Den Gesamtstromverbrauch eines Rechenzentrums im Blick
Auch 2010 will der Infrastrukturanbieter Rittal (www.rittal.de) nach eigenen Angaben auf der Cebit wieder mit
einem voll funktionsfähigen Rechenzentrum vertreten sein (Halle 11 Stand E06). Ein Schwerpunkt soll
dieses Mal die Überwachung des Stromverbrauchs an zentralen Punkten im Rechenzentrum sein, etwa an
der Stromeinspeisung am Niederspannungshauptverteiler (NSHV), an der USV oder an der
Rückkühleinheit (Chiller). Dabei erlaubt das System einen direkten Vergleich zwischen Eingangs- und
Ausgangswerten für Strom und Spannung und errechnet daraus die Effizienz des jeweiligen Systems.
Bei der Rückkühleinheit erfährt der Betreiber zum Beispiel, wie viel Strom benötigt wurde, um eine
bestimmte Kühlleistung zu liefern. Speziell bei der Rückkühlung ermittelte Rittal zum Beispiel bei
den ersten Projekten ein Energieeinsparpotenzial von bis zu 50 Prozent. Generell ließe sich mit
diesen Messungen eine "Data Center Infrastructure Efficiency" für ein Rechenzentrum ermitteln.
Diese setzt die Server-Auslastung mit dem Gesamtstromverbrauch eines Rechenzentrums ins Verhältnis.
Der Kehrwert entspricht der "Power Ulitization Effectivness" (PUE) eines Rechenzentrums. Bei einem
Anwender hat Rittal laut Bernd Hanstein, dem Hauptabteilungsleiter für das Produkt-Management der
System Solutions des Unternehmens, den PUE-Wert des Rechenzentrums von 1,66 auf 1,33 senken
können.
In der praktischen Umsetzung übernimmt eine SPS von Phoenix Contact (www.phoenixcontact.com) die Messwerterfassung, also
ein elektrisches Energie-Management-Modul, das aus der Prozessautomation stammt und Phasenstrom,
Phasenspannung sowie den Leistungsfaktor pro Phase (cos
phi) erfasst. Diese SPS verfügt über einen Messwandler und Konverter und kann die gemessenen
Stromdaten in SNMP ausgeben. Damit ergibt sich eine direkte Schnittstelle zwischen den
Protokollwelten der Prozessautomation, der Gebäudeleittechnik und der IT-Abteilung eines
Rechenzentrums. Das Infrastrukturmanagement übernimmt dann das Rizone-System von Rittal, das
mittlerweile nicht nur mit dem Microsoft System Center Operations Manager (SCOM) kompatibel ist,
sondern auch mit Tivoli von IBM.
Doris Piepenbrink/LANline