Spannt man Kabel kreuz und quer durch einen Serverschrank, kann dies nicht nur schnell unübersichtlich werden, sondern sogar die Klimatisierung der Server und Switche beeinträchtigen. Denn effiziente Kühlkonzepte setzen auf eine strikte Trennung von kalten und warmen Luftströmen. Transversale Kabelstränge können jedoch Luftverwirbelungen verursachen und damit zu einer unkontrollierten Vermischung von kalter und warmer Luft führen.
Setzt man nach Inbetriebnahme eines Serverschranks von Anfang an auf strukturiertes Kabelmanagement, lassen sich solche Probleme vermeiden. Im Fokus stehen dabei nicht nur die Stromkabel, sondern insbesondere die Datenkabel. Je nachdem, wie die Switche und Server gepatcht werden, kann die Zahl der Kabel in einem dicht besetzten Rack bis in den dreistelligen Bereich gehen. Mit waagrechten und senkrechten Kabelmanagern kann der Installateur oder Administrator die Kabel bündeln und dafür sorgen, dass sie nicht als „Spaghetti-Verkabelung“ regellos durch die 19-Zoll-Ebene verlaufen.
Manche Hersteller bieten Kabelmanager mit klappbarer Frontblende an. Nachdem die Kabel verlegt sind, wird diese hochgeklappt. Dies macht nicht nur einen ordentlichen Eindruck, sondern unterstützt ebenfalls die thermisch sinnvolle Trennung zwischen dem Kalt- und dem Warmgang, also der Seite des Racks, wo kalte Luft an die Server strömt, und derjenigen, wo die heiße Luft abgesaugt wird. Eine wesentliche Funktion zu thermischen Trennung haben auch Blindblenden mit einer Höhe von 1 HE (Höheneinheit), die in (noch) unbesetzte Steckplätze des 19-Zoll-Racks gesteckt werden können. Spezielle Rangierpanels mit Bürsten können an freie Plätze im Rack montiert werden, um Rangierkabel von der Kaltseite auch in Richtung Warmbereich zu führen.
Bei der Planung der Rackbestückung sollten die Aspekte Strom- und Datenverkabelung stets im Zusammenhang betrachtet werden. Kupfer- und Glasfaserkabel haben beispielsweise unterschiedliche Biegeradien. Es muss also auch innerhalb des Racks stets genügend Platz bleiben, um ein Abknicken von Kabeln zu vermeiden.