Planung, Aufbau und Inbetriebnahme eines Rechenzentrums dauert normalerweise mehrere Jahre. HP will diese Zeitspanne nun auf wenige Monate reduzieren, indem das meiste in Standard-Containern vorproduziert wird. Eigens für diesen Zweck nahm HP jetzt die ersten Fließband-Straßen in Betrieb, unter anderem in USA und Europa. In Europa etwa bilden Euro-size-Container die Basis, ausgestattet mit passenden Strom- und Netzwerk-Kabeln und -Anschlüssen sowie entsprechenden Rohren und Anschlüssen für Wasserkühlung. Die Ausstattung mit Server-, Speicher- und Netzwerkkomponenten erfolgt nach den Anforderungen beziehungsweise Vorgaben der Anwender - unterbrechungsfreie Stromversorgung und Klimatisierung werden automatisch dimensioniert und gleich mit eingebaut.
Das „Rechenzentrum in der Box“ beziehungsweise „Performance-optimized Datacenter“ oder kurz
„POD), wie HP es nennt, soll aber nicht nur die Zeit bis zur Inbetriebnahme drastisch verkürzen.
Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Abstimmung aller Komponenten untereinander hinsichtlich
Leistung und Energieverbrauch – in beiden Bereichen sollen PODs gegenüber vergleichbaren
konventionellen Rechenzentren deutliche Vorteile bieten. HP spricht von der „höchsten
Rechenleistung pro Watt, die je in einem Rechenzentrum erreicht wurde“ (Mark Potter, Senior Vice
President und General Manager bei HP) und sieht sich damit als Vorreiter in Sachen Energieeffizienz
und Green IT. Nicht zuletzt sollen auch die Kosten für ein PODs etwa um 50 Prozent niedriger liegen
als bei einem in der Leistung vergleichbaren Rechenzentrum konventioneller Bauweise.
„HP Branch Office“ erübrigt IT-Abteilung in Geschäftsstellen
„Wir sind der Henry Ford der IT“, so Dave Donatelli, Executive Vice President und General
Manager bei HP während der Pressekonferenz von HP Enterprise Business am 5. Oktober in Barcelona.
Auf der gleichen Veranstaltung präsentierte HP auch eine neue integrierte Netzwerklösung für
Außenstellen eines Unternehmens, neue High-Performance-Server der Proliant/Superdome 2-Reihe (SL
6500 und SL 170), sowie eine neue Application-Security-Management-Lösung der HP
Tipping-Point-Abteilung, die unter anderem auch soziale Netzwerke mit einbindet. „HP Branch Office“
soll Mitarbeitern in einer Filiale erlauben, mit der gleichen Qualität auf zentral gehostete
Geschäftsapplikationen zugreifen zu können wie ihre Kollegen in der Zentrale. Die neue Lösung kommt
als integrierte Plattform, die Hard-, Software und Netzwerkfunktionalitäten vereint sowie eine
Auswahl von 14 Partneranwendungen bietet, darunter von Microsoft, Citix, Netscout, Riverbed und
Avaya. Dazu zählen zum Beispiel Anwendungen für Unified Communications, Security und schnelleren
Anwendungszugriff in Weitverkehrsnetzen. Neben einem beschleunigten Zugriff auf
Unternehmensanwendungen aus Geschäftsstellen sollen Anwender auch von zuverlässigeren
Voice-over-IP-Verbindungen sowie von verbessertem Instant Messaging profitieren.
Stefan Mutschler/LANline