Infrastruktur

Die Bedeutung der strukturierten Verkabelung

14. Oktober 2013, 17:08 Uhr | Hans-Jörg Rothert, Marktmanager Data Center, Huber+Suhner
© Huber+Suhner

Datacenter spielen in der Informationsverarbeitung eine zentrale Rolle. Egal ob im Finanzbereich, in der Industrie, in den Medien, in der Medizintechnik oder in der Telekommunikation, sie bilden die zentralen Netzwerkknoten für die Verarbeitung, Speicherung und Übertragung der benötigten Informationen. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an Performance sowie Zuverlässigkeit, insbesondere auf der Verkabelungsebene.

Die Kosten für die Infrastruktur und den Betrieb von Rechenzentren bei stetig steigenden Anforderungen an die Leistungs- und Ausbaufähigkeit spielen eine immer entscheidendere Rolle. Innovative und modulare Verkabelungskonzepte tragen wesentlich zur Optimierung der „Total Cost of Ownership“ (TCO) von Rechenzentren bei. Hohe Portdichten und eine gut durchstrukturierte Verkabelung reduzieren den Aufwand für Investitionen, Wartung und Betrieb. Migrationsfähige und skalierbare Lösungen, die den zukünftigen Anforderungen der enorm zunehmenden Informationsverarbeitung mit den einhergehenden steigenden Übertragungsraten gerecht werden, sind eine Grundvoraussetzung für die Kapazitätsverfügbarkeit eines Rechenzentrums. Oft spielt jedoch die passive Verkabelung im Vergleich mit der aktiven IT-Infrastruktur, Stromversorgungs-, Kühlungs- und Sicherheitssystemen in der Wahrnehmung nur eine untergeordnete Rolle.

Dies ist sicherlich zum einen durch den Unterschied der Größenordnungen der erforderlichen Investitionen zum anderen auch durch die rein „passive“ Rolle der Datacenter-Verkabelung bedingt. Während Lebensdauer und Ausfallsicherheit der aktiven Systeme unmittelbar maßgebend für die Verfügbarkeit eines Rechenzentrums sind, unterliegt die Verkabelung keinem Verschleiss, keiner Alterung und behält dauerhaft ihre Eigenschaften und Funktion bei, sofern sie nicht abgeändert wird. Letzteres ist allerdings eine Ausnahme, denn nichts ist in einem Rechenzentrum so beständig wie der stetige Wandel. Der damit verbundene Installationsaufwand lässt sich durch „Punkt-zu-Punkt“-Verbindungen zwischen den Geräten vermeintlich gering halten und im Ad-hoc-Verfahren kann spontan auf neue Verbindungsanforderungen reagiert werden. Tatsächlich führt dies jedoch zu ernsthaften Konsequenzen:

  • Hohe Wartungskosten für „Moves, Adds & Changes“, da die Verkabelung schwer oder überhaupt nicht nachvollziehbar wird.
  • Höhere Investitionskosten für Erweiterungen und Anpassungen durch mangelnde Skalierbarkeit.
  • „Installationen, Moves, Adds & Changes“ nicht wirklich planbar, in der Folge erschwertes Projektmanagment, schlechte Aussteuerung der Installationspartner, höhere Kosten und Terminverzögerungen.
  • Hohes Risiko, wenn Kabelverbindungen bei Neuinstallation oder Umkonfiguration bestehender Verbindungen unterbrochen werden.
  • Ungenutzte Kabelverbindungen werden nicht erkannt und verbleiben am Ort. Dadurch werden schließlich Kabelkanäle blockiert, Neuinstallationen erforderlich und die Gerätekühlung verschlechtert sich.
  • In der Regel ist keine oder nur eine spärliche Dokumentation der Verkabelung vorhanden. In der Folge wird die vorhandene Geräteinfrastruktur nicht effizient genutzt. Im Extremfall verbleiben sogar ungenutzte Geräte in den Geräteracks, da nicht nachvollzogen werden kann, ob diese Geräte noch angeschlossen und betrieben werden.
  • Eine kontinuierliche Migration auf neue Übertragungstechnologien zur Erreichung höherer Bandbreiten ist nicht möglich.

 

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