Ausblick 2010: Trends im Storage-Bereich

29. Dezember 2009, 14:15 Uhr |

Die Finanzkrise hat die IT-Branche längst nicht so stark getroffen wie andere. Nicht jede noch 2008 geplante Investition wurde 2009 auch realisiert. Dennoch wurden überraschend viele Projekte umgesetzt, ein Teil wurde vertagt, manche auch ganz aufgegeben. Insgesamt sei spürbar, so Andreas König, Senior Vice President and General Manager EMEA bei Netapp (www.netapp.de), dass die Botschaft des "Weniger ist mehr" auch in der IT angekommen ist. Für den Storage-Markt hält er folgende Prognosen für 2010 bereit:

 

Der Markt belebt sich: Goldman Sachs prognostiziert für 2010 eine Belebung des Marktes mit
steigender Investitionsneigung. Nicht nur die Branche selbst, auch die Herausforderungen der IT in
den Unternehmen haben die Krise überlebt: Die Effizienz der Datacenter ließe sich verbessern.
Einsparpotenziale sind noch ungenutzt. Die IT-Infrastruktur könnte flexibler sein. So gesehen ist
es kein Wunder, dass Virtualisierung und Cloud Computing laut Goldman Sachs 2010 im Fokus des
Interesses stehen. Die Grundlagentechnologie ist mittlerweile ausgereift und auf einem hohen Niveau
bei Bandbreite und Performance angekommen. Hinzu kommt die Entwicklung der Virtualisierung über die
Welt der x86-Prozessoren hinaus, sodass Anwender eine große Bandbreite an Möglichkeiten zur
Verfügung haben. Aber auch Flexibilität, Wirtschaftlichkeit, Umweltschutz und operative Performance
sind laut Netapp Aspekte, die IT-Verantwortliche zunehmend beschäftigen.

Cloud Computing und Virtualisierung setzen Trends: Cloud Computing oder IT as a Service ist ein
echter Paradigmenwechsel und markiert, so die Überzeugung von Netapp, den Trend zu einer
Service-orientierten Auffassung der Rolle der IT. Anwendern eröffne sich ein völlig neuer
Gestaltungsspielraum. Interne Cloud-Strukturen sind ebenso denkbar wie die Nutzung externer Clouds,
herkömmliche Strukturen lassen sich um Cloud-basierende Strukturen ergänzen. Allen drei
Möglichkeiten ist eines gemeinsam: Virtualisierung lässt die Technik weiter in den Hintergrund
treten. Konsolidierung sorgt für Verdichtung, sodass Infrastrukturen flexibler, leistungsstärker
und belastbarer denn je sein müssen. Dem Storage komme hier, so Netapp, eine in jeder Hinsicht
wesentliche Rolle zu. Wer sich 2010 mit der Zukunft seiner IT-Infrastruktur auseinander setzt, wird
sich also auch mit den Datenspeichern befassen müssen und Kosten, Verfügbarkeit, Skalierbarkeit,
Managementqualität und Performance auf den Prüfstand stellen. Storage-Konsolidierung sei eine
IT-Herausforderung, die auch 2010 für zahlreiche Unternehmen auf der Agenda stehen wird.

FCoE treibt Datacenter-Vereinfachung voran: Virtualisierung bei Servern und Storage hat bereits
Einiges zur Vereinfachung der IT-Infrastruktur beigetragen. Geht man noch einen Schritt weiter und
bezieht auch die Netzwerkebene ein, lässt sich auch hier das Potenzial der Konsolidierung nutzen.
Fibre Channel over Ethernet (FCoE) ist, so Netapp, das Protokoll, das Speicher- und
Kommunikationsnetzwerke zusammenführt und den Aufwand für Verkabelung, Ports und letztlich auch
Stromverbrauch deutlich reduziert. Die Abnahme der FCoE-Spezifikation durch die ANSI ist in der
Endphase. Für 2010 wird mit steigender Nachfrage gerechnet.

Solid State Storage: Nach den Versuchen Mitte der 90er-Jahre sind Solid State Disks
praxistauglich wieder aufgetaucht. Die Technik verspricht nicht nur Performance, sondern auch
Verschleißfreiheit, da die Mechanik von Plattenlaufwerken entfällt. Noch sind Solid State Disks
hochpreisig und kommen im Enterprise-Segment nur für Spezialbereiche in Frage. Aber das wird sich,
so die Prognose von Netapp, 2010 sehr schnell ändern. Eine interessante Option zum Speichertausch
seien Beschleunigerkarten und/oder Cache-Erweiterungen mit Solid State-Technik für herkömmliche
Disks.

Green IT: Die Stromkosten sind laut Gartner der am schnellsten steigende Kostenfaktor im
Datacenter. Pro Jahr lassen sich allein durch die Stilllegung eines einzigen x86-Servers 400 Dollar
an Stromkosten sparen. Ob man sich nun Green IT oder mehr Effizienz auf die Fahnen schreibt, ein
Effekt ist derselbe: Ineffiziente "Stromfresser" werden durch energieeffizientere Systeme ersetzt
und um rationalisierte Infrastrukturen ergänzt. Die CO2-Debatte wird auch 2010 geführt werden.
Green IT kann dazu einen Beitrag leisten, ob als Nebeneffekt von Konsolidierungen oder ganz
bewusst.

LANline/pf


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