Platzsparende Netzwerkerweiterungen

Die Verteilerkapazität voll ausschöpfen

1. August 2014, 6:00 Uhr | Andreas Klees ist Geschäftsführer von Easylan in Garching bei München, www.easylan.de. /jos

Nicht nur bei gemieteten Rechenzentren ist Platz ein wert-volles Gut. Daher veranschlagen die Planer bei Netzerweiterungen oft bestenfalls den Platzbedarf für die aktive Technik. Zusätzliche Patchungen sollen möglichst in den vorhandenen Verteilern bleiben. Bis zu einem gewissen Grad lässt sich dies auch realisieren, denn der Markt bietet heute Lösungen, die alle denkbaren Einbaulücken ausschöpfen.Wer zusätzliche Links in einem vorhandenen Verteiler unterbringen möchte, nutzt im ersten Schritt die vorhandenen Einbaulücken in der 19-Zoll-Ebene. Er füllt sie mit Patch-Panels, die eine möglichst hohe Packungsdichte bieten. Mehrere Anbieter haben heute für diese Zwecke 1HE-Patchpanels mit 48 Ports im Programm. Besonders installationsfreundlich sind bei derart hohen Packungsdichten Patch-Panels, die bereits mit den RJ45-Modulen bestückt sind. Möglich ist dies zum Beispiel bei RJ45-Modulen mit der Prelink-Anschlusstechnik von Easylan. Dabei crimpt der Installateur auf das Kabelende einen Kunststoffblock als Kabelabschluss, legt diesen in das RJ45-Modul ein und klappt es zu. Für den Anwender erübrigt sich das heikle Einführen der Adern in die Module. Und er erhält damit einen 10-Gigabit-Ethernet-tauglichen Link der Klasse 6A nach ISO/IEC 11801. Patch-Panels und Module mit dieser Anschlusstechnik sind mittlerweile bei zahlreichen Anbietern erhältlich. Für sehr schmale Einbaulücken sind sogar 0,5-HE-Patchpanels mit 24 Ports verfügbar. Die Lösung von Easylan basiert auf den kompakten Fixlink-Keystone-Modulen des Herstellers. Sie lassen sich selbst bei engen Platzverhältnissen werkzeuglos in unter einer Minute konfektionieren. Sollte der 19-Zoll-Bereich bereits gefüllt sein, kann der Netzwerkverantwortliche auf den Einbauraum daneben ausweichen.   24 Ports auf 0,5 HE Die Funktion der Patch-Panels übernehmen dann so genannte Side-Panels, die in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich sind. In diesem Fall verlegt der Installateur die Datenleitungen in Kabelführungen an der Außenwand des Schranks. Zum Anschluss von aktiven Komponenten im Schrank reichen kurze Patch-Kabel aus.   Zusätzliche Server anbinden Wenn im Rechenzentrum zusätzliche Server zu integrieren sind, bieten sich Verkabelungssysteme mit Trunk-Kabeln und Mehr-Port-Modulen an. Damit sind noch ein Mal deutlich höhere Port-Dichten erreichbar, und es müssen weniger Kabel verlegt werden. Das HDS-System basiert auf Trunk-Kabel mit Modulen für sechs Kupfer- oder LC-Duplex-Ports. Diese Module schraubt der Monteur einfach in einen Modulträger des Systems ein. Dabei ist auch eine Mischung von Kupfer- und LWL-Modulen möglich. Die maximale Packungsdichte bei dem 3-HE-Modulträger für die 19-Zoll-Ebene liegt bei 168 Kupfer- oder 336 LC-Auslässen. Für das System sind auch Side-Panels erhältlich, die bis zu vier Module aufnehmen können.   Mehr Packungsdichte im Bodentank Eng wird es oft auch im Bodentank, wenn ein zusätzlicher Teilnehmer angeschlossen werden soll. GB3-Trägerplatten des verbreiteten Ackermann-Unterflursystems können in der Regel maximal mit neun RJ45-Anschlussmodulen bestückt sein. Mehr war bisher wegen der Platzverhältnisse und der Zugänglichkeit im Bodentank nicht möglich. Auch hier ermöglicht das installationsfreundliche Anschlusssystem eine größere Packungsdichte. Die GB3-Trägeplatten sind mit zwölf Anschlüssen ausgestattet. Der Installateur legt nur noch die Kabel mit den aufgecrimten Kabelenden in die Module ein und klappt die Module zu. Dies gelingt auch auf engstem Raum. Damit der Service-Techniker Patchungen bei diesen dicht gepackten Installationen wieder lösen kann, sind außerdem kleine Hebel mit Federmechanismus in die Verriegelung der Ports eingebaut. Setzt der Anwender das Trunk-Kabelsystem HDS ein, lassen sich auf der GB3-Trägerplatte sogar bis zu drei HDS-Module und damit 18 Kupfer- oder LC-Duplex-Ports unterbringen.   Push-Pull-Patch-Kabel Bei Verteilern mit derart hohen Packungsdichten und bei schwer zugänglichen Anschlüssen im Bodentank sind Umpatchungen ein schwieriges Unterfangen. Die kleine RJ45-Klinke zur Entriegelung der Verbindung ist kaum noch erreichbar. Um hier Abhilfe zu schaffen, entwickelten die Techniker von Easylan das Patch-Kabel "Dual Boot Push Pull". Es verfügt beidseitig über RJ45-Push-Pull-Anschlüsse. Diese lassen sich ähnlich wie beim SC-Stecker über ein Ziehen an der Tülle aus der Rastung lösen. Diese Push-Pull-Verriegelung funktioniert mit jeder Standard-RJ45-Buchse.   Fazit Netzwerkverteiler sind immer dichter gepackt. Da ein Betreiber ein Netzwerk nicht nur erweitern, sondern häufig auch umkonfigurieren muss, sollte er bei aller Packungsdichte jedoch auch auf eine gute Zugänglichkeit und Wartungsfreundlichkeit achten. Techniken wie die Prelink-Anschlusstechnik, Lösungen mit Mehr-Port-Modulen und Trunk-Kabeln sowie das Dual-Boot-Push-Pull-Patch-Kabel er-leichtern dem Installateur und Wartungspersonal die Arbeit und sparen damit Zeit, Geld und Nerven.

Sidepanels erweitern den Patch-Bereich auf den Einbauraum neben der 19-Zoll-Ebene. Das HDS-System mit 6-Port-Modulen ermöglicht eine Packungsdichte von 14 Modulen auf 1,5 HE. Dies sind 84 Kupfer- oder LC-Duplex-Ports.

Ein GB3-Träger für den Bodentank ist mit bis zu 18 Anschlüssen oder mit bis zu vier 6-Port-HDS-Modulen bestückbar. Auch Mischungen sind möglich.

Das 0,5-HE-Patch-Panel mit 24 Ports von Easylan.

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