IDC-Studie: Storage aus der Cloud

Kosten sparen mit Wolkenspeicher

30. April 2010, 3:00 Uhr | Susanne Franke/jos

Die IDC-Studie "Storage-as-a-Service - Anwenderpräferenzen und Trends in Deutschland 2010" ergab, dass zwei Drittel der deutschen Unternehmen sich mit dem Bezug von Speicher­lösungen aus der Cloud auseinandersetzen. Die Knackpunkte für die Anwender sind auch bei dieser Art der Cloud-Angebote Sicherheit, Kosten und Compliance.

In einer Befragung unter 385 deutschen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern zum Cloud-Thema
Storage-as-a-Service (StaaS) wollte das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC den Status
quo der Durchsetzung des Cloud-Konzepts für Storage herausfinden.

Die Studie ergab, dass sich zwei Drittel der Unternehmen mit diesem Thema auseinandergesetzt
haben. IDC sieht darin ein Indiz dafür, dass Storage aufgrund des ungebremsten Ansteigens des zu
speichernden Datenvolumens ein Dauerproblem für die Unternehmen ist. Außerdem berichten die
Anwender von Schwierigkeiten bezüglich der Systemzuverlässigkeit, Einhaltung von Compliance oder
auch der Dauer des Backup-Prozesses. Deshalb sind einfache und vor allem kostengünstige
Lösungskonzepte gefragt. Allerdings setzen bisher nur zwölf Prozent dieser Organisationen
Storage-as-a-Service tatsächlich ein, 24 Prozent evaluieren eine diesbezügliche Lösung und
weitere 21 Prozent sind aktuell mit der Einführung einer solchen beschäftigt. Nur elf Prozent der
Befragten haben sich nach der Prüfung gegen den Bezug von Speicher aus der Cloud entschieden.

Die Befragung ergab zudem, dass Notfallwiederherstellung, Backup und Desaster Recovery mit
Abstand die am weitesten verbreiteten Anwendungen (53 Prozent) im Storage-as-a-Service-Umfeld sind.
Am zweithäufigsten nutzen Firmen Dienste zur Vorbeugung gegen Datenverlust (40 Prozent) gefolgt von
solchen für die Langzeitspeicherung von Dokumenten.

Wenig erstaunlich ist die Tatsache, dass der wichtigste Treiber für die Nutzung von StaaS in
erster Linie der Kostenvorteil einer Online-Lösung gegenüber einem Inhouse-Produkt ist. Außerdem
stehen die Entlastung der personellen Ressourcen für viele im Vordergrund sowie der Wunsch nach
höheren Sicherheitsstandards für die Speicherlösung. Wichtige Hinweise, welche Maßnahmen Anbieter
ergreifen sollten, um StaaS voranzubringen, zeigen laut IDC die Antworten der Unternehmen, die sich
gegen Online-Storage-Services entschieden haben: Dort spielt vor allem das Informationsdefizit, das
aus Sicht dieser Anwender im Markt herrscht, eine große Rolle. Des Weiteren scheint das Thema
Datensicherheit und Datenschutz kontrovers gesehen zu werden, denn die Gegner der Speicherdienste
nennen diese beiden Aspekte als wichtigste Knackpunkte für ihre ablehnende Haltung.

Von den 262 Unternehmen, die sich bereits mit StaaS befassen, erwartet fast die Hälfte infolge
der Wahl einer solchen Lösung Einsparungen von mindestens zehn Prozent. Für 37 Prozent der
Befragten steht laut IDC die Senkung der Betriebskosten im Vordergrund.

Aus Sicht der Analysten ist der Markt nach wie vor stark fragmentiert. Die Mehrheit der
befragten Anwenderunternehmen ist grundsätzlich für verschiedene Arten von Anbietern offen. Da das
Thema Sicherheit ein stark ausgeprägtes Auswahlkriterium darstellt, dürften der Markenname und gute
Referenzen in einem engen Zusammenhang mit der Wahl des Anbieters stehen. Die Ergebnisse der
IDC-Studie zeigen insgesamt, dass die Verbreitung von Storage-as-a-Service zwar wie erwartet noch
am Anfang steht, aber Online-Storage vom deutschen Markt nicht mehr wegzudenken ist.

 

IDCs Definition von Storage-as-a-Service (StaaS)

Die Analysten verstehen darunter Storage-Services, die sich über das Internet in Echtzeit
beziehen lassen. Dies sind zum einen Online-Backup, also eine automatisierte Kopie der internen
Firmendaten über ein Netzwerk zu einem externen Service-Provider. Die Daten werden bis zu einem
Jahr gespeichert und sind jederzeit für Wiederherstellungszwecke verfügbar.

Zum anderen geht es um Online-Archivierung, das heißt um die auf Richtlinien basierende,
automatische Verschiebung der firmeninternen Festdaten über ein Netzwerk zu einem externen
Service-Provider. Die Daten sind langfristig zur Bestandssicherung gespeichert.

Nutzung von Storage-as-a-Service in Deutschland, 2010. Quelle: IDC

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