EMC-Chef Tucci sieht solides Wachstum beim Storage- und Softwarebedarf

EMC präsentiert Highend-VTL

21. Mai 2007, 22:50 Uhr |

Bei einem weiterhin rasant ansteigenden Speicherbedarf sieht sich EMC bestes positioniert, um mit neuen Storage-Produkten und einer weiteren Integration der zugekauften Softwarepakete den Wachstumskurs der vergangenen Jahre halten zu können.

So stellte das Unternehmen jetzt auf der Kundenveranstaltung EMC-World in Orlando das neue Highend-VTL-System 6000 (Virtual Tape Library) vor, das auf der Symmetrix DMX-3-Plattform aufsetzt. Das System verfügt über eine komprimierte Datenkapazität von 1,8 PByte und erlaubt einen Durchsatz von elf TByte/h. Ab Juni soll es zu einem Einsteigspreis von einer Million Dollar verfügbar sein.

EMC sieht die Zukunft des Backups im Disk-to-Disk-Segment: "Der Trend zu plattenbasierten Backup-Lösungen hält unvermindert an, denn das ist einfacher, schneller und preiswerter," so EMC-Chef Jo Tucci in seiner Eröffnungsrede.

Weitere Neuheiten betreffen das Deduplizieren, mit dem bei schon duplizierten Dateien nach einer Änderung nur die geänderten Blöcke archiviert werden und nicht mehr die gesamte Datei. Dies senke das Backup-Volumen erheblich. Basis dafür ist bei EMC die Software von Avamar, einem Unternehmen, das EMC im vorigen Jahr erworben hat.

Mit dem neuen Avamar Release 3.7 wird die Deduplizierung auch im virtuellen Umfeld der Vmware-Software möglich sein. Dies werde Backups virtuellerSysteme erheblich beschleunigen. Laut internen Untersuchungen von EMC ergeben sich dabei Volumeneinsparungen von bis zu 90 Prozent. Das Release 3.7 soll ebenfalls ab Juni frei gegeben werden, und innerhalb des nächsten Jahres soll die Deduplizierung für alle EMC-Storage-Einheiten verfügbar sein.

Im Bereich Recovery stellte EMC das System Homebase vor, das einen Server "von der reinen Hardware aus" wiederherstellen kann (Bare Metal Restore). Damit lassen sich alle Konfigurationseinstellungen exakt wieder erzeugen. Das System ist ab sofort für 15 000 Dollar erhältlich.

Weitere Neuvorstellungen waren:

– Eine neue Version des EMC Diskxtender für NAS, der neben den EMC-Celerra-Systemen auch die Netapp-Filer unterstützt. Hierzu gehört auch das Anstoßen zur Archivierung und Migration von inaktiven Files.

– Eine neue Version des EMC-Recoverpoints für kontinuierliche Remote-Replikation (CRR) und kontinuierliche Datensicherung (CDP). Die neue Version unterstützt auch Microsofts Volume-Shadow-Copy-Service, mit dem sich die Backups für MS Exchange Server und MS SQL Server automatisieren lassen.

– Eine Reihe von neuen Features für EMC Networker.

Tucci wurde auch nach den weiteren Akquisitionsplänen des Unternehmens befragt und bestätigte, dass EMC mit seiner Kriegskasse von fünf Milliarden Dollar auch in Zukunft Unternehmen hinzukaufen will. Allerdings sollen diese Akquisitionen mehr das Angebot in den bestehenden Märkten verbessern oder vertiefen, und weniger dazu dienen, um in neue Märkte einzusteigen. Hierbei verwies er auf den Endverbrauchermarkt und gehostete Storage-Lösungen. "Wir experimentieren, wir überprüfen unsere Möglichkeiten – aber wir werden das nicht mit eigenen Kräften angehen," sagte er über die weiteren Pläne. In vielen Punkten verwies Tucci auf Cisco, die mit ihrer Kerntechnik über Partner und ergänzende Anbieter geschickt gewachsen seien. "Wir sind Technikexperten, und auf diesem Gebiet sind wir stark – alles andere müssen andere beisteuern," so seine Strategie.

Harald Weiss/wg


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