Intelligentes Daten-Management

Die private Wolke als Datenspeicher

2. Juni 2011, 6:00 Uhr | Hans Schramm/pf, Field Product Manager Enterprise bei Dell.

Die Cloud bringt Unternehmen einen bislang nur selten entdeckten Vorteil gegenüber traditionellen Lösungsansätzen: Eine Cloud-basierende Archivierungsstrategie ist auch der Grundstock für ein umfassendes intelligentes Daten-Management. Die IT-Abteilung behält dabei die zentrale Kontrolle, und die Anwender im Unternehmen erhalten Ressourcen nach Wunsch.Grundsätzlich gilt: Bei einer privaten Storage-Cloud "weiß" eine Anwendung nicht, auf welche Speichersysteme sie zugreift und wo diese physisch stehen. Die Storage-Hardware ist quasi unsichtbar für die jeweilige Anwendung. Daher lassen sich jederzeit neue Speicherkomponenten hinzufügen, ohne dass der Anwender die Applikation umkonfigurieren muss. Ein weiterer Vorteil gegenüber traditionellen Ansätzen: Daten lassen sich zu Disaster-Recovery- oder Lastverteilungszwecken problemlos über diverse Standorte verteilen. Das Cloud-Speichersystem lenkt die Anfragen der Anwendungen automatisch dorthin, wo diese die jeweiligen Daten am schnellsten abrufen oder abgelegen können.

Solche neue Storage-Konzepte sollten verstärkt zum Einsatz kommen, denn IT-Abteilungen benötigen bessere Ansätze, um die digitalen Assets ihrer Organisation zu verwalten. Besonders der Spagat zwischen der Unterstützung der Abteilungen und deren Wachstum einerseits und der Notwendigkeit, die Kontrolle über Schutz und Kosten der Datenspeicherung andererseits zu behalten, verlangt nach neuen Lösungen. Ein Ansatz, der die beiden scheinbar gegensätzlichen Pole zusammenbringt, lässt sich als Intelligent Data Management (IDM) bezeichnen. IDM basiert auf modernen Techniken wie Deduplizierung, Thin Provisioning und Tiering. Es lässt sich am geschicktesten implementieren, wenn eine Lösung drei Kerngesichtspunkte erfüllt:

die Fähigkeit, Kapazität und Leistung gleichzeitig ansteigen zu lassen,

einfache Handhabung und somit Installationszeiten von nur wenigen Minuten sowie

Verfügbarkeit einer standardmäßig integrierten Suite an Softwarefunktionen.

Zu den zentralen Techniken hinter IDM gehören unter anderem die Deduplizierung, einheitliches Storage (Data Tiering und -Optimierung finden im selben Array statt), das Speichern von Objekten und das Archivieren der Daten. Diese Techniken bilden den kompletten Lebenszyklus der Daten ab.

Ab ins Archiv

Die Archivierung stellt eine der Säulen von IDM dar. Durch das Verschieben selten genutzter Daten aus dem Primärspeicher in einen Langzeitspeicher auf einer anderen physischen Speicherebene, schafft Archivieren Platz auf den schnellen Festplattensystemen. Dabei lässt sich in der Regel zwischen zwei Arten der Archivierung unterschieden: erstens der erwähnte Ansatz des Freiräumens von Speicherplatz. In Software hinterlegte Regeln bestimmen die zu archivierenden Dateien. Mit einzubeziehen sind dabei Daten aus Anwendungen wie Sharepoint oder E?Mail, da diese stark zum Anschwellen der Speicher beitragen.

Der zweite Archivierungsaspekt resultiert aus rechtlichen und regulatorischen Gründen. Dabei helfen automatisch ausgeführte Regeln, um die zu sichernden Elemente in Offline-Speicher zu übertragen. Der Anwender muss diese Daten nicht online vorhalten, da eine eventuelle Wiederherstellung planbar ist beziehungsweise keinem extremen Zeitdruck unterliegt. Das Offline-Speichermedium kann nur gelesen werden, wobei es eine Möglichkeit geben muss, nicht mehr länger benötigte Daten durch das System automatisch zerstören zu lassen.

So bietet beispielsweise Dell mit der DX-Object-Storage-Plattform Speicherlösungen, die auf Wunsch auf der Basis von Regeln archivieren. Dabei lassen sich Anwendungsdaten mithilfe von Metadaten auf Objektebene automatisiert aufbewahren beziehungsweise löschen. Probleme durch Fehlbedienung sind so ausgeschlossen. Durch die automatisierbare Verwaltung, SATA-basierenden Speicher und einem modularen, skalierbaren Aufbau verfügt eine solche Plattform über eine niedrige TCO (Total Cost of Ownership). Das System überwacht beispielsweise laufend die Integrität von abgelegten Objekten, und eine Selbstheilungsfunktion behebt Fehler automatisch - ohne dass IT-Spezialisten eingreifen müssen.

