In der Energietechnik ist nichts mehr wie es war: Schiefergas-Boom, Energiewende, Atom-Ausstieg sowie generell unzählige neue Anforderungen an die Netze. Zudem findet künftig die Stromeinspeisung aus vielen dezentralen Kraftwerken statt – nicht nur Stromschwankungen sind vorprogrammiert, sondern auch die Stromkosten steigen. Unter dem Strich heißt das: Wer die Energie nicht misst, nimmt Ausfälle in Kauf und kann die Energiekosten nicht in den Griff bekommen.
Reflektiert man die Anforderungen in Industrie und Produktion wird Industrie 4.0 ohne innovatives Energiemanagement nicht realisierbar sein. Selbst Acker und Stall werden digital, wie der Trend Farming 4.0 während der CeBIT 2015 zeigte. Auch bekommt alles eine eigene Internetadresse: Haushaltsgeräte, Bekleidung, Möbel und selbst Milchkühe in der Landwirtschaft.
Getrieben von Internet of Things und Industrie 4.0 werden auch die Anforderungen in den Rechenzentren beeinflusst. Eine Herausforderung insbesondere für das Messen und Analysieren von Energie.
Neuer Ansatz zum Energiemanagement
Erfindergeist ist bei der Fragestellung von Nöten, wie unter Einsparung von Ressourcen bei der Installation und Inbetriebnahme eine marktführende Performance erreichbar ist? Energieaudits werden in 2015 für Nicht-KMU verpflichtend. Der Nachweis für ein zertifiziertes Energiemanagement nach „DIN EN ISO 50001“ oder ein Energieaudit gemäß „DIN EN 16247-1“ sind bis zum 05.12.2015 nachzuweisen. Einzelheiten findet man unter der EU-Effizienzrichtlinie vom 05.11.2014.
Auch die Basis für Zertifizierungsverfahren stellt hohe Anforderungen an die Energieeffizienz. So beschreibt die „DIN EN 50600“ die Anforderung an die Analyse der Stromversorgung in puncto Energieeffizienz durch Messung verschiedener elektrischer Parameter aller Primär- und Sekundärverteilungen in drei Komplexitätsstufen.
Zielsetzung eines zukunftsorientierten Mess- und Überwachungssystems für elektrische Energie sind nicht nur das Zählen, Messen und Überwachen der Energie-Qualität, sondern ebenfalls die Genauigkeit und Funktionalität der Messung und die maximale Flexibilität bei der Anpassung für den Neu-, Aus- oder Umbau. Wirtschaftliche Parameter für Installation und Montage sowie der notwendige Platzaufwand im Verteilerschrank oder Energieverteiler stehen zudem im Fokus.
So steht stellvertretend für Messen und Analysieren von elektrischer Energie das von Socomec entwickelte System „Diris Digiware“, das auch zu den Finalisten beim diesjährigen Deutschen Rechenzentrumspreis gehörte sowie bei den DCS-Awards 2015 in der Rubrik „Datacentre Energy Efficiency Product of the Year“ nominiert ist. Bei der Entwicklung des Systems standen folgende Ziele:
Dabei muss die Energiemanagement-Lösung vor allem integrativ sein, sprich höchste Flexibilität bei der Installation verbunden mit einfachsten Anschluss- und Konfigurationsmöglichkeiten gewährleisten. Fehlervermeidung und Fehlerredundanz mit höchster Genauigkeit und Funktionalität für das Zählen, Messen und Überwachen der Qualität der elektrischen Energie gehören zu den Basisanforderungen und sollten natürlich die wichtigsten Protokolle wie BACnet-IP, BACnet-MSTP und Profibus-DP unterstützen sowie sich einfach in übergeordnete Managementsysteme wie im Rechenzentrum beispielsweise in Datacenter-Infrastructure-Management-Systeme (DCIM) oder Supervision-Systeme integrieren lassen.
Das Managen und Optimieren der installierten elektrischen Leistungen wird ermöglicht durch die Identifizierung von Verbrauchern und die Überwachung von Abweichungen bei elektrischen Größen. Elektrische Störungen sind durch Überwachungsfunktionen der Qualität zu identifizieren und gegebenenfalls zu steuern.