Der Mobilfunkmarkt boomt ungebrochen. Die Marktforscher von Gartner erwarten mit mobilen Sprach- und Datendiensten im Jahr 2014 einem Umsatz von mehr als einer Billion Dollar. Jeweils mehrere zehn Milliarden Dollar pro Jahr sollen dabei aus Kontext, Werbung und Applikationen generiert werden, garniert von mobilfunkrelevanten Services in ähnlicher Dimension. Grundlage der neuen Mobilwelt bilden applikationsgetriebene Smartphones, die über breitbandige Funknetze kommunizieren.
Die Zahlen sprechen für sich: Laut Gartner wurden im dritten Quartal 2010 weltweit 417 Millionen
Mobiltelefone verkauft. Dies entspricht einem Anstieg von 35 Prozent gegenüber dem
Vorjahreszeitraum. Bei den Smartphones beobachteten die Marktforscher sogar ein Wachstum von 96
Prozent. Knapp ein Fünftel aller weltweit verkauften Mobiltelefone sind demnach inzwischen
Smartphones – ein Wert, den der Branchenverband Bitkom kürzlich auch für Deutschland ermittelt hat.
Als große Gewinner ermittelt der Gartner-Report Apple und Google (mit seinem Smartphone-OS
Android). Das Ranking im Smartphone-Markt habe sich entsprechend verschoben: Hinter Nokia als nach
wie vor unbestrittener Nummer eins folgen nun direkt Google und Apple, bevor es mit der einstigen
Nummer zwei, Research In Motion (RIM), an nun vierter Stelle weitergeht.
Microsoft spielte bislang im Mobile-OS-Markt trotz großer Anstrengungen nur eine untergeordnete
Rolle. Es fehlten einfach zündende Ideen. Markterfolge ernteten über lange Jahre hinweg Hersteller,
die ihre Geräte mit eigenen, proprietären Plattformen ausstatteten (zum Beispiel RIM Blackberry),
oder solche, die mit ihren Plattformen Industrieallianzen formten (zum Beispiel Nokia mit Symbian).
Mit dem Iphone kreierte Apple eine völlig neue Gerätespezies – aus dem Mobiltelefon mit
Zusatzfunktionen entwickelte sich ein applikationsgetriebener Multimedia-Handheld-Computer, der
auch Telefonie unterstützt.
Laut Bitkom laden sich Smartphone-Anwender in Deutschland heute bereits durchschnittlich 19 Apps
auf ihr Gerät. Hinzu kam mit Apple ein revolutionäres Bedienkonzept mit fingerbedienbarem
Touchscreen. Dabei ist Apple der absolute „Hardliner“, was die Verschmelzung von Gerät, Software
und Services in einem proprietären Mikrokosmos anbetrifft – und wie bei den Apple-Rechnern ist dies
auch bei den Smartphones größte Stärke und Schwäche zugleich. Zweifelsohne gab es für die
Smartphone-Entwicklung nichts mit dem Iphone vergleichbar Inspirierendes. Möglich war dies aber
nur, weil Apple strikt sein eigenes Süppchen kochte und sich an keiner Stelle mit Aspekten wie
Abstimmungen und Kompromissen jenseits der Apple-Welt aufhielt. Inzwischen hat der Impuls jedoch
gewirkt und eine offene Generation ähnlich ausgestatteter und bedienbarer Geräte ist herangewachsen
– zu deutlich niedrigeren Preisen und mit erheblich weniger Fußfesseln seitens der Hersteller.
Auch die Marktforscher sehen den Zenit der Iphone-Ära bereits überschritten. Gartner
beispielsweise erkennt den langsamen Abstieg der „Applikationsära“, die mit dem Iphone kam, und den
Beginn einer „Service- und Soziale-Netze-Ära“, in der aktuell Android die Nase vorn habe.
„Charakteristische Merkmale der neuen Ära sind Cloud-Dienste und Streaming Media“, so Nick Jones,
Vice President und Distinguished Analyst bei Gartner. „Applikationen werden überleben, oft aber als
Komponente in einer komplexeren Ende-zu-Ende-Erfahrung, die die Cloud mit einbezieht“.
