Business nach der Krise: Fünf Fehler, die Unternehmen im Jahr 2010 vermeiden sollten

Aus der Krise lernen und was für den beginnenden Aufschwung wichtig ist

18. Januar 2010, 15:56 Uhr |

Mit effizienteren Management- und IT-Prozessen lässt sich Vorsprung gewinnen: Zumindest 2010 erwartet man einerseits eine Erholung der Weltwirtschaft, andererseits werden die Folgen der Krise wohl noch länger spürbar bleiben. Diese Rahmenbedingungen werden für viele Unternehmen zur erneuten Belastungsprobe werden.

Gerade weil sich nicht alle Faktoren beeinflussen lassen, ist es besonders wichtig, den
bestehenden Spielraum zu nutzen, innerhalb dessen ein planvolles strategisches Vorgehen die Risiken
minimieren und die Chancen maximieren kann.

Nicht weniger wichtig ist es, schwerwiegende Fehler zu vermeiden, die die Chance auf ein
Wachstum nach der Krise zerstören können. Die folgenden fünf Fallstricke sollten Unternehmen auf
jeden Fall umgehen.

Fehler Nr. 1: Volle Kraft voraus – weiter mit Business as usual

Krisen generieren Situationen, die aus Sicht vieler Unternehmen von kurzfristigen operativen
Handlungszwängen gekennzeichnet sind. Gerade jetzt, so scheint es, ist kaum Zeit, Bestehendes zu
hinterfragen. Stattdessen müssen alle Ressourcen aufgeboten werden, den Ist-Zustand zu
stabilisieren. Dies gilt für operative Prozesse, aber auch für Strukturen und Strategien. Dabei
sind oft genau dort die Gründe dafür zu suchen, die Unternehmen besonders krisenanfällig gemacht
haben, etwa indem Intransparenz und mangelnde Kommunikation innerhalb des Unternehmens nicht
behoben wurden. Auch die reine Fixierung auf Skalierung ist ein trügerisches Mittel zur
Krisenbewältigung. Hingegen kann die Bereitschaft, den Status quo gerade dann zu hinterfragen, wenn
der Druck hoch ist, zu erstaunlich positiven Ergebnissen führen – und zur Quelle für Innovation
werden. Jetzt ist die beste Zeit zur innovationsorientierten Restrukturierung von Produkten,
Technologien, Prozessen und IT.

Fehler Nr. 2: Liquidität ist das Wichtigste, alles andere ist sekundär

Ausreichende Liquidität hat oberste Priorität für jedes Unternehmen, das Wert auf eine solide
Zukunftsplanung legt – ganz gleich, mit welchen Quellen die Liquidität gespeist wird und mit
welcher Priorität die liquiden Mittel eingesetzt werden. Treten also alle anderen Faktoren
gegenüber einer kontinuierlichen Liquiditätssicherung zwangsweise in den Hintergrund? Tatsächlich
ist eine derart radikale Priorisierung wenig empfehlenswert. Mindestens ebenso wichtig sind
Komponenten wie eine vorausschauende Steuerung des Cash Flow bei maximaler Geschäftstransparenz.
Gleiches gilt für eine ergebnisorientierte Betrachtung der Wertschöpfungskette. Unternehmen sollten
hier in jedem Fall eine ganzheitliche Perspektive einnehmen, indem sie mit den geeigneten Prozessen
und IT-Systemen eine 360-Grad-Sicht auf ihre Finanzen einnehmen

Fehler Nr. 3: Fehlender Kundenfokus bei der Betrachtung der Value Chain

Die Wertschöpfungskette besteht aus einer Vielzahl von Elementen und Beziehungen. Wer sie
undifferenziert betrachtet, läuft Gefahr, denjenigen Faktor aus den Augen zu verlieren, der das
höchste und eigentliche Wertschöpfungspotenzial aufweist: den Kunden. Wer in der Value Chain nicht
auf den Kundenprozess fokussiert, verspielt Marktchancen. Besondere Konzentration muss hier auf den
Wertschöpfungsabschnitten mit hohem Wertschöpfungspotenzial liegen wie zum Beispiel in den
Service-Prozessen.

Fehler Nr. 4: In schwierigen Zeiten spielt Nachhaltigkeit keine Rolle

Erst die Zahlen, dann die Umwelt: In ökonomisch schwierigen Zeiten rückt für viele Unternehmen
das Thema Umweltschutz deutlich in den Hintergrund. So vernünftig die Fokussierung nur auf das
betriebswirtschaftlich Wesentliche auch zu sein scheint – beim Thema Nachhaltigkeit lohnt es sich,
genau hinzuschauen. Denn in manchen Fällen rechnet sich Umweltschutz in Euro und Cent – zum
Beispiel in Anbetracht künftiger, zu erwartender Regulierungen. Unternehmen, die schlecht
vorbereitet sind, müssen dann eben später entsprechende – und immer kostenintensivere –
Anpassungsleistungen erbringen.

Fehler Nr. 5: Know-how auf einzelne Personen konzentrieren

Ohne Zweifel: Kompetente Köpfe sind ein wichtiges Kapital für jedes Unternehmen. Doch damit
nicht im Extremfall der Erfolg der Firma von dem Verbleib bestimmter Personen im Unternehmen
abhängt, lohnt sich eine systematische "Entpersonalisierung" des unternehmerischen Wissens. Ein
Konzept zum Wissensmanagement hilft dabei, Kernkompetenzen und damit das Kerngeschäft nachhaltig
und personenunabhängig abzusichern und zugleich flächendeckend verfügbar zu machen.

Auf dem Weg zur Business Excellence

Während und am Ende der Krise ist ein generelles Umdenken und Neuaufstellen unabdingbar. Ziel
dabei sollte Business Excellence sein, die sich anhand dreier Kriterien bemisst: Effektivität in
Richtung Kunden, Formulierung und Umsetzung der Konzepte und Prozesse im Hinblick auf
Effizienzkriterien sowie die Konformität von Geschäftsmodellen, Prozessen wie auch Management- und
IT-Systemen. Auf dem Weg dahin kann professionelle Beratung wertvolle Hilfestellung geben.
Spezialisierte Beratungsunternehmen wie die IMG – Consulting Services S&T – verfügen über
langjährige und tief greifende Erfahrung sowie das Methodenportfolio auf diesem Gebiet und können
Unternehmen entscheidend dabei unterstützen, ihre Prozesse und Managementsysteme zu optimieren.

Carsten Runkel/jos

Carsten Runkel ist Business Development Manager bei S&T Business Solutions,

www.snt-world.com/


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