Virtualisierung allerorten

Als einer der wichtigsten Schritte in Richtung Cloud Computing gilt die Virtualisierung von Servern. Denn dadurch lassen sich umfangreiche Server-Landschaften einfacher administrieren, die Hardwareauslastung steigt und die Betriebskosten sinken. Virtualisierung ist aber erst der Anfang. Entscheidend für einen weiteren erfolgreichen Verlauf des privaten Cloud-Projekts sind Festlegungen, wie die vorhandenen Ressourcen - Server, Netzwerkkomponenten und Storage-Systeme - funktional zusammenwirken und zu integrieren sind.

Ohne die geeigneten Infrastrukturelemente und Software zur Überwachung und Steuerung können private Clouds sehr schnell neue Komplexitäten und Kosten verursachen. Um eine höhere Effizienz, Flexibilität und Überschaubarkeit im Rechenzentrum zu erzielen, gilt es auch, die Storage-Infrastruktur zu virtualisieren - vor allem durch den Einsatz von offenen, standardisierten iSCSI-Komponenten. Anlass für die Virtualisierung: das rasante Datenwachstum und die Notwendigkeit, Daten langfristig und sicher aufzubewahren. Denn Unternehmen benötigen Lösungen, um das Verwalten und Verwenden von Daten über deren gesamten Lebenszyklus hinweg sicherzustellen.

Unternehmen profitieren mehrfach davon, Speicherplatz mithilfe von virtualisierten Laufwerken in einer privaten Cloud bereitzustellen. Im Gegensatz zu einer langfristig geplanten, mit hohen Anfangsinvestitionen verbundenen monolithischen Lösung, ist virtualisierter Speicher modular erweiterbar - genau wie andere Cloud-Lösungen auch. Mit den passenden Werkzeugen können Organisationen die Speicherkomponenten nach und nach erweitern und neue Ressourcen erst bei Bedarf bereitstellen. Monolithische Speichersysteme bringen hohe Anlaufkosten mit sich, selbst wenn sie nur mäßig ausgelastet sind.

IT-Abteilungen entdecken durch Speicher in der "privaten Wolke" auch, dass sie die Kontrolle über die Ressourcen behalten - obwohl Endanwender im Zeitalter der "Consumerization" heute daran gewöhnt sind, bei externen Anbietern freigiebig Rechenleistung per CPU Cycle und Speicher per Megabyte einzukaufen. Durch das Schaffen einer privaten Cloud für Computing und Storage können Unternehmen ein hauseigenes Selbstbedienungs-IT-Modell einführen.

Storage in der Private Cloud geht auch das Problem an, immer größere Mengen unstrukturierter Daten wie E?Mail, Instant-Messaging-Protokolle, Grafiken, Fotos und Videos zu speichern. Für diese Art von Daten ist das Konzept der Private Cloud bestens geeignet. Spezielle Objektspeicherlösungen wie etwa Dells DX-Object-Storage-Plattform lassen sich problemlos zu einer privaten Cloud hinzufügen. In diesem Fall sorgt eine übergreifende Administrationsarchitektur (Dell Virtual Integrated System, VIS) mit zugehörigen Tools dafür, Server, Storage und Netzwerkkomponenten als einheitlichen Ressourcen-Pool verwalten zu können.

Storage stellt im Unternehmen ein strategisches Thema dar - nicht zuletzt, weil sich die Datenmengen immer weiter aufblähen und IT-Organisationen zugleich um die Kontrolle über Verwaltung und Verteilung ringen. Im Hinblick auf Speichersysteme vereint der Ansatz der privaten Datenwolke beide Welten: Die IT-Abteilung behält die zentrale Kontrolle über Storage, inklusive Backup, Replikation zu Außenstellen und Disaster-Recovery-Prozessen. Anwender hingegen erhalten die Speicherressourcen, die sie sich wünschen.

Um an dieses Ziel zu gelangen, ist es nötig eine ordentliche Grundlage auf der Basis von skalierbaren, intelligenten und einfach zu nutzenden Komponenten zu schaffen. Sind solche Komponenten verfügbar, kann die IT-Abteilung den Geschäftseinheiten echte Innovation bieten - anstatt lediglich den Status quo aufrechtzuerhalten.

Die Archivierung zur Reduktion des Speicherplatzes stellt andere Anforderungen als die Archivierung zur Einhaltung von Compliance.

Intelligent Data Management umfasst eine Vielzahl von Anforderungen und Einsatzgebieten.

LANline.

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