Im Markt für Server- und Desktop-Betriebssysteme konnte Microsoft seine Erzrivalen zwar
letztlich ausstechen, ob dies nun aber auch im Smartphone-Markt gelingt, sehen zumindest viele
Analysten eher skeptisch. Seit Oktober 2010 gibt es den Nachfolger der Windows-Mobile-Plattform –
jetzt unter der Bezeichnung „Windows Phone 7“ (WP7 mit Windows-7-Kern). Das Echo in der Fachwelt
war verhalten positiv – allerdings bringe WP7 kaum neue Impulse, sondern hieve Microsoft
bestenfalls in eine Liga, in der Apple und Google längst die „Tabellenführer“ sind. Immerhin, für
das Business-Segment sieht etwa die Experton Group für WP7 gute Chancen. Hier werden nicht nur
Office-Lösungen benötigt, sondern es ist vielmehr eine Integration in Geschäftsbereichslösungen
(Line of Business) gefragt. Für beide Szenarien sei WP7 gerüstet: Von Haus aus integriert ist der
„Office Hub“, wo Anwender Word-, Excel- oder Powerpoint-Dateien ansehen und auch bearbeiten können.
Auch der mitgelieferte Sharepoint-Client sei ein reines Business-Feature, das über eine nahtlose
Integration die Arbeitsabläufe unterstütze. Ferner ist in WP7 auch die „Onenote“-Applikation mit
unterschiedlichen Synchronisierungsmöglichkeiten (etwa über „Skydive“) enthalten. Die Optionen für
dynamische Aktualisierungen aus unterschiedlichen Quellen wie zum Beispiel Outlook sowie die
Verbindung von WP7 zum Microsoft-Exchange-Server oder zu „Microsoft Exchange Online“ würden die
Funktionen abrunden.
Als vollwertige kleine Computer bringen Smartphones nicht nur die universellen
Einsatzmöglichkeiten ihrer größeren Geschwister mit – auch Schwachstellen und Angriffspunkte sind
gleich. Mehr noch: Als „Immer dabei“-Gerät ist die Verlustgefahr wesentlich höher als bei
Desktop-Rechnern. Mehr als elf Millionen Bundesbürgern ist laut einer neuen Bitkom-Studie schon
einmal ihr Handy abhanden gekommen. Rund sieben Millionen haben ihr Handy verloren (zwölf Prozent
aller Handybesitzer) und vier Millionen wurden Opfer eines Diebstahls (sieben Prozent). 1,2
Millionen Handybesitzern ist sogar schon beides passiert. Ein speziell für Unternehmen kritischer
Punkt ist die Tatsache, dass Smartphones gern als privates Schmuckstück angeschafft werden, oft
aber zum Verarbeiten und Speichern auch geschäftlicher Daten dienen. 8 GByte Speicher, heute
Standard bei den intelligenten Begleitern, bieten genügend Platz für ganze Firmendatenbanken und
Sammlungen wichtiger Geschäftsdokumente. Meist erlauben Erweiterungskarten den Ausbau auf 32 und
mehr Gigabyte, der Speicherplatz ist also auch bei Multimediainformationen (Videos,
Sprachaufzeichnungen etc.) kein Problem. Anders als Notebooks und PCs in Home Offices entziehen
sich Smartphones indes mit hoher Regelmäßigkeit den Verwaltungs- und Kontrollmechanismen der
betreffenden Unternehmen. Dort vorgegebene Regeln und Sicherheitsstandards bleiben so beim
Smartphone außen vor.
