EMCs Speicherhardware Vplex soll für Storage-Arrays die gleichen Funktionen bieten, wie sie Server-Virtualisierung für Server bedeutet: Virtuelle Maschinen (VM) sollen sich samt der zugehörigen Daten und Anwendungen unterbrechungsfrei bewegen lassen. Vplex funktioniert sowohl im lokalen Rechenzentrum (Vplex Local) als auch über zwei Rechenzentren hinweg (Vplex Metro).
Kompatibel ist Vplex hierbei zu VMware Vmotion und Live Migration von Microsofts Windows Server
2008 R2 Hyper-V. Eine Abstraktionsschicht trennt den eigentlichen Speicherort der Daten von dem
Ort, an dem die auf die Daten zugreifende Anwendung genutzt und betrieben wird.
Laut EMC funktioniert Vplex auch mit Storage-Arrays anderer Hersteller und soll sich ohne
Betriebsunterbrechung in vorhandene Infrastrukturen eingliedern lassen. Zu Beginn beherrscht Vplex
nur Block-Level-Replikation. EMC will die Unterstützung für File- und Objekt-Level in Zukunft
nachrüsten.
Vplex soll in vier Varianten angeboten werden, von denen zwei (Vplex Local und Vplex Metro) ab
sofort bereit stehen. Vplex Geo (erste Hälfte 2011) und Vplex Global (Marktstart noch nicht
bekannt) sollen folgen.
Vplex Local und Vplex Metro arbeiten im Synchron-Betrieb und halten sämtliche Daten an allen
Speicherorten jeweils in Echtzeit auf dem gleichen Stand. Hierbei arbeitet Vplex zusammen mit
Oracle VM 2.2, Oracle Enterprise Linux, Red Hat Linux und Windows sowie EMCs PowerPath.
Für Vplex Metro nennt EMC eine Maximaldistanz von 100 Kilometern zwischen den Rechenzentren. Bei
größeren Entfernungen überschreiten die Latzenzzeiten den von vielen Anwendungen vorausgesetzten
Wert von fünf Millisekunden.
Vplex Geo soll Daten später auch über weiter als 100 Kilometer voneinander entfernte
Rechenzentren verteilen. Vplex Global hingegen soll aus diversen kleinen, weltweit verstreuten
Rechenzentren ein großes, virtuelles Rechenzentrum erschaffen.
Der Einstiegspreis für Vplex liegt bei 77.000 Dollar, als SaaS-Modell ist Vplex ab 26.000 Dollar
erhältlich. Ein Vplex-Controller-Board verfügt über 64 GByte Cache, 32 8-GBit/s-Fibre-Channel-Ports
und zwei Quad-Core-Prozessoren. Maximal vier solcher Boards lassen sich in einer Appliance
kombinieren. Vplex Metro besteht aus zwei dieser Appliances und einer zusätzlichen
Softwarelizenz.
Uli Ries/wg