Energie sparen statt verheizen

Energieeffizenz im Datacenter

14. Juni 2011, 15:55 Uhr | Dipl.-Ing. Frank Abshoff Business Unit Housing/Hosting, Leiter Engineering Housing, Itenos

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Klimatisierung im Datacenter optimieren

Rackreihe mit den davor liegenden Lüftungsplatten des Doppelbodens. Am Ende der Rackreihe befindet sich ein Klimaumluftgerät der neueren Generation EC-Ventilatoren.

Ein weiterer wesentlicher Faktor für die Energieeffizienz im Rechenzentrum ist die optimierte Kühlung. Itenos erreicht sie durch eine Reihe von Maßnahmen. Das beginnt bereits bei der Architektur der Rechenzentren; so hat es sich schon seit längerem bewährt, die zu vermarktende Fläche nach dem Kalt-Warm-Gang-Prinzip aufzuteilen. Seinen Kunden empfiehlt das Sicherheits-Unternehmen, ihre Server in den Racks entsprechend zu installieren. Das heißt, die Ansaugseite der Server ist dem Kaltgang zugeordnet, die Ausblasseite ist zum Warmgang hin ausgerichtet. Mischanordnungen zerstören umgehend das Klimamodell, nach dem die Rechenzentrumsfläche ausgelegt ist.

Denn die Klimatisierung im Rechenzentrum ist effizienter, wenn sich die Kaltluft und die Warmluft nicht vermischen. So gelingt Itenos mit der Kaltgangeinhausung von kompletten Rack-Reihen die Trennung von Kalt- und Warmzone, da die Kaltluft durch den Doppelboden zur Kühlung direkt an die Server geleitet wird. Allen installierten Servern wird dabei über die gesamte Schrankhöhe eine gleich bleibend kalte Luft zugeführt. Durch die Einhausung hat das übliche Wärmepolster an der Decke des Rechenzentrums keinen Einfluss mehr, und es sind keine Heißluftverwirbelungen mehr möglich. Der Wirkungsgrad der Kühlung wird deshalb erheblich verbessert, die Energiekosten sinken.

Weiterhin wird darauf geachtet, dass der Doppelboden optimal abgedichtet ist, über den die Kaltluft zur Kühlung im Rechenzentrum verteilt wird. Dadurch wird die so genannte Leckageluft vermieden, die zur Vermischung von Kalt- und Warmluft und damit thermischen Kurzschlüssen führt. Auch in den Racks und den Kabeldurchführungen innerhalb der Racks gilt es Leckagen zu vermeiden. Daher verschließt Itenos die nicht genutzten Höheneinheiten im Rack mittels Blindpanels, um die Kaltluft optimal dem IT-Equipment zu zuführen. Zudem nutzt das Unternehmen innerhalb seiner Rechenzentren eine strukturierte Inhouseverkabelung, deren Kabel mit einer hohen Packungsdichte koordiniert verlegt worden sind. Diese Kabel werden ebenso koordiniert in die Racks eingeführt und innerhalb der Racks an eigens dafür geplanten Verkehrswegen geführt, damit der notwendige Platzbedarf für die Kabelführung minimiert und die Luftdurchströmung des Racks nicht beeinträchtigen wird.

Ein weiteres Mittel für geringeren Stromverbrauch ist die Nutzung der Außentemperatur zur Kühlung (= indirekte, freie Kühlung). Dabei wird zur Kühlung nicht mehr der Kaltwassersatz, der über Strom betrieben wird, genutzt, sondern die Temperatur der Außenluft hat genügend Energie um das Kühlmedium im Rückkühler abzukühlen. Bei niedrigen Umgebungstemperaturen kann das Kühlmittel direkt, ohne Einsatz der Kältemaschine, mit der Außenluft abgekühlt werden. Der Energiebedarf ist umso geringer, je höher die Temperatur des Kühlmediums und je niedriger die Außentemperatur ist.

Ebenso weißt die Erhöhung der Einblas-Temperatur in den Doppelboden von beispielsweise 18 auf 22 Grad Celsius Einsparpotenziale auf.  Es gilt die Faustregel: Pro Grad erhöhter Einblas-Temperatur sinken die für die Kühlung erforderlichen Stromkosten um drei bis fünf Prozent.

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