibt es kaum noch ein Zurück. Die Abhängigkeit vom Anbieter ist groß und kann bei einer schlechten Zusammenarbeit unternehmenskritische Auswirkungen haben. Im Rahmen des Audits sollte die Prüfung und Bewertung der zuvor definierten Anforderungen erfolgen. Projektingenieure, Planer und RZ-Manager können in diesem Schritt sämtliche Gegebenheiten genauestens überprüfen. Kollegen aus dem Bereich der RZ-Zertifizierung sollten darüber hinaus den Betrieb sowie die Organisation als Ganzes betrachten und so dem Colo-Anbieter auf den Zahn fühlen.

Für Unternehmen ist es entscheidend, vor einem Outsourcing-Projekt die Anbieter genau unter die Lupe zu nehmen, Kosten, Vertragsbindung sowie Leistungen gegenüberzustellen, um die Nutzung einer Colocation letztlich zum Erfolg zu führen.

Stefan Maier ist Geschäftsführer bei Prior 1

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