Datacenter Serie Folge 1

Intelligente Infrastrukturen installieren

9. November 2012, 10:05 Uhr | Dr. Basil Moshous und Thomas Polster Client Technical Architects, IBM

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Intelligente Infrastrukturen installieren

Schematische Darstellung eines Anwendungs-Stacks inklusive Management-Umgebung und entsprechende Skill-Matrix
Schematische Darstellung eines Anwendungs-Stacks inklusive Management-Umgebung und entsprechende Skill-Matrix
© IBM

Die realistische Definition der SLAs für alle Services ist entscheidend, um unnötige Kosten zu vermeiden. Um Einfachheit, Übersichtlichkeit und produktives IT-Sys-tems-Management zu erzeugen, werden sinnvollerweise Services gemäß ihrer Anforderungen in einige wenige Serviceklassen gruppiert. Der wichtigste Service und seine Kritikalität bestimmen dabei die Mindestanforderungen an die zugrundeliegende IT-Architektur und deren Elemente für seine Serviceklasse. Nur aus der Gesamtheit der SLAs der entsprechenden Serviceklassen und der Spezifika  des Unternehmens lassen sich IT-Architekturen adäquat entwerfen, umsetzen und betreiben. Einzelne Services können in der Regel unter Nutzung unterschiedlicher Anwendungs-Stacks implementiert werden. Unter einem Anwendungs-Stack verstehen man dabei alle für die Anwendung notwendigen Komponenten von der Hardware-Infrastruktur über die Middleware bis zur Anwendung selbst (siehe Abbildung). Für jeden Anwendungs-Stack sind neben den dazugehörigen Management-Komponenten auch entsprechende Skills innerhalb der IT-Organisation nötig.

Aus diesen Umständen kann man ableiten, dass zum einen möglichst viele Anwendungen auf Basis gleichartiger Anwendungs-Stacks betrieben werden sollten, um sowohl die eingesetzten Management-Verfahren, als auch die aufgebauten Skills so breit wie möglich einsetzen zu können.

Zum anderen ist es sinnvoll, alle Anwendungs-Stacks so in sich abzustimmen, dass wenige direkte Abhängigkeiten unter den jeweiligen Komponenten entstehen. Beispielsweise in der Abstimmung von Patch-Management oder in der Einführung neuer Versionen einzelner Komponenten. In diesem Zusammenhang ist ein integrierter Support der Komponenten von großem Vorteil.

Bei der Wahl der notwendigen Komponenten eines Anwendungs-Stacks muss immer berücksichtigt werden, dass alle Komponenten einem Lebenszyklus unterworfen sind. Je besser die Lebenszyklen der einzelnen Komponenten untereinander abgestimmt sind, desto weniger Probleme sind potenziell während der Laufzeit des Anwendungs-Stacks zu erwarten. Auch die Wahl der zugrunde liegenden Technologien muss sorgfältig getroffen werden. So kann man zum Beispiel bei etablierten Technologien davon ausgehen, dass diese bezüglich Stabilität, Performance und Administrierbarkeit einen hohen Reifegrad aufweisen. Je neuer Technologien sind, desto genauer muss die Eignung in einem komplexen Applikations-Stack geprüft werden.

In einer IT-Betriebsstragie muss berücksichtigt werden, dass sowohl der reibungslose Betrieb aller genutzten Services aufrechterhalten wird, als auch zusätzliche Wertschöpfung für das Unternehmen durch Innovationen entsteht.

Um den IT-Spezialisten für innovative Projekte Flexibilität zu verschaffen, können sie von Routine-Aufgaben durch die Standardisierung der Anwendungs-Stacks und die Homogenisierung und Automatisierung möglichst vieler Prozesse entlastet werden. Dabei muss berücksichtigt werden, dass sich mit den Veränderungen die Aufgabenbereiche der IT-Spezialisten erweitern, und der IT-Spezialist sich immer mehr zu einem IT-Generalisten entwickeln muss. In gewissem Sinne steigt dadurch das Abstraktionsniveau der Aufgaben, und die traditionelle Organisation, gekennzeichnet durch produktspezifische Silos, stösst an ihre Grenzen.

Es wird also als wesentliche Voraussetzung für den modernen IT-Betrieb eine Transformation der IT-Organisation notwendig.

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