Carrier-Ethernet

Carrier-Ethernet für die Cloud

13. Februar 2013, 13:21 Uhr | Uwe Scholz, freier Journalist aus Berlin

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Cloud-Definitionen und Cloud-Terminologie

NIST - das US National Institute of Standards and Technology - unterhält eine spezielle „Architecture and Taxonomy Working Group“, die eine Referenzarchitektur für die Cloud entwickelt. Das MEF hat die Definitionen für Carrier-Ethernet im Cloud-Computing übernommen.

Nach NIST ist Cloud-Computing ein Modell für die Schaffung universeller, komfortabler und bedarfsorientierter Zugänge zum Netzwerk, um einen Pool an konfigurierbaren Rechenressourcen wie zum Beispiel Server, Speicher, Anwendungen oder Services zu nutzen, die schnell mit minimalem Managementaufwand bereitgestellt werden können.

Das NIST unterscheidet drei Servicetypen in der Cloud, Saas (Software-as-a-Service), PaaS (Platform-as-a-Service) sowie IaaS (Infrastructure-as-a-Service).

Carrier-Ethernet (CE) wurde vom Metro Ethernet Forum 2005 definiert, um Ethernet über das WAN zu ermöglichen. Dazu bedurfte es zusätzlicher Attribute für die Wide-Area-Connectivity wie etwa die Unterstützung von mehreren Teilnehmern über eine gewöhnliche Netzwerkinfrastruktur oder die Fähigkeit zur entfernten Behebung von Netzwerkproblemen. Das MEF definierte Carrier-Ethernet mit fünf zusätzlichen Attributen: Standardisierte Services, Skalierbarkeit, Zuverlässigkeit, Service-Management und Servicequalität (QoS). Außerdem wurden drei grundlegende Servicetypen definiert, nämlich E-Line für Point-to-Point-Konnektivität, E-LAN für Multipoint-to-Multipoint-Konnektivität sowie E-Tree für geroutete Multipoint-Konnektivität. Hinzu kommt in der Zwischenzeit E-Access, das alle Services umfasst, die einen ENNI mit wenigstens einem UNI verbinden.

Diese Servicetypen nutzen durchgehende Ethernet-Virtual-Connections (EVC) zwischen User-to-Network-Interfaces (UNI). Jede EVC kann über ein Bandbreitenprofil verfügen, das die Committed- beziehungsweise Excess-Information-Rates (CIR und EIR) spezifiziert, mit denen Traffic zum Netzwerk des Ethernet-Service-Providers oder der Empfang von dort spezifiziert wird. Die EVC kann zudem eine oder mehrere Serviceklassen unterstützen ebenso wie messbare Servicequalitäten wie etwa Latenz oder Paketverluste, um unterschiedliche Anforderungen von Anwendungen an die Leistungsfähigkeit zu erfüllen. Die Ethernet-Services wurden unabhängig von der darunterliegenden Technologie des Transportnetzes definiert.

Innerhalb jedes Servicetypus unterscheidet die MEF-Definition, ob ein einzelner Ethernet-Service am UNI unterstützt wird (port-basierter oder Private-Service) oder ob mehrere Services am UNI unterstützt werden (VLAN-basierter oder Virtual-Private-Service). Einer der Vorzüge eines VLAN-basierten Services ist die Möglichkeit, mehrere Services auf einem einzigen UNI zu multiplexen, was die Kosten für einen zusätzlichen Ethernet-Port spart.

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