Immerhin hat die Industrie dieses Problem inzwischen identifiziert und eine Reihe von
Lösungsansätzen entwickelt. Auf die Abwehr von Malware spezialisierte Unternehmen wie F-Secure,
Kaspersky und Symantec haben Softwaresuiten auf den Markt gebracht, die das Smartphone ähnlich
einem PC sichern, darüber hinaus aber auch das Sicherheitsproblem bei Verlust adressieren. So
bietet F-Secure dediziert für Letzteres ein separates und kostenloses Tool zumindest für
Symbian-Smartphones an (erhältlich über den Nokia Ovi-Store): „Anti-Theft for Mobile“ ermöglicht im
Fall eines Verlusts, das Handy ferngesteuert zu sperren oder alle darauf befindlichen Daten zu
löschen. Außerdem informiert Anti-Theft den Besitzer über die neue Telefonnummer, sobald die
SIM-Karte gewechselt wird. Die Position des Geräts lässt sich auf einer Karte anzeigen. Ähnlich
arbeitet auch die Antidiebstahlfunktion in der „Mobile Security Suite 9“ von Kaspersky: Dort werden
allerdings die genauen GPS-Positionskoordinaten per SMS oder E-Mail an den Besitzer geschickt.
Anti-Theft for Mobile ist auch Bestandteil der „Mobile Security 6“-Suite von F-Secure, die wie
die Software von Kaspersky und Symantec Antiviren-, Firewall- und Anti-Spyware- Lösungen umfasst.
Erst kürzlich hat F-Secure eine neue Funktion in seine Suite eingebaut, die zumindest einen
rudimentären Schutz beim Surfen mit dem Smartphone bietet: Seiten, die versuchen, Malware zu
verbreiten oder vertrauliche Informationen wie beispielsweise Bankdaten zu stehlen, sollen sich
damit blockieren lassen. Kaspersky wiederum hat als Spezialität einen Schutz der Privatsphäre
eingebaut: Vertrauliche Kontakte lassen sich über das Attribut „privat“ in der Kontakt- oder
Anrufliste verbergen. Auch Dritte, die das Smartphone möglicherweise mitbenutzen, haben damit
keinen Zugriff auf diese versteckten Informationen.
Tools wie die eben genannten bieten einen gewissen Schutz – lösen aber nicht das Problem der
fehlenden Kontroll- und Steuerungsmöglichkeiten für Unternehmen. Zentrales Smartphone-Management
durch die IT-Abteilung bieten Appliance-basierende Lösungen wie etwa das „Fancyfon Mobility Center“
(„Famoc“) von Fancyfon, oder die „Virtual Smartphone Plattform“ von Mobileiron. Letztere erlaubt
den plattformübergreifenden Einblick auf gängige Smartphones und präsentiert zum Beispiel
Informationen darüber, welche Daten dort hinterlegt sind oder wie das Smartphone genutzt wird. Dies
soll der IT und dem Endanwender dazu dienen, die Unternehmensdaten besser zu schützen und eine
genaue Kostenkontrolle durchzuführen. Die Privatsphäre des Nutzers soll dabei gewahrt bleiben.
Jüngst kam auch ein klassisches Netzwerkunternehmen mit einer zentralen Management-Lösung für
Smartphones auf den Markt: Die „Junos Pulse Mobile Security Suite“ („Pulse MSS“) von Juniper soll
Unternehmen die Möglichkeit geben, ihren Mitarbeitern einen sicheren Zugriff auf
Firmenapplikationen und E-Mail-Konten über Mobilgeräte einzurichten und gleichzeitig die
Geschäftsdaten und das Unternehmensnetzwerk zu schützen. Die Besonderheit dabei: Die Lösung ist
mandantenfähig und damit auch für Mobilfunk-Provider geeignet, ihren Kunden eine sorgenfreie
Mobilnutzung anzubieten. Praktischerweise lässt sich die Lösung auf den SSL-VPN-Appliances von
Juniper installieren, die ohnehin schon bei vielen Providern im Einsatz sind. Den Absatz dieser
Geräte im Unternehmensumfeld will Juniper durch den Mehrwert „Smartphone-Management und -Kontrolle“
weiter ankurbeln (siehe auch Bericht in LANline 12/2010). Für das Iphone bietet Juniper übrigens
einen kostenlosen SSL-VPN-Client, der sicheren Remote-Zugriff bietet.
