Interview Corning

Hochgeschwindigkeit

12. Februar 2013, 10:36 Uhr | David Ladner
Joergen Janson, DC Marketing Specialist EMEA, Corning: „In 5 Jahren wird 40 GBit/s weit verbreitet und Anfang des nächsten Jahrzehnts wird 100 GBit/s Standard sein.“
© Cable Systems

Die Verkabelungsinfrastruktur in Rechenzentren muss mit immer größeren Anforderungen und Veränderungen Schritt halten können. Aufgrund der gewaltigen Server-Virtualisierungen sind insbesondere höhere Geschwindigkeiten und Highdensity-Computing erforderlich. funkschau sprach mit Joergen Janson, DC Marketing Specialist EMEA von Corning Cable Systems, über die Hochgeschwindigkeitsnetzwerke der Zukunft mit Datenraten von 40 GBit/s und 100 GBit/s in modernen Rechenzentren.

funkschau: 10 GBit/s ist für Switch- und Server-Anschlüsse in großen Rechenzentren mittlerweile Standard. Warum eignet sich dafür vor allem die Glasfasertechnologie von Corning?
Joergen Janson: Die Server-Virtualisierung erhöht die Auslastungsraten, indem mehrere Anwendungen auf einem Server integriert werden. Die höhere Anzahl an Anwendungen pro Server wird durch technologisch verbesserte Virtualisierungssoftware und Mehrkernprozessoren ermöglicht. Während bei so genannten Legacy-Servern nur eine Anwendung pro Server möglich ist und die Auslastung in der Regel bei gerade mal 15 bis 20 Prozent liegt, können virtualisierte Server 20 bis 25 Anwendungen unterstützen. Die Auslastungsrate kann dabei bis zu 95 Prozent betragen. Die hohe Anzahl an Anwendungen pro Server erfordert folglich einen schnellen Durchsatz. Aktuelle Mehrkernprozessoren können eine Bandbreite mit Dutzenden GBit/s bewältigen. Um eine weitaus höhere Input- und Output-Leistung der Server zu ermöglichen, bedarf es einer Netzwerk-infrastruktur mit einer hohen Datenübertragungsrate. Aktuelle Statistiken für den Input und Output von Servern in Rechenzentren belegen, dass in diesem Jahr bereits viele auf 10 GBit/s umgestiegen sind. Im Laufe der nächsten zwei Jahre wird es noch einen weiteren Anstieg geben.

funkschau: Glasfaser ist in der Regel teurer als Kupfer. Wie überzeugen Sie ihre Kunden dennoch, mehr Geld dafür auszugeben?
Janson: Für viele Kunden sind die Kosten ein ausschlaggebender Faktor. Das ist nicht zuletzt auf das aktuelle Wirtschaftsklima zurückzuführen. Kunden müssen ihre Bedürfnisse allerdings ganzheitlich analysieren; dies umfasst neben hoher Portkonzentration und Stromeffizienz unter anderem auch die Skalierbarkeit. Zum einen weist eine Glasfaserverkabelung bei Geschwindigkeiten von 10 GBit/s eine mehr als 20 Mal geringere Kabeldichte auf, als eine Kupferverkabelung der Kategorie 6A. Diese ist auch platzsparender in Schränken, Verteilerfeldern und auf Kabeltrassen und ermöglicht durch einen geringeren  Verbrauch von Grundfläche eine wesentlich verbesserte Kühlung. Daneben wird die Trunk-Verkabelung zwischen den MDAs und den Gerätebereichen (beziehungsweise zwischen den Fluren) mit weniger Kabeln verlegt, die ein kleineres Profil haben, was Kabelanforderungen noch zusätzlich optimiert. Zum anderen führen der reduzierte Energieverbrauch von optischen Transceivern und die geringere Anzahl an erforderlichen Switchen in einem LWL- System zu möglichen Energieeinsparungen von bis zu 25 Prozent im Vergleich zu Kupferlösungen. Optische Transceiver verbrauchen bei Übertragungsraten von 10 GBit/s  beispielsweise nur maximal 1,0 Watt (in der Regel 0,5 Watt) pro Port. Im Vergleich dazu benötigt ein 10GBase-T-Kupfer-Switch  etwa 5,0 Watt pro Port. Schließlich, und das ist der dritte Aspekt, möchten Kunden die Gewissheit haben, dass ihre Verkabelungsinfrastruktur lange hält, dass deren Leistungsfähigkeit jetzt und in der absehbaren Zukunft gesichert ist und das weder Unterbrechungen auftreten, noch teure Migrationskosten auf sie zu kommen. 

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