Virtualisierte Maschinen sind anpassungsfähig, wodurch die Provider besser auf die Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen können. Das Schlagwort lautet demnach On-Demand. Wie werden Rechenzentren jetzt und in Zukunft auf diese Trends und Entwicklungen reagieren? Es bedarf eines komplett neuen Ansatzes: eine hochgradig virtualisierte, offene und flexible Netzwerk-infrastruktur, wie Software-Defined-Networking (SDN). Denn eine Infrastruktur, die physische und virtuelle Netzwerkelemente miteinander vereint, liefert viel schneller die benötigte Kapazität für hochwertige, moderne Anwendungen.
Wie sieht also der Übergang zum Rechenzentrum der Zukunft aus? Unternehmen sollten dabei folgende Punkte beachten:
1. Ein solides Fundament: die physische Infrastruktur
Das Herz eines jeden Rechenzentrums ist die physische Netzwerkinfrastruktur, die Applikationen, Server und Speicher verbindet. Allerdings unterscheiden sich Netzinfrastrukturen grundlegend voneinander. Unternehmen, die ein hochflexibles und zugleich agiles On-Demand-Datacenter benötigen, sollten eine auf Fabrics basierende Netzwerktopologie einsetzen. Bei dieser werden Fabrics, Speicher sowie die physische und virtuelle Infrastruktur durch ein Blueprint vereint. Ein Netzwerk, das sowohl auf IP- als auch auf Speicherebene auf Fabrics beruht, erleichtert Netzwerkdesign und -management. Netzwerke mit einer Fabric-Lösung sind perfekt auf hochvirtualisierte Rechenzentren abgestimmt und unterstützen beispielsweise „VM-Mobility“. Ein solches Netzwerk ist ein optimales Hardware-Fundament für das On-Demand-Datacenter. Laut einer aktuellen Studie des Netzwerkspezialisten Brocade nutzen 2013 bereits 18 Prozent der Unternehmen Fabric-basierte Netzwerke und weitere 51 Prozent planen eine Einführung innerhalb des nächsten Jahres.
2. On-top: die virtuelle Infrastruktur
Über der physischen Infrastruktur wird eine virtuelle oder logische Ebene geschaffen. Im Server-Bereich hat sich das als Hypervisor-Technologie bereits bewährt. Das gleiche Konzept wird nun auf Speicher- und IP-Netzwerke übertragen, beispielsweise durch Overlay-Netzwerke. Diese werden mit entsprechenden Tunneling-Techniken erzeugt. Als nächstes werden Netzwerk-Services durch virtuelle Switches und Router virtualisiert. Network-Function-Virtualization (NFV) ist ein Industrie-Trend in Richtung Software- oder VM-basierten Formfaktoren für Standard-Rechenzentrums-Services. Denn Kunden möchten von Kosteneinsparungen und mehr Flexibilität der eingesetzten Software profitieren, anstatt weiterhin Spezialanfertigungen für Services, wie den Application-Delivery-Controller einzusetzen. Besonders in Cloud-Architekturen sollten diese Dienste per Mausklick zur Verfügung stehen.
3. Controller als Datenpolizei
Zusätzlich zur physischen und virtuellen beziehungsweise logischen Ebene gibt es Controller für Netzwerke, Server und Datenspeicher. Ein Beispiel dafür ist ein Netzwerk-Controller, der Software-basiert ist, den Status des Netzwerkes überprüft und klar definierte APIs bereitstellt. Die komplette Architektur ist rund um Applikationen gestrickt, die sich auf die
zugrundeliegende Infrastruktur auswirken.
4. Der „Dirigent” des Orchesters: Orchestrierungs-Frameworks
Zuletzt muss die gesamte Rechenzentrums-Umgebung durch Orchestrierungs-Frameworks verwaltet werden, die eine schnelle End-to-End-Bereitstellung von virtuellen Datacentern erlauben. Auf dem Markt gibt es dafür viele Beispiele, wie den „VMware vCloud Director“ und die Openstack-Community. Letzteres beispielsweise ermöglicht Kunden die Nutzung von Netzwerkkapazität und -leistung in ihren Cloud-basierten Rechenzentren. Und das sehr viel schneller als mit ihrer bestehenden Netzwerkarchitektur und Bereitstellungs-Tools.
Als Konsequenz ist das Rechenzentrum der Zukunft eine Kombination aus den wichtigsten Komponenten der physischen und virtuellen Ebenen. Mit einem solchen Rechenzentrum können Unternehmen Rechen-, Netzwerk-, Speicher und Servicekapazität wann und wo immer sie gebraucht wird, flexibel einsetzen und gleichzeitig ihren ROI verbessern. Dieser resultiert aus Skalierbarkeit, Mandantenfähigkeit sowie Kostenersparnissen.