Angesichts schnell steigender Smartphone-Absatzzahlen und immer stärkerer Nutzung von
Internet-Applikationen gehen sogar konservative Expertenprognosen von mindestens einer
Verhundertfachung der Datenlasten auf den Mobilfunknetzen in den nächsten fünf Jahren aus. Daraus
entstehen auch im „Mobile Backhaul“, dem Netz, das den Verkehr zwischen den Funkstationen und dem
Provider-Backbone transportiert, neue Herausforderungen hinsichtlich Kapazität und Sicherheit. In
einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Forschungsprojekt namens
Asmonia soll nun ein Konsortium aus Telekommunikationsunternehmen und Wissenschaftsinstituten
effektivere Schutzmechanismen für Mobilfunknetze entwickeln.
Mit von der Partie sind Nokia Siemens Networks (Projektleitung), das Fraunhofer-Institut für
Sichere Informationstechnologie (SIT), Cassidian (die ehemalige EADS Defence & Security), Enno
Rey Netzwerke, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen und die Hochschule Augsburg.
Die Deutsche Telekom, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) sowie die
Bundesanstalt für den Digitalfunk der Behörden und Organisationen mit Sicherungsaufgaben (BOS)
wollen die Arbeit des Konsortiums unterstützen. Dieses konzentriert sich auf Sicherheitskonzepte
für netzübergreifende Frühwarnsysteme in Mobilfunknetzen der vierten Generation. Zwei Ziele stehen
im Fokus: Zum einen soll die Sicherheit der Endgeräte wie Smartphones verbessert werden, indem neue
Verfahren die Verletzung der Systemintegrität erkennen lassen. Zum anderen soll die Sicherheit in
den Netzen steigen, indem Angriffe über Netzgrenzen hinweg erkannt, bewertet und abgewehrt
werden.
Smarte Backhaul-Netze waren auch eines der Schlüsselthemen auf dem Broadband World Forum letzten
Oktober in Paris. Die einschlägigen Netzwerkausrüster, darunter Alcatel-Lucent, Ericsson, Huawei
und Nokia Siemens Networks (NSN) haben vor einem Kollaps an dieser Stelle gewarnt und ihre neuen
Strategien und Lösungen vorgestellt.
„Um den Netzbetreibern die Möglichkeit zu geben, die Anforderungen ihrer Kunden zu erfüllen,
müssen wir komplett neu überdenken, wie Netze aller Art künftig zu bauen sind“, so Bosco Novak,
Chief of Customer Operations bei NSN in seiner Rede über „Intelligentere Netze für intelligentere
Geschäfte“. Ansätze dazu lieferte das Unternehmen mit einem Paket neuer Lösungen und Services,
darunter „Phantom DSL“ zur Optimierung vorhandener Kupferleitungen sowie die
„Cloudstreet“-Plattform für den einfachen Bandbreitenhandel mit Carrier-Ethernet-Kapazität. Über
einen neuen Ansatz seiner „Managed Transport Services“ will NSN die Kapazitäten in Transportnetzen
optimieren und die laufenden Kosten dort minimieren.
Mit der Einführung preisgünstiger Pauschaltarife für die Internet-Nutzung via Handy schnellen
die per Mobilfunk übertragenen Datenmengen in die Höhe. Bandbreitenengpässe, wie sie im UMTS/HSDPA
-Netz derzeit schon an zahlreichen urbanen Hotspots auftreten, könnten sich so bald zum
flächendeckenden Problem entwickeln. Dies zu verhindern ist eines der Ziele von LTE (Long-Term
Evolution), der vierten Mobilfunkgeneration (4G), die erstmals als reines IP-Datennetz konzipiert
ist (mit VoIP als Sprachapplikation). Politisch gelenkt steht jedoch zunächst ein anderes Ziel im
Vordergrund: Breitbandanbindung ländlicher Regionen, in die DSL bisher noch nicht vorgedrungen ist.
