Leistungsspektrum von BIMMF

Biegeunempfindliche Mehrmodenfaser

22. August 2011, 6:00 Uhr | Ravi Yekula/jos, Product Line Manager für die Mehrmodenfaserprodukte bei Corning Optical Fiber und zuständig für die Entwicklung und die weltweite Umsetzung der Produktlinienstrategie

LWL-Leiter, die sich enger verlegen lassen, weisen in der Handhabung viele Pluspunkte auf. Bei korrekt designten und sorgfältig hergestellten Fasern müssen diese Vorteile nicht mit einer schlechteren Übertragungsqualität erkauft werden.Zunächst ist zu klären, wodurch sich eine biegeunempfindliche Mehrmodenfaser (BIMMF, Bend Insensitive Multimode Fiber) von herkömmlichen Mehrmodenfasern unterscheidet. Das Design des Kerns der BIMMF kombiniert ein Gradientenindexprofil mit einem speziell eingearbeiteten "optischen Graben". Dieser Graben wirkt als Barriere, um die Moden der Lichtwelle selbst unter den härtesten Biegebedingungen im Faserkern zu halten. An das Design von BIMMF gelten hohe Anforderungen, sie müssen mit den existierenden Mehrmodenfasern in Bezug auf Kerndurchmesser, numerischer Apertur und Bandbreite rückwärtskompatibel sein und gleichzeitig ein verbessertes Makrobiegeverhalten aufweisen.

Korrekt konstruierte Fasern sind erforderlich

In der Vergangenheit äußerten einige Experten Bedenken, dass die Makro-Biegeigenschaften der BIMMF - hervorgerufen durch die verbesserte Führung der höheren Modengruppen im Kern - im gebogenen BIMMF auf Kosten der Bandbreite geht. Dies könnte in der Tat für fehlerhaft konzipierte BIMMF der Fall sein, allerdings nicht, wenn die BIMMF richtig konstruiert sind. Wegen der Natur der Modenausbreitung in einer 50µm-Mehrmodenfaser stellt das BIMMF-Profil eine große Design-Herausforderung dar. Das Brechzahlprofil des parabolischen Kerns und die Lage des Grabens müssen sorgfältig ausgewählt und aufeinander abgestimmt sein. Eine ungünstig gewählte Position des Grabens kann zu Fehlern, die aus Laufzeitverzögerungen der höheren Moden resultieren, und damit zu einer reduzierten Bandbreite führen. Die Position des Grabens muss folglich sehr sorgfältig bestimmt werden, um die beste Bandbreite und das beste Makrobiegeverhalten zu garantieren und gleichzeitig die gängigen Standardanforderungen in Bezug auf Kerndurchmesser, numerischer Apertur und chromatischer Dispersion beizubehalten. Nur wenige Hersteller sind in der Lage, BIMMF mit hoher Bandbreite und außerordentlichen Biegeeigenschaften unter Beibehaltung der gängigen Spezifikationen der früheren Mehrmodenfasern herzustellen.

Es gab zudem Bedenken hinsichtlich der Rückwärtskompatibilität, der Normenkonformität und der geringen Koppelverluste in Steckern. Auch diese lassen sich zerstreuen, wenn korrekt ausgelegte BIMMF zum Einsatz kommen. Auch der Einfügeverlust bei Steckerpaaren ist mit dem von Standardmehrmodenfasern vergleichbar.

Fazit

Eine "richtig" konzipierte BIMMF stimmt mit allen Industrienormen voll überein und ist zu installierten 50/125 µm Mehrmodenfasern OM2, OM3 und OM4 rückwärtskompatibel. Die Makrobiegeeigenschaften der BIMMF gehen zudem in die internationalen Normen für Mehrmodenfasern ein, den die entsprechenden Normengremien bei TIA und IEC haben bereits damit begonnen, Spezifikationen für engere Biegungen in Mehrmodenfasern einzufügen.

LANline.

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