Technik der KVM-Extender

Mach Dir ein Bild

29. Oktober 2010, 6:00 Uhr | Karl Loncarek, Key Account Manager bei Black Box in Hallbergmoos

Die Übertragung des Videosignals ist der kritische Punkt bei modernen KVM-Lösungen. Die heute im Netzwerk eingesetzten Kategorie-7-Kabel sind für die analoge Übertragung allerdings nicht optimiert.

Die Anforderungen an einen KVM-Extender sind stark gestiegen. Anfangs wurden hauptsächlich
analoge Videosignale in VGA-Auflösung (640?×?480) übertragen, während heute SXGA (1280?×?1024) der
Standard am Arbeitsplatz ist. Bei CAD- und Grafikarbeitsplätzen kommen noch höhere Bildauflösungen
zum Einsatz (1920?×?1200 und höher). Zu beachten ist dabei auch die zunehmende Nutzung von
digitalen Videosignalen (DVI) anstelle der herkömmlichen analogen Übertragung.

Geschieht die Übertragung des analogen Videosignals über Glasfaser, wird es in der Regel bei den
technisch ausgereiften KVM-Extendern digitalisiert und dann über zwei Glasfasern übertragen. Bei
Multimode-Glasfasern (50/125) sind damit Distanzen von bis zu 500 Meter, bei Singlemode bis zu 10
Kilometer überbrückbar. Aufgrund der mit der Digitalisierung verbundenen benötigten Bandbreite gibt
es aber gewisse Einschränkungen wie die Begrenzung der maximalen Auflösung oder die Reduzierung der
Frame-Rate (Bilder pro Sekunde) bei hohen Auflösungen. Gerade letzteres führt oft zu ruckelnden
Bildern. In Anwendungen mit statischen Bildinhalten kann dies durchaus akzeptabel sein und völlig
ausreichen. Für einen Arbeitsplatz, an dem mit Grafiken und bewegten Bildern gearbeitet wird, ist
ein solches Verhalten aber völlig unerwünscht.

Auch bei der analogen Übertragung über so genannten Cat-Kabel treten zunehmend Probleme auf.
Statt der vormals üblichen Kategorie-5-Kabel sind heute zum Beispiel paarweise geschirmte
Kategorie-7-Kabel verlegt. Die Kabel der höheren Kategorien sind für die Netzwerkübertragung
optimiert, nicht aber für die Übermittlung von Videosignalen.

Die meisten Anwender setzen die Verwendung eines Cat-Kabels mit einer digitalen
Signalübertragung gleich. Dies ist jedoch ein weit verbreiteter Irrtum. Das Cat-Kabel dient nur als
Übertragungsmedium. Das übertragene Signal ist nach wie vor analog. Dies bedeutet: Es kann nicht
über einen Netzwerk-Switch oder über eine dazwischen geschaltete Glasfaserstrecke laufen.

Über das erste Cat-Paar erfolgt die Übertragung des roten Analogsignals, über das zweite Paar
das blaue Analogsignal, das dritte Paar überträgt das grüne Analogsignal zusammen mit dem
Synchronisationssignal (Sync). Das vierte Paar regelt die übrigen Signale wie Tastatur, Maus und
sonstiges, etwa serielle Daten oder Audio. Die Belegung wie auch die elektrischen Daten, der über
Cat-Kabel übertragenen Signale, ist nicht genormt.

Es ist daher nicht möglich, die Sender und Empfänger verschiedener Hersteller zu mischen. Da die
CAT-KVM-Extender die Signale analog übertragen (ein Adernpaar überträgt das rote Farbsignal, ein
Paar das blaue und ein Paar das grüne) kommt es bei zu großen Laufzeitunterschieden außerdem zu
Farbschatten auf dem Bildschirm, etwa wenn das grüne Farbsignal später ankommt. Um diesen Effekt
auszugleichen, gibt es KVM-Extender, die das so genannte De-Skewing unterstützen. Diese Extender
bremsen die zu schnellen Farbsignale gewissermaßen ab. Somit erhält der Monitor alle
Farbinformationen zur gleichen Zeit. Der Skew-Effekt wird um so deutlicher, je länger das Kabel
zwischen dem Empfänger und dem Sender und je höher die verwendete Auflösung ist.

Info: Black Box

Tel.: 0811/5541-0

Web: www.blackbox.de

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