Für die regelmäßige Wartung und den Ausbau eines Rechenzentrums, ist es wichtig, die zuständigen Installateure ständig und umfassend zu schulen. Die Vielfalt der eingesetzten Komponenten erfordert vom Installateur ein hohes Maß an Fachkenntnis, und nur wenn die Funktionsweise und die Handhabung der eingesetzten Produkte bekannt ist, lassen sich Fehler und damit zusätzliche Kosten vermeiden.
Wichtig ist zudem die Beherrschung der jeweiligen Übertragungstechnologie. Fiberoptik-, Twisted-Pair- oder koaxiale Verkabelungen erfordern spezifische Kenntnisse. Mit dem Einzug der fiberoptischen Übertragungstechnik wurden unter anderem Kenntnisse der unterschiedlichen Faser- und Verbindertypen, der Schutz der Verbinder vor Verschmutzung, die allfällige Reinigung und die korrekte Verlegung in den dafür vorgesehenen Kabelkanälen wichtig. Der Wechsel zur parallelen Optik erfordert ein genaues Verständnis der Polaritätsmethoden und der jeweils im Trunk-Bereich verwendeten Faseraufteilung im Hinblick auf den Übergang zu 40- und später zu 100-Gigabit-Ethernet-Systemen. Ein strukturierter Verkabelungsansatz mit klaren Vorgaben und Konfigurationen
unterstützt nicht nur bei der Installation, sondern auch bei der Einmessung und Dokumentation der Übertragungsstrecken.
Dokumentation
Für den Rechenzentrums-Betreiber ist die genaue Kenntnis der im Rechenzentrum verwendeten Geräte und deren Vernetzung von entscheidender Bedeutung. Ohne diese Information lassen sich weder Optimierungen und Fehlersuche noch Konfigurationsänderungen oder Ausbaumaßnahmen effizient planen und durchführen.Voraussetzung ist zum einen ein entsprechendes Datacenter-Infrastructure-Management-Tool (DCIM), in dem die Datacenter-Infrastruktur abgebildet wird und zum anderen die ständige Aktualisierung der Datensätze auf den jeweils neuesten Konfigurationsstand. In der Vergangenheit wurden dafür häufig Tabellenkalkulationsprogramme zweckentfremdet. Mit steigender Komplexität stoßen deren Möglichkeiten jedoch an ihre Grenzen. Oft entstanden so unterschiedliche, nicht miteinander synchronisierte Versionen ein und desselben Datacenters. Ein großes Problem beim Übergang zu einem professionellen System stellt heute in vielen Fällen die Qualität der vorhandenen Daten dar, während die Datenübernahme selbst über entsprechende Schnittstellen ohne Probleme bewältigt werden kann.
Mit einer leistungsfähigen Dokumentationslösung lässt sich die Datacenter-Infrastruktur heutzutage effizient planen und dokumentieren. Die zu verwendenden Komponenten und deren photorealistische Darstellung werden hierzu aus einer integrierten Datenbank in einen Grafik-Editor geladen und dort per Mausklick miteinander vernetzt. Die Verkabelung aller Komponenten kann so jederzeit im Detail nachvollzogen werden. Weiterhin lassen sich Flächenpläne erstellen, auf denen die genauen Standorte der Geräte- und Verteilerschränke im Datacenter sowie zusätzliche Informationen
(Eigentümer, Serien-Nr., etc,) ersichtlich sind. Ein Installateur kann so gezielt an den Ort geführt werden, an dem er eine Neu- oder Umkonfiguration vornehmen soll.
Plausibilitätschecks und vordefinierte Regelsätze überprüfen bereits während der Eingabe die Konfigurationen auf eventuelle Widersprüche und helfen dem Nutzer interaktiv diese zu beheben. Die zentrale Verarbeitung in einem Dokumentations-Tool stellt zugleich sicher, dass alle Nutzer den gleichen Informationsstand besitzen und keine Mehrdeutigkeiten auftreten können. Auf diese Weise lässt sich ein genaues Abbild der Datacenter-Infrastruktur und ihrer Vernetzung erstellen, auf deren Basis Umrüstungen und Ausbau geplant werden können.
Fazit
Für den erfolgreichen Betrieb eines Rechenzentrums spielt die strukturierte Verkabelung der Geräte und Komponenten eine wichtige Rolle. Sie hat einen wesentlichen Einfluss auf die Performance und Zuverlässigkeit eines Datacenters aber auch auf die Installations- und Betriebskosten. Dies sollte nie vernachlässigt werden.