Als ob das nicht schon genug wäre, schreibt die TA Luft (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft) bundesweit zusätzlich ihre eigenen Gesetze. Allerdings mit Recht: In vielen Ballungsgebieten wie Düsseldorf, Frankfurt, München oder Berlin werden die Schadstoff-Grenzwerte nicht eingehalten. Dafür braucht es ein Reglement. Und so dürfen alle Verursacher von Emissionen (Emittenten) zusammen die jeweils festgelegten Grenzwerte in einem definierten Bereich nicht überschreiten. Einbezogen werden dabei sowohl der Straßenverkehr als auch die Anwohner, zu denen selbstredend auch Rechenzentrumsbetreiber gehören.
Das allein kann in einem Industriegebiet schon eine große Herausforderung für ein Unternehmen sein, das auf Notstromaggregate angewiesen ist. Die Krux kommt jedoch erst noch: Wer heute als Rechenzentrumsbetreiber eine Baugenehmigung beantragt, erhält mit dieser auch gleich eine genaue Vorgabe, wie viel Stickoxide er insgesamt emittieren darf – von den Notstromaggregaten bis zur Heizungsanlage.
Und so kann es – vor allem in industriereichen Gegenden – sein, dass die Restriktionen aus der Baugenehmigung noch enger gefasst sind als die Grenzwerte der TA Luft.
Emissionswerte als Standortentscheidung
Der Grenzwert der erlaubten Emissionen könnte damit für Rechenzentrumbetreiber zu einem relevanten Kriterium für die Standortentscheidung avancieren. In speziellen Fällen wäre sogar den Umzug an einen neuen Standort erforderlich – eine aufwändige und kostspielige Angelegenheit. Ein Praxisbeispiel: Max Mustermann, Geschäftsführer der Mustermann GmbH, möchte sein Rechenzentrum in Frankfurt vergrößern. Er hat jedoch bereits 30 Notstromaggregate installiert und damit sein erlaubtes Emissionskontingent voll ausgeschöpft. Was soll er nun tun? Umziehen? Einfach nicht expandieren und Kunden absagen?
Quo vadis Notstromdieselaggregate?
Welche Kosten diesbezüglich auf Rechenzentrumsbetreiber zukommen, was neue Notstromaggregate kosten werden und welche Alternativen es gibt, wissen derzeit nur die Spezialisten für Notstromtechnik. Rechenzentrumsbetreiber sind deshalb gut beraten, sich rechtzeitig einen zuverlässigen Partner zu suchen – bevor der große Ansturm losgeht.
Carl Michael Liesener ist Vertriebsleiter bei Notstromtechnik-Clasen (NTC)