In einer Studie der IDC aus dem Jahr 2008 wurde prognostiziert, dass sich die Investitionskosten und die Kosten für Energie mehr und mehr angleichen werden. Das war einer der Auslöser, eine genaue und differenzierte Ermittlung der Energieeffizienz innerhalb des ZIB zu forcieren. Im Jahr 2010 sind neue Herausforderungen in Sachen Energiemanagement hinzugekommen. Unter dem Motto „Die EU bekämpft den Klimawandel“ wird aktuell eine Verringerung des Energieverbrauchs um 20 Prozent durch bessere Energieeffizienz angestrebt. Es ist also nicht auszuschließen, dass aus den bisher freiwilligen Umfragen zum Energieverbrauch bald Gesetze zur Offenlegung des CO2-Ausstoßes werden.
Wolfgang Pyszkalski, Leiter der Abteilung IT-Service im ZIB, fasst zusammen: „Unser Bedarf an Zuwachs von Rechen- und Speicherleistung wächst ständig. Nicht nur aus Kostengründen, sondern auch wegen einer möglichen Pflicht des Nachweises vom effizienten Umgang mit Energie, sind alle Rechenzentren gut beraten, sich rechtzeitig mit diesem Thema zu befassen. Betroffen sind dabei nicht nur die Komponenten der zentralen IT, sondern natürlich die Summe aller Energieverbraucher: also auch die Klimatisierung, die IT an den Arbeitsplätzen und sogar der Lichtstrom.“
Einen wichtigen Bestandteil der Lösung hatte das ZIB bereits beim Aufbau der Technik für die Notabschaltung mit eingeplant. Die Fähigkeit der PDUs vom Typ Dominion PX, kontinuierlich den Verbrauch an jeder einzelnen Dose zu ermitteln, war eine der Entscheidungen bei der Auswahl der Technik. Da für jedes Netzteil bekannt ist, an welcher Dose einer PDU es angeschlossen ist, kann so der Verbrauch jedes einzelnen Gerätes der zentralen IT über die Zeit dokumentiert werden. Da der Verbrauch eines Rechners vom Lastprofil abhängt, erhält man so weit wertvollere Verbrauchswerte für die weitere Planung als durch die theoretischen Angaben der Hersteller.
Auch die Messung des Stromverbrauches außerhalb des Rechnerraumes hat das Zuse-Institut nicht vernachlässigt. So hat jede Etage im ZIB mehrere Versorgungsabschnitte mit je einer Elektrounterverteilung. Schon seit 1996 erfolgt von dort aus die Versorgung der umgebenden Räume getrennt nach Rechnerstrom, dessen Dosen sich in den Bodentanks befinden und Lichtstrom. In diesen Unterverteilungen wurden jetzt Zähler eingebaut. Auf Basis der so ermittelbaren Werte kann der Verbrauch einzelner Abteilungen recht gut verfolgt werden. Zusammen mit weiteren Zählern, den PDUs und dem Gesamtverbrauch lassen sich so Verbrauchswerte im Institut aus den ermittelten Werten und weiteren Berechnungen lückenlos und an den kritischen Stellen sogar sehr präzise auf den Verbraucher bezogen dokumentieren.
Eine sehr willkommene Zugabe bei der Verwendung der Dominion-PX war die Tatsache, dass an jede Leiste auch Sensoren für die Überwachung von Temperatur und Luftfeuchtigkeit angeschlossen werden können. Diese Sensoren verstärken auf preiswerte Weise das Netz der Überwachung von Klimawerten im Bereich der zentralen IT des ZIB. Da die Überwachung solcher Werte ebenfalls einen sehr starken Zusammenhang mit der Effizienz der Nutzung von Energie haben, bilden diese Sensoren eine wertvolle Ergänzung.
Jede Stromleiste verfügt standardmäßig über ein Webinterface zur Administration. Dieses Interface verfügt über umfangreiche Funktionen, wie Event-Logging, differenzierte Vergabe von Administrations- und sowie vielseitige Schaltfunktionen