BMC User-Forum, Frankfurt/Main

ITSM muss die Cloud integrieren

28. Januar 2011, 6:00 Uhr | Stefan Mutschler

Im Zeitalter des Cloud Computing muss auch das IT-Service-Management (ITSM) neu überdacht werden, denn das Schlimmste wäre, mit einem isolierten Cloud-Management einen weiteren Silo in der IT-Landschaft zu schaffen. Dies war eine der Kernbotschaften auf BMCs User-Forum, das vom 16. bis 17. November in Frankfurt stattfand. Gefragt seien vielmehr Ansätze, die alles vom Mainframe über Server, Speicher- und Datennetze bis hin zu virtuellen Umgebungen und der Cloud zu einem applikationsorientierten Modell integrieren.

Laut dem in November veröffentlichen „magischen Quadranten“ des Analystenhauses Gartner für den
IT-Service-Desk-Markt steht der Anbieter BMC ziemlich einsam rechts oben. (Je weiter rechts im
Magic Quadrant, desto umfassender erscheint Gartner die Vision eines Anbieters, je weiter oben,
desto stärker dessen Fähigkeit, diese umzusetzen.) Mitbewerber CA Technologies hingegen schafft es
„nur“ nach links oben – in bester Gesellschaft mit HP und Service-now.com. IBM findet man in dieser
Analyse nach wie vor im linken unteren Viertel. Zu den Service-Desk-Nischenanbietern zählen die
Analysten mit Blick auf ihre Klientel neben IBM mehrere weitere Anbieter, darunter Frontrange,
VMware und Landesk.

Nicht in dem Ranking erscheinen Anbieter, die in der Lage sind, (fast) ausschließlich ihre
eigenen Hardwarekomponenten zu verwalten. „Genau darum geht es: Server, Speicher- und Datennetze
kommen in den seltensten Fällen vom gleichen Hersteller – ebenso Virtualisierungs- und
Cloud-Lösungen“, so Forums-Keynote-Sprecher Jason Andrew, Vice President Worldwide Marketing and
Communications bei BMC in Houston/Texas im Gespräch mit LANline. „Verwaltet jeder nur sein eigenes
Equipment, bekomme ich automatisch unterschiedliche Management-Silos.“ Aus der Sicht der
Applikationen sei das fatal, denn die ließen sich nur im Zusammenspiel aller IT-Komponenten steuern
und optimieren.

Wie das in der Praxis aussieht, erläutert Andrew so: „Wir müssen in einer heterogenen Landschaft
nicht nur sagen können, ob ein Gerät beziehungsweise Rechner funktioniert oder nicht. Wir müssen da
schon deutlich tiefer gehen und genaue Auskunft zum Beispiel über Auslastung, Konsistenz,
Leistungswerte, laufende Prozesse etc. geben können.“ Gute Ansätze für Capacity-Management und
Workload-Automation gingen aber für BMC noch einen Schritt weiter: „Wenn sich eine Applikation auf
einem HP-Gerät so und so verhält, was passiert, wenn wir sie auf ein IBM-Gerät legen? Oder wir
ziehen mit der Applikation Vergleiche zwischen einer nicht virtualisierten und einer
virtualisierten Umgebung. Erst so entsteht ein mächtiges Werkzeug, mit dem sich Anwendungen
optimieren lassen“, so der BMC-Mann.

Erst im vergangenen Oktober hat BMC mit dem Kauf der Softwaredivision des
Capacity-Management-Spezialisten Neptuny seine Fähigkeiten auf diesem Sektor aufgestockt. Neptuny
soll in der Lage sein, nicht nur technische Metriken auszuwerten, sondern auch eine Verbindung zu
den Geschäftsprozessen und den dort verwendeten KPIs (Key Performance Indicators) herzustellen. Mit
Neptuny will BMC seine Business-Ausrichtung des ITSMs (Business Service Management, BSM) stärken.
Entsprechende Lösungen hatte BMC bereits letzten Juli für den neuen IBM Hybrid-Server z-Enterprise
angekündigt. Dank BMC-Lösungen soll der Mainframe genau so einfach zu verwalten sein wie
Cloud-Ressourcen. Der Mainframe werde auch im Cloud-Zeitalter eine wichtige Rolle spielen, so
Andrew: „Dafür gibt es viele gute Gründe. Einer ist zum Beispiel, dass viele Unternehmen sehr
spezielle vertikale Applikationen für den Mainframe entwickelt haben. Es gibt in der IT nichts
Stabileres und Zuverlässigeres als einen Mainframe – nicht umsonst liegt der Großteil aller
geschäftskritischen Daten weltweit auf Großrechnern. Wir sollten auch nicht vergessen, dass viele
moderne Cloud-Techniken in Mainframes bereits seit Jahrzehnten eine Selbstverständlichkeit sind.“
Der Mainframe passe hervorragend ins Cloud-Zeitalter, und die Herausforderung für das ITSM bestehe
darin, ihn als Ressource nahtlos zu integrieren.

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