Speziell dafür versteigerte die Bundesnetzagentur (BNA) im vergangenen Mai neben den auch in
anderen Ländern für LTE üblichen Frequenzblöcken (um 1,8, 2 und 2,6 GHz) auch solche im
800-MHz-Band (zwischen 790 und 862 MHz), die durch die Digitalisierung des Fernsehens (DVB-T) frei
gewordenen sind. Dieses Frequenzband eignet sich besonders für ländliche Gegenden, denn ein
LTE-Funkmast erreicht damit Standorte in zehn und mehr Kilometern Entfernung. Mit LTE sollte sich
Festnetz-DSL erübrigen – die Datenraten liegen mit aktuell bis zu 150 MBit/s weit über den derzeit
schnellsten DSL-Anschlüssen. Für extrem schnelle Antwortzeiten sorgen zudem auch die mit 10 bis 20
ms gegenüber DSL (etwa 50 ms) wesentlich geringeren Latenzen.
Die Gewinner der 800-MHz-Frequenzen, T-Mobile, Vodafone und O2, mussten sich im Rahmen der
Initiative „Digitale Dividende“ verpflichten, diese zunächst zur Breitbandversorgung von Gemeinden
oder Städten mit höchstens 5.000 Einwohnern zu nutzen, dann derjenigen zwischen 5.000 und 20.000
Einwohnern, danach bis 50.000 Einwohnern und erst zuletzt Städten mit mehr als 50.000 Einwohnern.
Erst wenn jeweils 90 Prozent Versorgung in einer Stufe sichergestellt ist, darf der Ausbau in der
nächsten Stufe weitergehen.
Inzwischen haben die Mobilfunk-Provider ihre LTE-Ausbaustrategien konkretisiert. Alle starteten
im vergangenen Spätsommer mit jeweils einigen ausgewählten Orten, um erste Praxiserfahrungen zu
sammeln. Im Herbst 2010 begann der Ausbau im größeren Stil. T-Mobile wollte bis Ende 2010 etwa 500
Orte mit dem schnellen Mobilfunk abgedeckt haben. 2011 sollen 1.000 weitere dazukommen. Vodafone
legt sogar noch ein paar mehr Kohlen auf – hier sollten bis Jahresende 2010 bereits 1.000 Standorte
mit LTE versorgt sein – weitere 500 schon bis März 2011. Bei O2 blieb es 2010 bei wenigen Orten,
über das Jahr 2011 sollen jedoch auch hier 1.500 Gemeinden mit LTE versorgt werden. Alle Carrier
haben auf ihren Web-Portalen Seiten eingerichtet, über die Interessenten sich für LTE vormerken
lassen beziehungsweise gleich ihren LTE-Anschluss bestellen können. Integriert ist jeweils eine
Abfragemöglichkeit, die nach Eingabe einer Adresse die voraussichtliche LTE-Verfügbarkeit am
jeweiligen Standort anzeigt.
E-Plus ging bei den 800-MHz-Frequenzen leer aus. Mit dem LTE-Ausbau auf der Basis der
ersteigerten Lizenzen in den nicht der digitalen Dividende verpflichteten Frequenzbändern hat es
die KPN-Tochter daher nicht sonderlich eilig: „Dieser technologische Wettlauf ist doch nur etwas
für die Egos der Manager“, zitiert das Handelsblatt den E-Plus-Chef Torsten Dirks. Für LTE sieht
dieser von Seiten der Anwendungen derzeit keine Notwendigkeit. So will sich das Unternehmen im Jahr
2011 lieber auf den Ausbau von HSPA konzentrieren und auf dieser Basis günstige Datendienste
anbieten.
Allerdings verzichtet E-Plus mit dieser Strategie auf die ökonomischen Vorteile, die LTE für
Provider bietet – eine gegenüber UMTS um 30 Prozent höhere Spektraleffizienz und einen erheblich
einfacheren Netzausbau (nur noch zwei Netzelemente – damit weniger Signalwege, weniger Fehler- und
Verzögerungsquellen sowie vereinfachte Kontrolle), der sich wiederum in niedrigeren Wartungs-,
Betriebs- und Management-Kosten niederschlagen soll. Es wird sich also noch zeigen, ob der
LTE-Ansatz von E-Plus nicht etwas zu kurz gegriffen ist.