Corona-Effekt: 68 Prozent der Beschäftigten wollen nach der Krise nicht dauerhaft zurück ins Büro

Eset-Studie: Unternehmen müssen Arbeitsalltag neu organisieren

24. April 2020, 8:41 Uhr | Von Dr. Jörg Schröper.

41 Prozent der Beschäftigten arbeiten derzeit von zu Hause. Dies ist ein Ergebnis der repräsentativen Eset-Studie "Veränderung der Arbeitswelt durch Corona", die im Auftrag des europäischen IT-Sicherheitsherstellers von YouGov im April 2020 durchgeführt wurde. Doch wie sieht es nach der Corona-Krise aus? Fast zwei Drittel der Beschäftigten wünschen sich eine Lockerung der Regelungen. Acht Prozent der Mitarbeiter können sich sogar ein Arbeitsleben ohne festen Arbeitsplatz im Firmengebäude vorstellen.

Die Ergebnisse zeigen laut Eset: Das Thema Digitalisierung ist auch nach Ende der Ausnahmesituation dringlicher denn je. Unternehmen kommen auf Dauer nicht umhin, ihren Mitarbeitern ein verändertes Arbeitsumfeld zu bieten. Dies bedeute auch, dass das Thema IT-Sicherheit schnellstmöglich wieder auf die Unternehmensagenda zu setzen ist, damit Heimarbeitsplätze nicht zu trojanischen Pferden für den Schutz von Firmendaten werden. Auch in diesem Punkt zeige die Studie einen großen Nachholbedarf für die Zeit nach der Krise, so Eset.

"Die Corona-Krise hat die Digitalisierung in den Unternehmen beschleunigt und auch vielen Mitarbeitern ungewohnte Freiheiten in ihrer Arbeitswelt eingeräumt. Beim Thema IT-Sicherheit sehen wir bei Firmen noch einen gravierenden Nachholbedarf", erklärt dazu Holger Suhl, Country Manager DACH bei Eset. "Nicht einmal jeder Dritte hat für die Arbeit in den heimischen vier Wänden eine volle technische Ausstattung und IT-Richtlinien von seinem Arbeitgeber erhalten, 14 Prozent nutzen für berufliche Zwecke ihre privaten Geräte - nicht nur aus Sicht der Datensicherheit ein GAU."

Fast die Hälfte der Beschäftigten (41 Prozent) sind derzeit von zu Hause tätig. Davon wurden fast 70 Prozent erst durch die aktuelle Situation ins Home-Office geschickt. Laut Suhl mussten von einem Tag auf den anderen Infrastrukturen geschaffen werden, die es Mitarbeitern erlauben, in den eigenen vier Wänden zu arbeiten. Improvisieren stand daher auf der Tagesordnung. Nun gelte es, die Systeme für die Zukunft auf stabile Füße zu stellen.

Nur 27 Prozent der Befragten wurden von ihrem Arbeitgeber mit kompletter Technik und Verhaltensrichtlinien für die Arbeit im Home-Office ausgestattet. Ein Viertel hat keinen IT-Leitfaden bekommen, was es im Heimbüro zu beachten gilt. "Die Ergebnisse sind erschreckend. Gerade der Einsatz einer VPN-Software sowie einer Multi-Faktor-Authentifizierung ist essenziell, um die Zuverlässigkeit des Unternehmensnetzwerks sicherzustellen. Benutzername und Passwort reichen in dieser Situation bei weitem nicht mehr aus", erklärt Suhl.

Überraschend: Rund 30 Prozent der Befragten haben gar keine technische Ausstattung erhalten (16 Prozent) oder nutzen ihre privaten Geräte für berufliche Zwecke (14 Prozent). "Mit Blick auf die Datensicherheit und die Sicherheit des Unternehmensnetzwerks ist das grob fahrlässig. Im Schadensfall ist es zweifelhaft, ob zum Beispiel eine Cyberversicherung hier einspringt."

Fast jeder Dritte will der Umfrage zufolge nach dem Ende der Corona-Krise wieder dauerhaft zurück ins Büro, ganze acht Prozent hingegen gar nicht mehr. 60 Prozent der Beschäftigten wünschen sich eine Lockerung der Regelungen: Sie wollen entweder mindestens einen Tag in der Woche im Home-Office tätig sein (29 Prozent) oder flexibel entscheiden können, ob sie von zu Hause oder im Büro arbeiten (31 Prozent).

"Unternehmen, die vor Corona strikt gegen Home-Office waren, werden zukünftig umdenken und ihren Mitarbeitern flexible Arbeitsmodelle einräumen müssen", so Suhl. „Nach gut einem Monat im Home-Office ist es an der Zeit, die Absicherung der Arbeitsplätze in den eigenen vier Wänden in den Fokus zu rücken. Hierbei ist ein sicherer Zugriff auf das Firmennetzwerk durch Multi-Faktor-Authentifizierung elementar."

Für die Eset-Studie "Veränderung der Arbeitswelt durch Corona" fand eine Online-Umfrage von YouGov Deutschland statt, an der 2.045 Personen im Zeitraum vom 7.4. bis 9.4. teilnahmen. Die Ergebnisse sind gewichtet und laut Eset repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.

Weitere Informationen finden sich unter www.eset.com/de/sicheres-homeoffice/.

Dr. Jörg Schröper ist Chefredakteur der LANline.

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