Die extreme Hitze fordert nicht nur von Menschen und der Natur einen hohen Tribut, sondern auch von Rechenzentren und Infrastruktur. In letzter Zeit war von Ausfällen und Störungen in Rechenzentren in Großbritannien und Produktionseinschränkungen in französischen Kraftwerken zu hören und die Sorge um den Wasserverbrauch in den von Dürre betroffenen Regionen auf der ganzen Welt stieg. Vertiv hat deshalb Empfehlungen für RZ-Betreiber und Unternehmen mit ähnlichen Herausforderungen herausgegeben, die helfen sollen, damit richtig umzugehen.
Um die Systeme kühl zu halten und die Betriebsbereitschaft von Rechenzentren zu gewährleisten, empfehlen die Vertiv-Fachleute einige Sofortmaßnahmen. Je nach Auslastung eines Rechenzentrums sollten so viele Kühleinheiten wie möglich parallel in Betrieb sein, um die Belastung einzelner Kühlelemente zu reduzieren. Normalerweise würde ein Unternehmen alle redundanten Einheiten betreiben. Auch wenn die IT-Last nicht 100 Prozent beträgt, sollte man so viele Einheiten betreiben, dass die Last pro Kühleinheit möglichst nah daran herankommt. Dadurch lässt sich der Kältemitteldruck niedrig halten und bei hohen Umgebungstemperaturen besteht kein Risiko, dass der Druck zu hoch wird. Außerdem lässt sich so ein möglichst effizienter Betriebspunkt erreichen.
Zudem rät Vertiv, einen regelmäßigen Wartungsplan zu erstellen. Vorbeugende Wartungsarbeiten soll man quartalsweise planen. Für Geräte mit Kompressionskältekreislauf ist eine vierteljährliche oder sogar häufigere Reinigung der Verflüssiger zu empfehlen. Eine unzureichende und unregelmäßige Reinigung des Verflüssigers kann zu einer größeren Reduzierung der Gesamtleistung der Kühleinheit führen. Darüber hinaus trägt eine ordnungsgemäße Einhaltung des Kältemittelfüllstands dazu bei, dass die Auslegungsleistung und die Betriebseffizienz reibungslos funktionieren. Eine zu niedrige oder zu hohe Kältemittelfüllung kann zu Ineffizienzen im Betrieb führen.
Zu den weiteren Best Practices für langfristige Maßnahmen und Ratschläge gehört unteren anderem, verschiedene Arten von Kühlsystemen in Betracht zu ziehen. Dazu zählen Immersionskühlung, wasserfreie Kühlung und Verdunstungsfreikühlung, die auf Zuverlässigkeit und Effizienz in Hochtemperaturumgebungen ausgelegt sind. Wenn man sich auf Solarzellen als Energiequelle verlässt, sollten man zudem berücksichtigen, dass der Wirkungsgrad von Solarzellen bei steigenden Umgebungstemperaturen abnimmt. Schließlich ist es ratsam, anstatt sich bei der Bestimmung der Rechenzentrumskapazität ausschließlich auf historische Daten zu verlassen - Daten, die den heutigen extremen Temperaturen nicht Rechnung tragen -, prädiktive Modelle zu verwenden.