Gemeinsame Hausmesse von Oracle und Sun

Die Patchwork-Familie zeigt Einigkeit

22. November 2010, 7:00 Uhr | Susanne Franke, freie Journalistin in München

Oracle nutzte die erste gemeinsam mit Suns Java One stattfindende Hausmesse, um der Öffentlichkeit über Produktneuerungen zu demonstrieren, wie die beiden Unternehmen zusammenwachsen. Neben einer Appliance für das Cloud Computing und Verbesserungen vieler Lösungen kündigte der Softwareriese die Umstellung vieler Produkte auf Sun-Hardware mit Solaris oder dem eigenen Linux an.

Ende September fand die Oracle-eigene Hausmesse Open World zum ersten Mal nach der Übernahme von Sun zusammen mit der Java One statt. Nach offiziellen Angaben kamen rund 41.000 Besucher nach San Francisco. Gleich zum Auftakt der Veranstaltung stellte der Oracle Chief Executive Officer Larry Ellison eine "schlüsselfertige" Hardware- und Software-Lösung für das Cloud Computing vor.

Die Appliance Exalogic Elastic Cloud biete "Cloud in a Box", so der CEO, und soll die komplette Infrastruktur für Anwendungen in der Wolke für einen unternehmenskritischen Einsatz zur Verfügung stellen. Der große Vorteil dieses Ansatzes liege in der Tatsache begründet, dass alle Komponenten aufeinander abgestimmt seien und dadurch weniger Aufwand für die Konfiguration benötigt wird. Ellison spricht von 90 Prozent Zeitersparnis beim Setup der Umgebung.

Die Appliance besteht aus unterschiedlichen Konfigurationen von hot-swappable Computing-Knoten in einem 19-Zoll-42U-Rack. Die Grundlage jeder Unit bilden 64-Bit-Xeon-x86-Prozessoren, geclusterte hochleistungsfähige Solid-State-Storage-Systeme sowie eine auf Infiniband basierende I/O-Fabric als Switch zwischen den Komponenten, aber auch für die Verbindung mit falls nötig extern angeschlossenen zusätzlichen Exalogic-Maschinen oder Exadata-Datenbankmaschinen. Anwender können zwischen Oracle Solaris 11 und Oracle Linux als Betriebssystem wählen.

Auf Softwareseite bietet der Hersteller alle seine Middleware-Produkte auf - die Weblogic Suite, bestehend aus dem Weblogic Server sowie verschiedenen Komponenten der Fusion Middleware, etwa Coherence für die vorhersagbare Skalierung von Anwendungen sowie die Java Virtual Machines Jrockit und Hotspot. Die Software wurde darauf abgestimmt, die I/O-Fabric in der Elastic Cloud Machine so zu nutzen, dass sie zehnmal leistungsfähiger als die standardisierte Anwendungs-Server-Konfiguration ist, erklärt Ellison. Die Appliance soll dadurch eine möglichst große Bandbreite an Java-Anwendungen und anderen Anwendungstypen sowie Workloads konsolidieren. Die Software nutzt die Oracle Exadata Database Machine für das Hosting der benötigten Datenbanken.

Auch die Exadata-Datenbankmaschine, ebenfalls eine Kombination aus Soft- und Hardware, wurde um die neue Version X2-8 erweitert. Statt wie bislang HP-Maschinen nutzt das für hohe OLTP-Anforderungen (Online Transaction Processing) und Data Warehousing ausgerichtete System Sun-x64-basierende Geräte. Es gibt vier Konfigurationen der Maschine - Full, Half und Quarter Rack - um je nach Bedarf kleine und große Datenbanken darin zu verwalten.

Die letzte Version der Datenbankmaschine und die Exalogic Elastic Cloud sind laut Anbieter mit dem neuen Unbreakable Enterprise Kernel für Oracle Linux (einem eigenen Klon von Redhat Linux) ausgestattet. Der Kernel beruht auf dem 2.6.32 Mainline Linux Kernel. Er ist Oracle zufolge für große NUMA-Server optimiert, verbessere das Energie-Management und die -effizienz und besitzt zudem eine feingranulare CPU- und Speicherressourcenkontrolle. Außerdem soll er das Beschreiben der Speicher mit beschädigten Daten stoppen, indem er Data-Integrity-Erweiterungen und das T10 Protection Information Model unterstützt. Für Nutzer von Oracle Linux 5 und Red Hat Enterprise Linux 5 sei ein Upgrade auf Unbreakable Enterprise Kernel möglich, ohne das Betriebssystem zu deinstallieren.

Schließlich gab es kleinere Neuerungen bei den Produkten für die Kommunikationsbranche. Dazu zählt eine Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und Zuverlässigkeit für die Unified-Communications-Suite oder Erleichterungen beim Einrichten der Lösung (Communications Network Integrity) für das Sammeln und Konsolidieren von Informationen von Netzwerkgeräten.

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