Datacenter Serie Folge 2

Herausforderungen an den IT-Betrieb: Server

6. Dezember 2012, 11:34 Uhr | Annika Blank, Dr. Basil Moshous, IBM Certified Architect, IBM

Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Zu berücksichtigen Kriterien

Skalierbarkeit: Je nach Anforderung der Anwendung, sollte die Server-Hardware nach dem Scale-Out- oder Scale-Up-Prinzip skalieren. Bei einem Scale-Out-Ansatz kann es vorteilhaft sein, mit Blade-Chassis den benötigten Platz und die benötigte Infrastruktur bezüglich Anbindung an Netzwerk und Storage zu optimieren. Für größere Datenbanken müssen Server zum Einsatz kommen, die intern skalieren und so dem Wachstum gerecht werden.

Performance: Bei der Platzierung von Anwendungen auf Server, müssen die Performance-Charakteristika der Server-Typen berücksichtigt werden. So sind Eigenschaften wie eine hohe Single-Thread-Performance ausschlaggebend für möglichst
kurze Batch-Laufzeiten und Sicherungszeiten. In ERP-Systemen findet man oft die Situation vor, dass nachts vorwiegend Batch-Prozesse sowie Sicherungen und tagsüber vorwiegend Dialog-Prozesse laufen. Bei inadäquater Wahl der Server können hier die Laufzeiten der Batch-Prozesse und Sicherungen so hoch werden, dass der Tagesbetrieb gestört wird.

Für den vollen Lebenszyklus von Anwendungen kann es außerdem vorteilhaft sein, das Risiko von nicht kalkulierbaren wachsenden Performance-Anforderungen durch Ansätze wie „Capacitiy on Demand“ für CPU- und Memory-Resourcen einzudämmen.

Verfügbarkeit und Katastrophen-Vorsorge: Die definierten SLAs der einzelnen Anwendungen bedingen Anforderungen für Verfügbarkeit und Katastrophen-Vorsorge für den Betrieb. Für die Server-Systeme müssen dementsprechend Gesamt-Architekturen inklusive Netzwerk und Storage entwickelt werden. Es hat sich in vielen Implementierungen gezeigt, dass Systeme wie „IBM System z“ oder „IBM Power Systems“ hier deutlich einfachere Architekturen erlauben, welche dieselben Verfügbarkeits- Eigenschaften haben wie weit komplexere Architekturen basierend auf Intel-x86-Server. Hier muss unter Berücksichtigen der Einfachheit im Betrieb und den Server-Kosten inklusive der Implementierung das für die Firma beste Konzept ausgewählt werden.

Flexibilität: Server-Virtualisierung bietet die Möglichkeit die Auslastung der Hardware-Resourcen zu steigern. Zusätzlich ist man durch die Virtualisierung erst in der Lage, flexibel und zeitnah auf neue Geschäfts-Anforderungen zu reagieren. Das Aufsetzen neuer Anwendungs-Umgebungen kann bei entsprechender Vorhaltung von Ressourcen meist in wenigen Tagen erfolgen. Bei entsprechender Standardisierung und Automation kann hier sogar ein Deployment innerhalb von einem Tag geschehen. Die Möglichkeit Applikationen unterbrechungsfrei zwischen Servern zu verschieben, kann dazu genutzt werden, Workloads dynamisch zwischen Servern zur Last-Optimierung zu verschieben und Hardware Wartungsfenster für Anwendungen transparent zu machen.

Management: Um einen effizienten Betrieb zu gewährleisten, müssen die verschiedenen Server über möglichst einheitliche System-Management-Tools konfiguriert, verwaltet und automatisiert werden .Für alle Anwendungs-Teile muss daher überlegen werden, wie die SLAs erreicht werden sollen und auf welche Ansätze man sich beschränkt. Hier gibt es keine generell für alle Rechenzentren gültige Empfehlungen, da neben den Anwendungen und den Infrastruktur-Voraussetzungen der Rechenzentren vor allem die vorhandenen Fähigkeiten der Mitarbeiter ausschlaggebend sind.

Die Komplexität innerhalb der eingesetzten Architekturen wächst, je höher man in der Abstraktionsebene agiert. So bringt eine Server-Virtualisierung mit sich, dass Konzepte aus den Bereichen Netzwerk und Storage auch von Administratoren der
Server/Betriebssysteme verstanden, wenn nicht gar umgesetzt werden müssen. Die Fähigkeiten der Mitarbeiter sollten gemäß einer Rechenzentrums-Strategie so weiterentwickelt werden, dass sie den Anforderungen für die gewählten Implementierungen entsprechen. Nur so können dann als nächste Schritte Standardisierung und Automatisierung aus Sicht der IT-Organisation ermöglicht werden.

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  1. Herausforderungen an den IT-Betrieb: Server
  2. Entwicklung der Server
  3. Entwicklung der Applikationen
  4. Server-Virtualisierung
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  6. Zu berücksichtigen Kriterien

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