Ein Beispiel ist die Auswahl der geeigneten Steckdosenleiste oder PDU (Power-Distribution-Unit): Obwohl der Schukostecker auch in professionellen IT-Umgebungen sehr beliebt ist, kann es unter Sicherheitsaspekten sinnvoll sein, sich für eine andere Steckverbindung zu entscheiden, beispielsweise C13. Ein Rasterschutz kann dabei zusätzliche Sicherheit gegen die Unterbrechung durch lockere Kabel bieten. Der Grund: Schukostecker sind nicht phasenverdrehsicher. Falsch gesteckte Verbindungen können sich speziell in einem großen Rechenzentrum mit vielen hundert Steckern schnell zu einem echten Problem ausweiten.
Auch die richtige Dimensionierung der Steckerleisten ist von Bedeutung. Auch wenn ein neu aufgestelltes Serverrack nicht von Anfang an voll mit Servern besetzt ist: Den Platz für die Steckdosenleisten, die im Endausbau benötigt werden, sollte man von Anfang mit einplanen. Nur so ist gewährleistet, dass die Sicherungen ausreichend ausgelegt werden. Aber auch der Platzbedarf für die Steckdosenleisten spielt eine Rolle. Ein Rack, das man im Lauf der Zeit unkontrolliert überall dort, „wo eben noch Platz ist“, mit Steckdosenleisten und Kabeln zubaut, wird zunehmend luftundurchlässig. Einer effizienten Kühlung der Server ist das nicht zuträglich.
In größeren Rechenzentren, in denen der Administrator nicht jedes Rack ständig direkt im Auge haben kann, empfiehlt sich ein professionelles Rack-Management-System (RMS). Solche Systeme messen vor Ort eine Vielzahl von Größen und übertragen sie an einen zentralen Rechner, auf dem sie mithilfe einer speziellen RMS-Software ausgewertet und von einem einzigen Arbeitsplatz aus überwacht werden können. Auch eine SMS-Benachrichtigung des Administrators bei Erreichen kritischer Schwellenwerte ist möglich.
Die elektrischen Schaltzustände im Serverrack lassen sich mithilfe intelligenter Steckdosenleisten mit Messfunktionalitäten fernüberwachen. Über das SNMP-Protokoll kann die PDU Messdaten direkt über das Ethernet versenden. Dadurch kann der Administrator jederzeit von extern abfragen, welche Steckdose aktiv ist und welche nicht. Eine lokale Visualisierung durch grüne bzw. rote LEDs an der Leiste selbst bietet dem Administrator eine zusätzliche Information bei der Kontrolle des Serverschranks.
Die Kommunikation zwischen PDU und Rack-Management-System muss aber keine Einbahnstraße bleiben. Mit entsprechender Software kann auch jede einzelne Dose per Ethernet, webbasierter HTML-Oberfläche oder Script angesteuert und nach Bedarf an- oder abgeschaltet werden. In der alltäglichen Praxis wird das vor allem dann nötig, wenn Server zu Wartungsarbeiten abgeschaltet und später wieder gestartet werden. Um unerwünschte Spitzen in der Leistungsaufnahme pro Rack zu vermeiden, haben hochwertige PDUs eine Softstart-Funktion. Dadurch schalten nach dem „Power on“ der ganzen Leiste die einzelnen Ports immer zeitversetzt. Bei manchen Komponenten kann sogar eine Einschaltverzögerung von 1 Sekunde bis zu 30 Minuten für jeden Port einzeln eingestellt werden. Mit einer Batchfunktion kann ein Port abgeschaltet und nach einer festgelegten Zeit automatisch neu gestartet werden. Mithilfe einer Memoryfunktion schließlich kann festgelegt werden, ob nach dem „Power on“ der gesamten PDU die einzelnen Ports an- oder ausgeschaltet sind oder ob sie den jeweils letzten Zustand wieder einnehmen sollen.